Verwirrung um Löw-Strafe: Regeln sehen automatische Sperre vor
WIEN - Entgegen einer ersten Mitteilung der UEFA ist Bundestrainer Joachim Löw nach den Regeln der Europäischen Fußball-Union doch automatisch für das nächste Spiel bei der EM gesperrt.
Artikel 9 Absatz 1 der UEFA-Regularien sieht vor, dass ein Trainer wie ein Spieler nach einer Hinausstellung durch den Schiedsrichter eine Partie pausieren muss. Dieses Urteil gilt bis zu einer anderen Entscheidung durch die UEFA-Disziplinarkommission. Dieses Gremium wird am morgigen Mittwoch über den Löw-Fall beraten und dann endgültig festlegen, ob der DFB-Cheftrainer im EM- Viertelfinale am Donnerstag (20.45 Uhr) gegen Portugal in Basel gesperrt ist.
Der DFB-Coach war am Montagabend beim 1:0-Erfolg ebenso wie sein österreichischer Kollege Josef Hickersberger vom spanischen Schiedsrichter Mejuto Gonzales auf die Tribüne verwiesen worden. Sie sollen ihre Coaching-Zone verlassen und unerlaubt auf den 4. Offiziellen eingeredet haben.
UEFA-Sprecher William Gaillard hatte am Dienstag bei einer Pressekonferenz zunächst mitgeteilt, dass für Trainer kein Zwang zu einer automatischen Sperre bestehe. Diese Angabe wurde aber später vom Verband korrigiert.
Bis Mittwochmorgen soll bei dem UEFA-Schiedsgremium der Bericht des Schiedsrichters eingehen. Auch der Deutsche Fußball-Bund (DFB) und der österreichische Verband sollen noch die Gelegenheit haben, einen schriftlichen Bericht abzugeben. Auf dieser Grundlage wird die Disziplinarkommission ihr Urteil fällen. Gegen die Entscheidung kann noch vor dem Viertelfinalspiel der DFB-Auswahl gegen Portugal Berufung eingelegt werden. (dpa)
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