Vastic hält Österreich im Turnier

In der ersten Halbzeit vergab das Team Austria Großchancen in Hülle und Fülle, den Polen reichte ein Konter zur Führung. Als fast alle sich schon mit der Niederlage abgefunden hatten, brachte ein Strafstoß die Wende.
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In der ersten Halbzeit vergab das Team Austria Großchancen in Hülle und Fülle, den Polen reichte ein Konter zur Führung. Als fast alle sich schon mit der Niederlage abgefunden hatten, brachte ein Strafstoß die Wende.

Mit großem Kampf hat sich EM-Gastgeber Österreich einen Punkt gegen Polen gesichert und bleibt im Turnier. Ein Elfmeter-Treffer von «Oldie» Ivica Vastic in der dritten Minute der Nachspielzeit hat den Österreichern im Duell der EM-Neulinge in letzter Minute ein 1:1 (0:1) beschert. Das Team Austria muss damit am Montag gegen den Erzrivalen Deutschland gewinnen und auf kroatische Schützenhilfe hoffen, um doch noch ins Viertelfinale der Europameisterschaft einzuziehen. Die Kroaten (6 Punkte) stehen damit nach dem 2:1 gegen Deutschland als Gruppensieger fest.

Vor 51.428 Zuschauern im ausverkauften Ernst-Happel-Stadion in Wien hatte der eingebürgerte Brasilianer Roger Guerreiro am Donnerstagabend nach einer halben Stunde die Polen in Führung geschossen. Das Austria-Team verhinderte nach dem 0:1 gegen Kroatien die zweite Niederlage im zweiten Gruppenspiel und kann dank des Last- Minute-Treffers noch auf ein Weiterkommen hoffen. Auch Polen (1 Punkt) könnte mit einem Sieg gegen Kroatien zum Vorrunden-Abschluss am Montag noch das Viertelfinale erreichen.

Eiskalter Konter

Österreichs Teamchef Josef Hickersberger hatte sein Team im Vergleich zur Pleite gegen Kroatien auf ein offensiveres 4-4-2-System umgestellt und drei neue Spieler aufgeboten. Für Joachim Standfest, Ronald Gercaliu und Jürgen Säumel rückten der Neu-Frankfurter Ümit Korkmaz, György Garics und Christoph Leitgeb in die Start-Elf. Das machte sich von der ersten Spielminute an bemerkbar. Drei Großchancen erarbeiteten sich die Österreicher in den ersten 15 Minuten. Zweimal scheiterte Bremens Angreifer Martin Harnik an Polens Torwart Artur Boruc (11./14.), und auch Leitgeb konnte den starken Schlussmann von Celtic Glasgow aus kurzer Distanz nicht überwinden (16.). Die Polen beschränkten sich nach dem 0:2 im ersten Gruppenspiel gegen Deutschland zunächst auf die Defensive - und stellten nach einer halben Stunde den Spielverlauf auf den Kopf. Die erste gefährliche Aktion vor dem Tor von Austria-Keeper Jürgen Macho wurde mit dem ersten polnischen Treffer bei einer EM belohnt. Nach einer Hereingabe von Marek Saganowski war der neu ins Team gerückte Guerreiro zur Stelle und staubte aus kurzer Distanz ab.

Gewichtige Fehlentscheidung

Die Fernsehbilder zeigten allerdings, dass der im April eingebürgerte Brasilianer aus Sao Paulo beim Querpass von Saganowski klar im Abseits stand. «Das ist ein Riesenfehler», analysierte der frühere internationale Schiedsrichter und ZDF-Experte Urs Meier. Die Gastgeber waren sichtlich schockiert von dem überraschenden irregulären Gegentreffer. Das Offensiv-Feuerwerk war erst einmal verglüht, der ansehnliche Risiko-Fußball der Anfangsphase nicht mehr zu erkennen. Österreich tat sich plötzlich schwer gegen die dicht gestaffelte Hintermannschaft der Elf von Trainerfuchs Leo Beenhakker, die ihrerseits jetzt auch mehr für die Offensive tat.

Joker Vastic wird zum Held

Nach dem Seitenwechsel standen erneut der englische Schiedsrichter Howard Webb und seine Assistenten im Mittelpunkt. Nach einer Attacke an Österreichs Kapitän Andreas Ivanschitz verweigerte der Referee dem Profi von Panathinaikos Athen einen möglichen Elfmeter. Die Polen agierten nun deutlich verbessert im Vergleich zum Deutschland-Spiel. Die Zuschauer erlebten einen intensiv geführten offenen Schlagabtausch mit Vorteilen für die Osteuropäer. Gegen den Wolfsburger Jacek Krzynowek musste Österreichs Torhüter Macho in höchster Not retten (64.). Hickersberger reagierte auf das nachlassende Auftreten seiner Elf und brachte «Oldie» Ivica Vastic für Ivanschitz und Roman Kienast für den harmlosen Angreifer Roland Linz. Die Gastgeber berannten noch einmal das Tor der Polen und wurden schließlich mit dem Foulelfmeter belohnt. (dpa/nz)

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