Weiße Wunderwelt
Die Top Ten der besten Langlauf-Reviere von Oberbayern. Heute: Die grandiosen Loipen von Bayrischzell
Bayrischzell - Es ist eine bizarre Welt, dort hinten. Etwa einen Langlauf-Kilometer nach dem Zipflwirt. Sie glitzert, sie erstaunt, sie betört. Immer wieder. Man kann zehn Mal pro Winter den Wald durcheilen und an dessen Ende in diese Hochebene hinaus gleiten – dann ist es garantiert zehn Mal immer wieder das gleiche Wunder. Das Loipenwunder von Bayrischzell. Denn diese Hochebene ist besetzt mit kleinen Bäumen und Sträuchern, an denen der Schnee sich meist festgesetzt hat wie künstlicher Zuckerguss.
Natürlich muss es die richtigen Kältegrade haben, um dieses Szenarium zu erleben. Doch auch wenn alles abtaut, ist es noch hübsch auf diesem flachen Terrain mit dem hässlichen Namen „Kloo-Ascher-Tal”, umgeben und ringsum eingesäumt von Gipfeln.
Läufer(innen) mit grandioser Kondition starten in der Früh ihre Tour in Geitau, rennen nach Bayrischzell, biegen dort rechts ab ins Ursprungstal, erreichen irgendwann den Zipflwirt und besagtes Kloo-Ascher-Tal, schaffen es noch bis zur Bäckeralm (fast schon in Tirol) – und sausen nachmittags die gesamten rund 30 km wieder retour. Ein Bayischzeller Ski-Marathon.
Doch man kann es auch sehr viel gemütlicher haben: Rund um das nette Dorf zu Füßen des Wendelsteins bietet eine leichte Loipe auf der Melkstattwiese prima Bedingungen für Beginner. Gleichfalls nicht schwer sind die Tracks Richtung Westen nach Geitau und Schliersee.
Grundsätzlich ist die Region schneesicher. Wenn in München niemand mehr an Langlauf denkt, wird in Bayrischzell noch gespurt. Man genießt nicht umsonst den Status „Nordic-Ausbildungszentrum des Deutschen Ski-Verbandes”.
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