Verzicht auf WM: Pechstein beendet Saison

Das „Dream-Team“ ist gesprengt, die deutschen WM- Hoffnungen gesunken: Nach zwei Virus-Infekten fühlt sich Eisschnelllauf-Ass Claudia Pechstein nicht fit genug, um bei der WM um Medaillen zu kämpfen.
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Vorzeitiges Saison-Ende: Claudia Pechstein.
AP Vorzeitiges Saison-Ende: Claudia Pechstein.

BERLIN - Das „Dream-Team“ ist gesprengt, die deutschen WM- Hoffnungen gesunken: Nach zwei Virus-Infekten fühlt sich Eisschnelllauf-Ass Claudia Pechstein nicht fit genug, um bei der WM um Medaillen zu kämpfen.

Der Winter mit einer glanzvollen Rückkehr in die Weltelite hat für Claudia Pechstein ein bitteres Ende gefunden. Am Donnerstag sagte die fünfmalige Olympiasiegerin wegen gesundheitlicher Probleme ihren Start bei den Einzelstrecken- Weltmeisterschaften der Eisschnellläufer auf der Olympia-Bahn in Richmond vom 12. bis 15. März ab.

Damit fehlt die 37 Jahre alte Berlinerin wegen der Folgen zweier grippaler Virus-Infekte zum ersten Mal in der Geschichte der Titelkämpfe seit 1996 bei diesem Saison-Höhepunkt. Als einzige Athletin der Welt war sie von allen bisherigen Titelkämpfen mit zumindest einer Medaille nach Hause zurückkehrt.

Die Gründe

Nachdem sie bereite in der Vorwoche ihre Teilnahme am Weltcup- Finale am Freitag und Samstag in Salt Lake City abgesagt hatte, schmolzen in den zurückliegenden Tagen alle Hoffnungen, noch in Form zu kommen. „Es macht keinen Sinn, nach Kanada zu reisen. Ich habe nicht das Gefühl, dort ernsthaft um die Medaillen mitlaufen zu können“, begründete sie ihre Entscheidung zum vorzeitigen Saison-Aus, nachdem sie vergeblich versucht hatte, auf dem Berliner Eis ihren Trainingsrückstand wettzumachen.

„Es ist eine Tragik. Sie ist in unserem Team nicht zu ersetzen“, bedauerte Verbands-Präsident Gerd Heinze die Absage. Das Olympiasieger-Team, zu dem auch Anni Friesinger und Daniela Anschütz- Thoms gehören, ist somit stark geschwächt, gleichwertigen Ersatz für Pechstein gibt es nicht. „Die drei wären eine Bank auf Gold gewesen“, meinte auch Pechsteins langjähriger Erfolgscoach Joachim Franke. Nun muss Bundestrainer Markus Eicher entscheiden, ob Lucille Opitz (Berlin), Monique Angermüller (Berlin) oder Stephanie Beckert (Erfurt) das Trio auffüllt.

Pechstein will zehnte Olympia- Medaille

„Claudia ist natürlich traurig. Sie hat sich diese Entscheidung nicht leicht gemacht. Bis zum Mittwoch hat sie gehofft, aber es kamen immer wieder Rückschläge“, sagte Franke, der sie bei ihrem Training in Berlin in den letzten Tagen betreut hatte. „Besonders tragisch ist die Absage, weil sie wieder so gut drauf war. Aber dann kam der Rückschlag mit dem Virus bei der Mehrkampf-WM in Hamar. Von da an ist sie einfach nicht mehr auf die Strümpfe gekommen“, fügte er hinzu.

Die sechsfache Weltmeisterin möchte sich nun ganz in Ruhe auskurieren, um im Frühjahr die Vorbereitung auf die Olympia-Saison in Angriff zu nehmen. „Ich hätte die Olympia-Bahn natürlich schon jetzt gerne getestet und dort auch liebend gerne eine Medaille gewonnen. Aber aufgeschoben ist nicht aufgehoben“, meinte Pechstein trotz aller gesundheitlichen Rückschläge zuversichtlich. Die Spiele im nächsten Jahr wären Pechsteins sechste Olympia-Teilnahme. Ihr Ziel ist es dort aber nicht nur teilzunehmen, sondern ihre zehnte Olympia- Medaille zu gewinnen. Bislang stehen für sie neben den fünf Siegen je zweimal Silber und Bronze zu Buche.

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