Zwei Stürmer für ein Fußballfest
München - In Löwen-Angreifer Benny Lauth und seinem Cottbuser Pendant Nils Petersen treffen am Sonntag die beiden Topstürmer der Zweiten Liga aufeinander. Doch die beiden Knipser eint nicht nur ihre Torgefahr.
Wenn es nach Löwen-Coach Reiner Maurer geht, dürfen sich die Fans vor dem Spitzenspiel gegen Energie Cottbus auf ein echtes Fußballfest freuen: "Die Offensive ist bei Cottbus Trumpf. Und wenn man sich das Torverhältnis von Energie anschaut (23:17, d. Redaktion), dann erwarte ich eine torreiche Partie." Gegen ein Offensivfeuerwerk in der Lausitz hätten die Anhänger beider Seiten wohl nichts einzuwenden. Je nach Vereinszugehörigkeit ruhen die Hoffnungen dabei allerdings auf unterschiedlichen Schultern.
In Cottbus bauen sie auf Nils Petersen, den Shooting-Star der laufenden Zweitligasaison. In zehn Partien netzte der 21-Jährige bereits neunmal ein - Ligaspitze. Kein Wunder, dass bei einer solch beeindruckenden Quote die Interessenten Schlange stehen: 2,5 Millionen Euro sollen dem Premier-League-Vertreter Blackburn Rovers die Dienste des Stürmers wert gewesen sein, neben zahlreichen anderen Bundesligisten hat auch der FC Bayern angeblich schon einmal vorsichtig angeklopft. Bislang vergeblich. Auch Maurer sind die Qualitäten des U21-Nationalspielers nicht verborgen geblieben: "Seine Stärken liegen eindeutig im Strafraum. Er hat einen sehr guten Schuss und einen wuchtigen Kopfball."
Gut, dass der 1860-Coach angesichts von soviel Torgefahr in den gegnerischen Reihen auch selber noch ein Sturm-Ass im Ärmel hat. Benny Lauth (29) steht dem Cottbusser Mittelstürmer derzeit um nichts nach, mit dem Siegtreffer gegen Aachen stockte "Benny Bomber" sein Torekonto auf sechs Treffer auf und ist damit der nach Petersen gefährlichste Angreifer der Liga.
Weitere Parallele zum Cottbus-Knipser: Auch Lauths Topform weckt Begehrlichkeiten. Liga-Konkurrent Augsburg wurde zuletzt Interesse an Lauth (Vertrag bis 2011) nachgesagt. Doch ebenso wie der bodenständige Petersen, weiß auch der gebürtige Fischbachauer um die Vorzüge seines aktuellen Arbeitgebers. "Auch wenn wir nicht mehr die Gehälter zahlen können, die wir früher gezahlt haben: Benni steht voll hinter dem Verein. Ich bin daher sehr positiv gestimmt, dass wir ihn halten können", so Maurer.
Einen Unterschied hat der Löwen-Coach zwischen den in vielen Dingen so ähnlichen Stürmern dann doch ausgemacht: "Benny ist ein anderer Spielertyp als Petersen. Er ist eher jemand der aus der Tiefe kommt und dabei auch den ein oder anderen Gegner ausspielen kann", erkärt Maurer. Und hofft mit allen Sechzig-Fans, dass am Sonntag sein Schützling Lauth und nicht Petersen das Streichholz ist, das das Fußball-Feuerwerk in Cottbus zündet.
Maximilian von Harsdorf