Zwei-Tore-Wood: Wie 1860 davon profitiert

Bobby Wood hat für Aue seine ersten beiden Treffer erzielt. Die AZ sagt, warum das auch für den TSV 1860 gut sein kann.
Marc Merten |
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Bobby Wood (li.) in neuem Dress: Der US-Amerikaner stürmt für Aue.
FC Erzgebirge Aue Bobby Wood (li.) in neuem Dress: Der US-Amerikaner stürmt für Aue.

München – Das Risiko war und ist groß: Wood wurde als 22-jähriger Nationalspieler an einen direkten Konkurrenten um den Klassenerhalt abgegeben. Dem FC Erzgebirge Aue soll der US-Boy nun helfen, den Abstieg zu verhindern. So wie am Freitagabend in Düsseldorf, wo er mit zwei Toren zum 3:2-Auswärtserfolg der Veilchen beitrug.

Viele Löwen-Fans schlagen nun schon wieder die Hände über dem Kopf zusammen: Wie konnte der TSV 1860 diesen Jungen nur gehen lassen? Die AZ löst auf, was bislang niemand wusste.

Wahrheit, Teil 1: Wood hatte es sich im Herbst 2014 mit dem Trainerteam um Markus von Ahlen vollkommen verscherzt. Ein deutlich vernehmbares „Leck mich am A...“ kostete den 22-Jährigen nicht nur seinen Kaderplatz, sondern auch seine zumindest kurzfristige Zukunft bei Sechzig. Kein Wunder, dass von Ahlen ab diesem Zeitpunkt auf die Dienste des Stürmers verzichtete. Selbst Sportchef Gerhard Poschner, ein Fan des ohne Frage talentierten Sunnyboys, konnte ihn nicht mehr schützen.

Wahrheit, Teil 2: Wood wollte nur noch weg. Unter keinem Trainer, nicht nur unter von Ahlen, hatte es das Löwen-Eigengewächs bei den Profis geschafft. 54 Pflichtspiele, drei Tore, sechs Vorlagen: zu wenig für den hoch veranlagten Angreifer. Wood strebte eine Luftveränderung an – und bekam sie nach langem Ringen. Im Winter der Wechsel ins Erzgebirge mit einem Vertrag bis 2017.

Wahrheit, Teil 3: Gehört Wood also nun endgültig Aue? Mitnichten. Die AZ weiß: 1860 gab Wood nur unter zwei Bedingungen an Aue ab. Erstens: Sichern sich die Veilchen mit Wood den Klassenerhalt, müssen sie einen dicken Batzen Geld nachzahlen – fast eine halbe Million Euro. Dann gehört Wood endgültig dem FCE. Zweitens: Verliert Aue den Kampf um die Klasse und steigt ab, gehört Wood wieder 1860. Und jedes Tor, das der Mann aus Honolulu bis dahin geschossen hat, würde ihn bis dahin wertvoller und wieder interessanter gemacht haben.

Kurz gesagt: Beide Seiten profitieren von dem Deal. Der Spieler, weil er wieder spielt, trifft und seinen Marktwert steigert. Die Löwen, weil sie entweder viel Geld bekommen oder einen neuen, reiferen, besseren Bobby Wood. Einziger Haken: Damit der TSV 1860 wirklich von diesem Deal profitiert, muss selbst der Klassenerhalt geschafft werden. Die Tore dafür müssen andere schießen - am besten schon am Sonntag in Darmstadt.

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