Werder-Coach Kohfeldt kämpferisch: "Wollen es allen zeigen"

Der Ärger über die umstrittene Spielabsage vom Sonntag ist in Bremen noch nicht verraucht. Werder fühlt sich benachteiligt, will die Wut darüber aber in positive Energie umwandeln. Aber auch für Frankfurt geht es um das Erreichen des Saisonziels.
dpa |
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Will mit Bremen ins Pokal-Halbfinale: Werder-Coach Florian Kohfeldt.
Robert Michael/dpa/dpa Will mit Bremen ins Pokal-Halbfinale: Werder-Coach Florian Kohfeldt.

Frankfurt - Mit Wut im Bauch ins Halbfinale! Nach der sehr umstrittenen Absage des für den vergangenen Sonntag geplanten Bundesligaspiels gegen die Eintracht fährt Werder Bremen besonders motiviert zum DFB-Pokal-Viertelfinale nach Frankfurt.

"Wir wollen es allen zeigen, das ist klar", sagte Bremens Trainer Florian Kohfeldt am Dienstag mit Blick auf die Partie am Mittwoch (20.45 Uhr/Sky). "Die Hauptmotivation ziehen wir aus dieser nachteiligen Entscheidung", sagte Kohfeldt.

Eintracht Frankfurts Trainer Adi Hütter zeigte sich angesichts dieser Aussage etwas verstimmt. "Grundsätzlich braucht man in einem Viertelfinale des DFB-Pokals von außen keinen Motivationsschub", konterte der Österreicher. Er wünsche sich, dass man in Bremen "empathischer denken" würde. "Wir haben 28 Europacup-Spiele mehr als Werder", sagte Hütter. Außerdem gehe es darum, auch den anderen Mannschaften im unteren Tabellendrittel gerecht zu werden.

Die Deutsche Fußball Liga hatte das Bremer Heimspiel gegen Frankfurt verschoben, weil zuvor das Europa-League-Rückspiel der Eintracht in Salzburg wegen einer Orkanwarnung von Donnerstag auf Freitag verlegt worden war. Die DFL wollte den Hessen mehr Zeit zur Erholung geben, war aufgrund des dichten Terminplans bislang aber noch nicht in der Lage, einen neuen Termin zu finden. Spielt die Eintracht in der Europa League weiter erfolgreich, könnte die Partie sogar erst im Mai zwischen dem 33. und 34. Spieltag nachgeholt werden.

Die Bremer fühlen sich durch die Spielverlegung klar benachteiligt, weil sie nun im Abstiegskampf einem größeren Rückstand auf die Konkurrenz hinterherlaufen. Der Abstand auf Platz 15 wuchs durch den Mainzer Sieg gegen Paderborn auf acht Punkte an. "Aus meiner Sicht ist jetzt ein Wettbewerbsnachteil der einen Mannschaft zum Nachteil einer anderen geworden", hatte Bremens Geschäftsführer Frank Baumann bereits am Freitag nach der DFL-Entscheidung gesagt.

Doch wie schon beim Achtelfinal-Coup gegen Borussia Dortmund wollen die Norddeutschen ihre großen Ligasorgen für einen Abend vergessen und wie schon im vergangenen Jahr ins Halbfinale einziehen. 2019 war dort erst gegen den späteren Pokalsieger Bayern München Schluss. "Es ist ein K.o.-Spiel, und das ist immer eine besondere Situation. Ich mag solche Spiele sehr gerne und meine Mannschaft auch", sagte Kohfeldt. "Wir haben in den Pokalspielen immer gute Leistungen gezeigt", sagte der Werder-Coach, der wieder auf Abwehrchef Kevin Vogt zurückgreifen kann.

Vor der Saison hatten die Bremer den Einzug in den Europapokal als Ziel ausgegeben, das ist über den Pokal aller Abstiegssorgen in der Liga zum Trotz nach wie vor möglich. Doch auch für die Eintracht könnte der Cup-Wettbewerb in diesem Jahr die realistischste Variante sein, auch in der Spielzeit 2020/21 international wieder für Furore zu sorgen. Schließlich liegt die Mannschaft vom Trainer Adi Hütter in der Liga als Tabellenzwölfter bereits acht Punkte hinter Platz sechs zurück.

Die Frankfurter ziehen zudem eine Extramotivation aus dem Pokalsieg 2018, als die Bayern im Endspiel von Berlin 3:1 besiegt wurden. Von der rauschenden Pokal-Nacht in der Hauptstadt schwärmen Spieler und Verantwortliche der Hessen noch heute. "Das war etwas ganz Spezielles", sagte Eintracht-Vorstand Axel Hellmann.

Voraussichtliche Aufstellugen:

Eintracht Frankfurt: Trapp - Touré, Abraham, Hinteregger, Ndicka - Hasebe - Sow, Rode - Kamada, Kostic - Silva

Werder Bremen: Pavlenka - Toprak, Vogt, Moisander - Gebre Selassie, M. Eggestein, Klaassen, Augustinsson - Bittencourt, Rashica - Selke

Schiedsrichter: Zwayer (Berlin)

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