Viel Arbeit für die «Arbeitsgruppe Überholen»

Die Formel 1 will mit neuen Regeln spannender und günstiger werden - und das schon ab 2009. «Ich denke nicht, dass es irgendwann einmal Veränderungen in diesem Ausmaß gegeben hat», urteilt McLarens Chefingenieur.
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Viel Arbeit auch bei Ferrari: Durch die neuen Regeln könnte die Vormachtstellung der Top-Teams zumindest kurzfristig ins Wanken geraten.
ap Viel Arbeit auch bei Ferrari: Durch die neuen Regeln könnte die Vormachtstellung der Top-Teams zumindest kurzfristig ins Wanken geraten.

Die Formel 1 will mit neuen Regeln spannender und günstiger werden - und das schon ab 2009. «Ich denke nicht, dass es irgendwann einmal Veränderungen in diesem Ausmaß gegeben hat», urteilt McLarens Chefingenieur.

Unförmige Autos, Sparzwang und eine Regel- Revolution mit ungewissem Ausgang: Die Formel 1 steht vor einem drastischen Wandel, doch um wichtige Details wird hinter den Kulissen weiter gestritten. Klar ist: Spannender, günstiger und grüner soll der PS-Zirkus werden - und das schon von 2009 an. Über den Königsweg ans ehrgeizige Ziel aber sind die Rennställe, der Internationale Automobilverband FIA und Rechte-Mitinhaber Bernie Ecclestone längst nicht einig. Die Teamvereinigung FOTA trifft sich am Donnerstag erneut zur Zukunftsdebatte. Acht Tage später will der FIA-Weltrat in Monte Carlo endgültig die neue Saison festzurren. Die Baustellen:

Faktor Auto: Die enorm veränderten Aerodynamik-Regeln und die Rückkehr der profillosen Reifen bereiten den Konstrukteuren Kopfzerbrechen. «Die Karten werden neu gemischt. Da sind jede Menge Überraschungen möglich», urteilte BMW-Motorsportdirektor Mario Theissen. «Nahezu alles ist betroffen. Ich denke nicht, dass es irgendwann einmal Veränderungen in diesem Ausmaß gegeben hat», befand Paddy Lowe, Chefingenieur bei Mercedes-Partner McLaren und Mitglied der «Arbeitsgruppe Überholen». Mehr Attacken auf der Piste sind die Hoffnung - Ergebnis offen. «Wir haben keine Anhaltspunkte, wo die anderen sind», stellte BMW-Sauber-Pilot Nick Heidfeld nach den ersten Tests fest. Sicher ist nur: Der breitere Frontflügel und der schmale, hohe Heckflügel lassen die Boliden alles andere als formschön wirken. Faktor Spannung: Für mehr Action auf der Strecke könnten auch neue Anreiz-Systeme sorgen. Die FOTA diskutiert dem Internet-Fachportal «autosport.com» zufolge über einen neuen Modus für das Qualifying am Samstag. In einem Ausscheidungsrennen sollen alle Autos mit der gleichen Benzinmenge auf die Strecke gehen, nach jeder Runde scheidet der Letzte aus. Die sechs Schnellsten fahren später in einem neuen Wettbewerb die Pole Position aus. Als Lohn könnten Preisgeld und sogar ein WM-Punkt winken. Dagegen wirbt Ecclestone für die Vergabe von Medaillen bei den Rennen. Der Pilot mit den meisten Siegen und damit Gold-Medaillen ist am Saisonende Weltmeister. Er habe alle Teams auf seiner Seite, versicherte der Brite. BMW-Mann Theissen widerspricht: «Diese Aussage war etwas voreilig.»

Kostensenkung von 20 auf 5 Millionen Euro

Faktor Kosten: Seit Jahren schon wirbt FIA-Chef Max Mosley für Sparmaßnahmen, mit der weltweiten Wirtschaftskrise wächst der Zwang zu Kostensenkungen. Erste Ergebnisse: In der neuen Saison müssen die Motoren statt zwei nun drei Rennen halten. Die Kosten für die Herstellung des Antriebs sollen von 20 auf 5 Millionen Euro sinken. Auf breite Ablehnung bei den Autobauern stoßen hingegen die Pläne von Mosley und Ecclestone für einen Einheitsmotor. Auch der zweimalige Weltmeister Fernando Alonso drohte: «Dann wäre es Zeit, über das Aufhören nachzudenken.» Faktor Umweltschutz: In der neuen Saison soll das Hybrid-System KERS der Formel 1 einen grünen Anstrich verpassen. Die Autos gewinnen damit Bremsenergie zurück und wandeln diese in zusätzliche Leistung für den Motor um. Bei vielen Teams aber ist die Lösung längst nicht ausgereift. Noch ist fraglich, ob alle Autos beim Saisonstart am 29. März in Melbourne mit KERS an den Start gehen können. «Es wäre besser gewesen, wir hätten die Einführung um ein Jahr verschoben. Alle waren dafür, nur BMW nicht», klagte Renault-Teamchef Flavio Briatore im Fachmagazin «auto, motor und sport». (dpa)

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