Vettel und Alonso: Psychoduell um den Titel

Vettel und Alonso wollen beide zum dritten Mal Formel 1-Weltmeister werden. Für den Deutschen spricht der Trend, der Spanier versucht es mit Zermürbungstaktik
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Sebastian Vettel und Fernando Alonso wollen beide zum dritten Mal Weltmeister werden in der Formel 1. Für den Deutschen spricht der Trend, der Spanier versucht es mit Zermürbungstaktik.

YEONGAM Zwei haben sie beide schon. Um an den ersehnten dritten Titel in der Formel 1 zu gelangen, wenden Sebastian Vettel und Fernando Alonso aber ganz unterschiedliche Strategien an.
Während für Vettel, den Titelträger der letzten beiden Jahre, vor allem der wiedererstarkte Red-Bull-Flitzer und der Trend sprechen – der Heppenheimer gewann die letzten beiden Rennen –, muss Alonso es mal wieder mit der Zermürbungstaktik versuchen.

Seit der Saison 2007 hetzt der Spanier, für die allermeisten Experten mit Abstand der Fahrer mit dem meisten Talent in der Szene, seinem dritten Titel hinterher. Vor zwei Jahren erst scheiterte er, zunächst von Renault, dann von Ferrari mit unterlegenem Material ausgestattet erst im letzten Rennen an Vettel. Nun droht sich die Geschichte zu wiederholen; nur noch vier Punkte trennen Vettel und Alonso vor dem fünftletzten Saisonrennen in Korea am Sonntag (8 Uhr MESZ, RTL und Sky live).

„Die WM dreimal zu gewinnen wäre ganz sicher eine Erfüllung meiner Karriere”, sagt Alonso, „große Namen in der Formel 1 haben drei WM-Titel: Ayrton Senna oder Niki Lauda.” Nachdem Alonso am 24. Juni mit seinem Heimsieg in Valencia die WM-Führung übernommen hatte, kann er sie an diesem Sonntag im südkoreanischen Yeongam wieder verlieren.

Also greift Alonso, ein Hobby-Zauberer, auch mal wieder in die Psycho-Trickkiste. Er twitterte von kriegerischen Strategien und würdigte Vettel zuletzt mehrfach keines Blickes. Den Titel des jüngsten Doppelweltmeister hat ihm der Hesse schon entrissen, nun soll er nicht auch noch vor ihm den dritten Titel holen. Aussagen wie die des Red-Bull-Teamchefs Christian Horner im britischen Fachmagazin „Autosport”, ein weiterer WM-Sieg dieses Jahr wäre „der größte Triumph” überhaupt, müssen Alonso besonders ärgern. Und es spricht viel dafür, dass der WM-Titel 2012 nicht nur auf der Strecke entschieden wird.

Auch der Spanier, der 2001 sein Formel-1-Debüt feierte und seitdem 191 Grand Prix bestritt, kann auf einen reichen Erfahrungsschatz in Sachen Sticheleien zurückblicken. 2006 reisten er und der von ihm im Jahr zuvor entthronte Michael Schumacher punktgleich nach China zum vorletzten Saisonrennen. In der Box seines Renault-Teams hängten sie ein Poster auf, das Schumacher Rücken an Rücken mit Kino-Pirat Jack Sparrow aus „Fluch der Karibik” zeigte. Schumacher grinste breit, auf dem Kopf eine rote Ferrari-Kappe, unter der Fotomontage stand: „Michael, bring kein Messer mit zu einer Schießerei.”

Als Vettel und Alonso am Donnerstag in Yeongam bei der offiziellen Pressekonferenz aufeinander trafen, starrte Alonso stur geradeaus, als Vettel lächelnd von seinem Aufwärtstrend berichtete. Als Vettel ihn daraufhin cool direkt ansprach, antwortete Alonso zwar, blickte aber demonstrativ in eine andere Richtung. Da wirkte der 31-Jährige schon ein wenig wie ein Nerverl. fil

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