Wasi-Watschn für Maria Höfl-Riesch

Ski-Superstar Höfl-Riesch habe sich mit ihrem Buch im Weltcup „nur Feinde geschaffen“, meint Markus Wasmeier. Er behauptet, sie sei „fremdgesteuert“.
Thomas Becker |
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Maria Höfl-Riesch mit ihrem Ehemann Marcus Höfl.
sampics/Augenklick Maria Höfl-Riesch mit ihrem Ehemann Marcus Höfl.

Ski-Superstar Höfl-Riesch habe sich mit ihrem Buch im Weltcup „nur Feinde geschaffen“, meint Markus Wasmeier. Er behauptet, sie sei „fremdgesteuert“ von ihrem Ehemann.

Am Freitag gute Dritte, am Samstag Platz sechs in der Abfahrt und am Sonntag eine gescheite Watschn vom Landsmann: Das Wochenende von Maria Höfl-Riesch endete schon vor dem Super-G am Sonntag eher unangenehm. Luftlinie 7635 Kilometer liegen zwischen dem kanadischen Weltcup-Ort Lake Louise und der Gemeinde Schliersee, Heimat von Markus Wasmeier. Doch zwischen dem Doppel-Olympiasieger von 1994 und der Doppel-Olympiasiegerin von 2010 liegen liegen viel mehr als Kilometer. Es sind eher Welten.


„Ganz okay“ sagte Deutschlands beste Skifahrerin – über ihre Ergebnisse bei der Doppelabfahrt von Lake Louise, „ein solides Resultat, natürlich nicht das, was ich mehr erhofft oder erwartet habe“. Erwartet hat sie sicherlich auch nicht die harten Worte vom Schliersee. Von dort aus hat Wasmeier die Buchautorin Höfl-Riesch für ihr jüngstes Werk „Geradeaus“ abgewatscht. Höfl-Riesch habe sich „mit ihrem Buch im Weltcup nur Feinde geschaffen“, sagte der 49-Jährige der „Welt am Sonntag“. Das Vorhaben, mit dem Buch dem Vorwurf entgegenzutreten, sie sei von ihrem Ehemann Marcus Höfl „fremdgesteuert“, bezeichnete Wasmeier als „die dümmste Entscheidung, die sie treffen konnte“. Er sei sich aber sicher, dass sich Höfl-Riesch „nichts gedacht hat und dass die Geschichte sehr stark von ihrem Mann kommt“.


Pardauz. So hatte sich Höfl-Riesch die Rezeption ihres Buchs wohl kaum vorgestellt. Ihr Ziel war es ja, sich so einiges von der Seele zu schreiben, wie sie sagte. Nun holen sie die 248 Seiten ein. Felix Neureuther meinte unlängst, es gebe wichtigere Lektüre. Außerdem habe seine Mama Rosi Mittermaier noch nie ein Buch geschrieben, obwohl sie mit 62 Jahren wesentlich mehr zu erzählen hätte. Die meisten anderen Kollegen und Kolleginnen des Deutschen Skiverbandes und des übrigen Weltcup-Trosses hielten sich bislang mit Kommentaren vornehm zurück oder versteckten sich hinter der Behauptung, noch gar keine Zeit gehabt zu haben, um mal ins Buch reinzuschauen.


Wasmeier, auch als TV-Ski-Experte stets ein Mann des offenen Wortes, versteckt sich nicht. Er glaubt vielmehr, dass Höfl-Riesch „momentan eine schwierige Zeit“ habe, sagte Wasmeier. Diese Einschätzung führte er auf die Passagen im Buch zurück, in der die seit vergangene Woche 28-Jährige den Weltcup als „Pornozirkus“ beschreibt. Der Weltcup sei „wie eine kleine Familie, in der Aktive, Trainer, Serviceleute zusammenleben“, beschrieb Wasmeier die Szene: „Insofern war das Buch überhaupt nicht notwendig. Also, ich hätte mir das nicht angetan, mit einem Vorschlaghammer draufzuhauen.“


Höfl-Rieschs Motivation, ein zweites Buch zu schreiben, ist Wasmeier ebenso schleierhaft. „Wer hat man mit 27 schon groß was zu erzählen?", fragte er rhetorisch. Auch die immer wieder geäußerte Kritik der Allrounderin an dem ihrer Meinung nach zu umfänglichen Renn-Programm, das sie kürzlich als „Irrsinn“ bezeichnet hatte, kann Wasmeier nicht nachvollziehen: „Das hat jeder selbst in der Hand! Wer alle Disziplinen fahren will, muss damit rechnen, dass es anstrengend wird. Ich habe kein Mitleid mit einem Sportler, der das Jammern anfängt. Jeder kann sagen: Ich fahre nicht. Das ist keine Ausrede.“
Für Höfl-Riesch geht die Saison weiter. Ihr Buch fährt ständig mit.

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