"Tussi!" - "spießig!"

Sie gibt es nur im Doppelpack: Im AZ-Interview erzählen die Baneckis über ihren Pokalerfolg mit Bayern und das WG-Leben
von  Almut Ringleben
Hat bis 2012 beim FC Bayern verlängert: Sylvie Banecki.
Hat bis 2012 beim FC Bayern verlängert: Sylvie Banecki.

AZ: Nicole, Sylvie, Sie haben am Montag Ihre Verträge beim FC Bayern verlängert – und am Mittwoch im DFB-Pokal im Viertelfinale den Favoriten Duisburg mit 3:0 rausgeballert. Gute Woche, oder?


NICOLE BANECKI: Ja, wir zwei haben uns als Kinder schon vorgenommen, nur gemeinsam zu wechseln. Uns gibt es nur im Doppelpack. Bayern wollte uns auch beide behalten, wir freuen uns sehr.


SYLVIE: Am Mittwoch ging es in der Kabine in der Halbzeit – es stand 0:0 – ordentlich rund. Wir waren alle empört über das Spiel, weil nix so richtig klappen wollte. Dann hat Kathrin Längert (die Kapitänin, die Red.) eine Ansage gemacht.


NICOLE: Wir kamen zur zweiten Halbzeit raus und waren fast eine andere Mannschaft.


Dann fielen innerhalb von neun Minuten drei Tore für Bayern. Sylvie, Sie haben das 2:0 erzielt.


SYLVIE: Ja, das war eine Art Danke an das Team und den Klub. Ich war ja fast zwölf Monate verletzt (es gab Komplikationen bei der Heilung eines Innenbandrisses d. Red.). Seit einem halben Jahr bin ich wieder richtig dabei, aber ich hatte einen schweren Start. Ich hatte stark zugenommen und war ziemlich unfit.


Am 27. Februar geht es im Halbfinale jetzt gegen den Bundesliga-Ersten Turbine Potsdam. Bayern ist derzeit nur Sechster.


SYLVIE:
Unsere Hinrunde war richtig schlecht. Durch viele Ausfälle stand jede Woche eine andere Mannschaft auf dem Platz.


NICOLE: Jetzt läuft es aber besser. Wir mussten erstmal zusammenfinden.


Sie spielen beide auf den Flügeln oder im Sturm. Nehmen Sie sich gegenseitig den Platz in der Mannschaft weg?


NICOLE:
Ich spiele in dieser Saison als linke Verteidigerin, weil Katharina Baunach verletzt ist. Dass ich mal Abwehr spielen würde, hätte ich mir früher nie vorstellen können: mittlerweile läuft das aber gut – und Sylvie und ich kommen uns nicht in die Quere.


Im Sommer findet die WM im eigenen Land statt. Nicole, Sie haben schon fünf Spiele für die Nationalmannschaft gemacht. Hoffen Sie noch auf eine Nominierung für die WM?
 

NICOLE: Klar wäre ich bei einer WM im eigenen Land gerne dabei. Aber ich will und kann nichts erzwingen. Mein letzter Einsatz war 2009. Ich habe meine Chance nicht richtig genutzt.

SYLVIE: Ich habe sowieso nie daran geglaubt, dabei sein zu können, mit der Verletzung...


Sie sind Zwillinge und leben auch zusammen in einer WG. Wie klappt das denn?
 

SYLVIE: Vor vier Monaten sind wir in die neue Wohnung gezogen. Es klappt ganz gut – wenn ich Nicole endlich mal dazu bringen könnte, mehr im Haushalt zu machen. Was ihr Aussehen betrifft, da ist sie penibel, fast wie eine Tussi. Wie’s zu Hause aussieht, interessiert sie nicht so.


NICOLE:
Sylvie macht schon etwas mehr, das stimmt. Aber sie ist schon extrem penibel, was Sauberkeit angeht. Man könnte auch sagen: spießig.
 

Gibt es denn sonst Streitthemen bei Ihnen? Männer vielleicht?


SYLVIE:
Nein, da haben wir einen komplett anderen Geschmack. Nicole hat einen festen Freund, der dunkle Haare und braune Augen hat. Ich stehe mehr auf den blonden Bubi mit blauen Augen – wie Til Schweiger.


Gibt es denn sonst noch Unterschiede zwischen Ihnen?


NICOLE: Wir arbeiten getrennt, ich im Fitnessstudio und Sylvie in einem Autohaus im Callcenter.
 

SYLVIE: Wenn wir auch noch zusammen arbeiten würden, ginge das eindeutig zu weit! Ansonsten bin ich eher hibbeliger, durchgeflippter und lebendiger als Nicole. Dafür passt sie auf mich auf.

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