Zurück aus der Hölle
Daniel Bierofka kann wieder lachen: Der Löwen-Star ist schmerzfrei und wird bald wieder Vater.
MÜNCHEN Er rennt, er dribbelt und er schießt fast schon wieder so, als ob nie etwas gewesen wäre. Und vor allem: Bei all dem hat er riesigen Spaß. Genau 500 Tage seit dem letzten Pflichtspieleinsatz – ein fürchterliches 1:4 in Duisburg – von Daniel Bierofka waren am Dienstag vergangen. 500 brutale Tage voller Rückschläge und Operationen. Tage, die Bierofka manchmal vorkamen „wie die Hölle“.
Doch aus der scheint sich der Löwen-Kapitän endlich befreit zu haben. „Mir geht es derzeit prächtig und ich versuche die Zeit einfach zu genießen. Ich hoffe einfach, dass es so weitergeht“, sagt er.
Auch privat passt alles. Und mehr noch: In ein paar Wochen wird der 31-Jährige zum zweiten Mal Vater. Nach Sohn David, der mit seinen viereinhalb Jahren „schon kräftig gegen den Ball tritt“, wie Bierofka stolz erzählt, und der bald in einer Bambini-Mannschaft seine ersten Tore schießen soll, erwartet seine Frau Nicole nun eine Tochter. Am 25. Juli soll es soweit sein. Also einen Tag nach dem Giesinger Heimatabend-Spiel gegen Borussia Dortmund und einen Tag vor der Abfahrt ins Trainingslager nach Bad Häring.
„Egal was und wann es passiert: Ich will bei der Geburt wieder dabei sein. Denn das ist das Größte“, kündigt er an. Sollte er also gegen Dortmund schlagartig den Platz verlassen oder aus dem Training in Tirol überstürzt abreisen, müsste man sich nicht um ihn sorgen.
„Es gibt Dinge, die muss man einfach machen", sagt er mit jener Überzeugung, mit der er derzeit auch im Training zu Werke geht. „Daniel hat so viel Elan, dass er am liebsten gar keine Pause einlegen würde“, hat auch Löwen-Coach Reiner Maurer bemerkt. „Das gibt einem Hoffnung.“ Nicht nur ihm.
Marco Plein