Verkehrte Welt in Sotschi: Kleinste zahlen größte Prämien

Die Prämien für deutschen Sportler sind für die Olympiade in Sotschi angehoben worden. Von den Preisgeldern anderer Nationen können die DOSB-Athleten aber nur träumen.
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Neben Ruhm und Ehre geht es für die Athleten bei den Olympischen Spielen auch um Geld - für manche mehr, für manche weniger!
dpa Neben Ruhm und Ehre geht es für die Athleten bei den Olympischen Spielen auch um Geld - für manche mehr, für manche weniger!

Die Prämien für die deutschen Wintersport-Stars sind für die Olympischen Winterspiele in Sotschi deutlich angehoben worden. Von den Preisgeldern anderer Nationen können die DOSB-Athleten aber nur träumen.

Sotschi - Verkehrte Welt in Sotschi: Die kleinen Wintersportnationen locken ihre Athleten mit den dicksten Gold-Prämien. Eine halbe Million Euro zahlen die Bulgaren, die Kasachen legen für einen Olympiasieg satte 185.000 Euro auf den Tisch und selbst in der Ukraine liegen die Preisgelder im sechsstelligen Bereich. Die deutschen Prämien wirken dagegen geradezu wie Peanuts.

Auch nach der ersten Erhöhung seit 14 Jahren bekommen Skirennläuferin Maria Höfl-Riesch und Co. pro Gold schlappe 20.000 Euro (bisher 15.000 Euro) – das sind gerade einmal vier Prozent der bulgarischen Summe. Für eine Silbermedaille erhalten deutsche Athleten 15.000 Euro (10.000 Euro) und für Bronze werden 10.000 Euro (7500 Euro) ausgeschüttet. Bei den angepeilten 30 Medaillen käme die Deutsche Sporthilfe insgesamt auf rund eine halbe Million – jener Wert also, den Bulgarien für einen Olympiasieg hinblättert.

Auch die Amerikaner liegen weit hinter den osteuropäischen Verhältnissen zurück. Das Olympische Komitee der USA (USOC) zahlt für den Platz ganz oben auf dem Treppchen 25.000 Dollar, was 18.500 Euro entspricht.

Für Wintersportler ist das aber immer noch eine stattliche Summe. So sorgte die extrovertierte Lolo Jones, hauptsächlich als US-Hürdensprinterin und Boulevard-Liebling bekannt, für Aufsehen, als sie in einem Videoclip gegen die schlechte Bezahlung ihrer Kolleginnen protestierte. Die Leichtathletik-Millionärin posierte mit einem Gehaltscheck ihres Jahressalärs als Bob-Anschieberin in Höhe 741,84 Dollar. Viele Olympiastarter gehen nebenbei jobben, um sich finanziell über Wasser zu halten.

Deutlich höher als in Deutschland und den USA liegen die ausgelobten Preisgelder auch in vielen anderen europäischen Ländern. Frankreich zahlt seinen Sportlern für einen Olympiasieg 50.000 Euro, die Niederlande 30.000 und auch die Schweiz schüttet mit 40.000 Schweizer Franken (rund 27.600 Euro) noch mehr aus als hierzulande.

Österreich hält für seine Sportler erneut Philharmoniker-Münzen in Silber bereit. Für eine Goldmedaille erhält ein Athlet 17 Münzen im Gegenwert von rund 16.000 Euro. Zweitplaztierte erhalten 13 Stück zu rund 12.300 Euro, für Bronze gibt es immerhin noch elf Stück im Wert von rund 10.400 Euro. Zum Vergleich: In Russland erhalten die Bestplaztierten Prämien von 122.000, 76. 000 und 52.000 US-Dollar.

An der Spitze der olympischen Geldrangliste aber thront einsam und allein Bulgarien. Das ärmste Land der Europäischen Union zahlt seinen Siegern mit fast einer Million Lew (knapp 500.000 Euro) das 92-fache des jährlichen Bruttoinlandsprodukts eines durchschnittlichen Bulgaren. Zudem dürfen die siegreichen Sportler mit einer lebenslangen Rente rechnen. Einen Haken hat die Rekordprämie allerdings: Die Südosteuropäer holten in der Geschichte Olympischer Winterspiele erst einmal Gold durch Biathletin Jekaterina Dafowska. Und das liegt inzwischen 16 Jahre zurück.

 

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