Kommentar

Türkgücü-Anfeindungen: Jetzt ist der DFB gefragt

Krischan Kaufmann, der Sport-Vize der AZ, über die rassistischen Attacken gegen Türkgücü München.
Krischan Kaufmann
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Erst Mannheim, jetzt Zwickau - und was kommt als nächstes? Nach den rassistischen und ausländerfeindlichen Attacken gegen Türkgücü München in den letzten Wochen droht die restliche Saison für den Aufsteiger in der Dritten Liga zum Spießrutenlauf zu werden.

Denn um unappetitliche Einzelfälle handelt es sich dabei leider nicht. Auch in Mannheim und selbst in München rund ums Grünwalder wurden bereits Sticker mit der Aufschrift "Türkgücü NICHT Willkommen" gesichtet.

Was also tun? Die beiden betroffenen Vereine Waldhof Mannheim und FSV Zwickau haben sofort reagiert und die ekelhaften Ausfälle eines sehr kleinen Teils ihrer Anhängerschaft aufs Schärfste verurteilt. Das ist so selbstverständlich wie erfreulich.

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Was dagegen fehlt, ist ein klares Statement des DFB, ein Zeichen, dass Diskriminierung und dumpfbraunes Gedankengut auch in der untersten deutschen Profiliga keinen Millimeter Platz haben dürfen. Aus der Zentrale in Frankfurt ist aktuell aber nur zu hören, man schwanke noch, ob man auf die jüngsten Vorfälle reagieren werde, da man dem Urheber der widerlichen Aufkleber-Aktion, der rechtsextremen Kleinstpartei "der III. Weg" keine Plattform bieten wolle.

Mit Verlaub, lieber DFB, das ist Blödsinn. Auch der größte Sportverband der Welt sollte eigentlich längst begriffen haben: Schweigen hat gegen Nazis und Rassisten noch nie geholfen.

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  • Freisinger Sepp am 16.10.2020 16:09 Uhr / Bewertung:

    Seid Ihr Euch sicher, dass das rassistisch motiviert und nicht der Tatsache des unmöglichen verhaltens von Türk Gücü gegenüber dem BFV und Schweinfurt in Sachen DFB-Pokal geschldet ist:

    Aber klar, bei sowas wird natürlich sofort mit der Rassismuskeule geschwungen.

    Dass sowas andere Gründe haben könnte ist natürlich undenkbar ... traurig traurig traurig

  • Sachsenlöwe am 15.10.2020 10:02 Uhr / Bewertung:

    Nach dem Verband (DFB) rufen, kommt mir vor, wie Verantwortung abzuschieben. Es wäre Aufgabe der sogenannten schweigenden Mehrheit, deutlich zu machen, dass niemand bereit ist, die teilnahmslose Kulisse für die Rechten umd ihre Propaganda abzugeben. Beim ersten rassistischen Zwischenruf ein donnerndes "Nazis raus" aus den den Kehlen von 99% der anwesenden Zuschauer, das wäre die angebrachte und wünschenswerte Reaktíon. Das anzuregen und anzuleiten ist Aufgabe der gastgebenden Vereine.

  • König Jannick am 14.10.2020 11:36 Uhr / Bewertung:

    Richtig.
    Außerhalb bedarf es eines klaren Statements.

    Und im Stadion: beim ersten rassistischen Zwischenruf eine Ermahnung per Durchsage, beim zweiten sofort Spielabbruch und Wertung für Türkgücü.

    Eigentlich unfassbar dieses Schweigen, wenn man bedenkt, wie reagiert wurde, weil ein Hoffenheimer Multimilliardär beleidigt wurde.

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