War das schon Annis Abschied?

Über 1500 Meter belegt der Eisschnelllauf-Star nur Platz neun. Jetzt hätte sie nur noch im Team-Wettbewerb eine Medaillenchance. Aber der Trainer mag sie dort gar nicht einsetzen.
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Purer Frust: Eisschnelllauf-Queen Anni Friesinger.
dpa Purer Frust: Eisschnelllauf-Queen Anni Friesinger.

Über 1500 Meter belegt der Eisschnelllauf-Star nur Platz neun. Jetzt hätte sie nur noch im Team-Wettbewerb eine Medaillenchance. Aber der Trainer mag sie dort gar nicht einsetzen.

VANCOUVER Einen Fehler machte Anni Friesinger-Postma dieses Mal nicht. Anders als beim 1000-Meter-Rennen geriet sie nicht ins Schlingern und ist auch nicht beinahe gestürzt. Technisch war an ihrem 1500-Meter-Rennen am Sonntag nichts auszusetzen. Friesinger war schlicht zu langsam gewesen.

„Die Power hat gefehlt“, meinte sie selbst nach Platz neun, ihrem zweiten Debakel bei diesen Olympischen Spielen, die mehr und mehr zum Albtraum für sie zu werden drohen. „Enttäuschung ja, aber Frust habe ich nicht“, behauptete Friesinger unmittelbar nach dem Wettkampf, den die Niederländerin Ireen Wüst vor Kristina Groves (Kanada) und Martina Sablikova (Tschechien) gewonnen hatte. „Wäre ich Top-Favoritin gewesen wie in Salt Lake City oder Turin, dann hätte ich jetzt Frust“, sagte sie.

Doch dieser Frust kann noch kommen.

Denn möglicherweise war der 1500-Meter-Lauf Friesingers letzter Auftritt bei Olympia. Bundestrainer Markus Eicher jedenfalls stellte nach der zweiten schwachen Vorstellung öffentlich die Tauglichkeit der 16-maligen Weltmeisterin und zweimaligen Olympiasiegerin für die Teamrennen am Freitag und Samstag infrage. „Ich bin unsicher, ob das etwas bringt mit Anni“, sagte der frühere Privattrainer der 33-Jährigen.

So überlegt Eicher, Friesinger für den Teamwettbewerb zu streichen. „Im Moment würde ich sagen, es laufen Daniela Anschütz-Thoms, Stephanie Beckert und Katrin Mattscherodt, Anni ist mir zu unsicher“, sagte er und verwies außerdem darauf, dass Friesinger in dieser Saison noch nie mit den Mannschaftskolleginnen trainiert hätte. „Mit Anni wäre das ein gewagtes Ding. Wenn das schief geht, dann sagen doch alle: Ja, seid ihr denn eigentlich bescheuert?“, so Eicher. Schließlich wolle man „auf jeden Fall eine Medaille, um nichts anderes geht es.“

Ist Friesinger also zu schlecht fürs Team?

Das sieht sie selbst natürlich anders. Selbstkritisch meinte sie zwar, dass sie nicht richtig fit sei und momentan nicht schneller laufen könnte. „Das bin nicht ich, die da gelaufen ist, nicht so kräftig, nicht so dynamisch wie sonst, wenn ich richtig fit bin“, sagte sie, fügte dann aber hinzu: „Ich habe definitiv noch Lust aufs Team. Der Teamlauf ist eine Mischung aus Lang- und Mittelstrecke, und auf 1000 und 1500 Metern war ich hier die beste Deutsche.“

Ihr Manager Klaus Kärcher sagte, er akzeptiere zwar die Entscheidung Eichers, aber warb gleichzeitig für sie: „Anni würde sich beide Beine ausreißen, um bei ihren letzten Spielen doch noch eine Medaille zu bekommen.“ fil

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