"Würde ich zustimmen": Glöckner zeigt sich transparent bei dieser 1860-Frage

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"Ihr kommt hier nicht rein!" Dieser Ausspruch beschreibt die Schwierigkeit oder sogar Unmöglichkeit, einen bestimmten Ort zu betreten und wird oftmals Türstehern oder Ordnungskräften zugeschrieben, die eine gewisse Klientel nicht in die von ihnen bewachten Räumlichkeiten einlassen wollen.
Klassisches Beispiel: An der Pforte der Nobel- und Prominentendiskothek "P1" wurde streng auf eine entsprechende Kleiderordnung geachtet und nur stilvoll gekleideten Gästen der Einlass gewährt.
TSV 1860 München: Trainer Glöckner hat seine Stammelf schon gefunden
Beim TSV 1860 könnte man in der Saison 2025/26 doch glatt auf die Idee kommen, diese Aussage angesichts des hochkarätig besetzten Kaders und der scheinbar in Stein gemeißelten Startformation Chefcoach Patrick Glöckner im Gespräch mit seinen Reservisten zuzuschreiben:
Wie soll es denn etwa für die Herren Max Reinthaler, David Philipp oder Patrick Hobsch einen Weg in die Startelf geben, wenn dort so klangvolle Namen die Jesper Verlaat, Kevin Volland und Florian Niederlechner als gesetzt gelten?
Wie soll Sechzigs Türsteher Glöckner im anstehenden Auswärtsspiel der Giesinger am Samstag bei Alemannia Aachen (14 Uhr, im AZ-Liveticker) eine andere Elf auf den Rasen beordern als jenes Team, das im Eröffnungsspiel bei Rot-Weiss Essen ein packendes 1:1 lieferte und bei der Heimpremiere gegen den VfL Osnabrück (3:1) bereits phasenweise zur Höchstform aufgelaufen war?
"Logischerweise wechselst du die ersten Elf nicht, wenn sie performen"
Auf AZ-Nachfrage, ob es ungemein schwer sei, in die Startelf des TSV 1860 zu kommen, bestätigte der 48-Jährige die hohen Hürden, relativierte aber und erklärte seinen Umgang mit Sechzigs Spielern: "Ja, da würde ich zustimmen", erklärte Glöckner:
"Generell bin ich mit der ersten Elf zufrieden und logischerweise wechselst du die ersten Elf nicht, wenn sie performen. Das wäre ja blöd, gerade, weil diese Automatismen in den ersten Spielen erstmal greifen müssen." Erst ab dem achten oder neunten Spieltag habe man ein eingespieltes Team beieinander.

Was erst einmal für eine schlechte Nachricht für Sechzigs zweiten Anzug klingt, relativiert Glöckner so: "Es ist immer wichtig, den Spielern, die reinkommen oder hintendran stehen, dieselbe Wertschätzung zu geben wie allen anderen Spielern. Bei mir wird man nie im Training sehen, dass ich einen Stammspieler anders behandle. Die Reservisten wissen auch, wieso sie hintendran sind, sie können daran arbeiten und wenn sie es tun, besteht die Option, dass sie reinkommen."
Die Sportliche Leitung um Glöckner und seinen Boss, Geschäftsführer Christian Werner, will den Kader bekanntlich durch viele Testspiele bei Laune halten. Dazu kommt ein grundsätzlich guter Teamgeist und gewiss bei vielen potenziellen Stammspielern, die derzeit ins Hintertreffen geraten sind, die Einschätzung:
Der vielleicht noch nie so großen Aufstiegschancen gilt es, alles unterzuordnen. Glöckner dazu: "Wir wollen dieses Teamgefüge hochhalten." Vergangene Woche habe es dazu einen Mannschaftsabend gegeben.
"Ich mag kein Gelaber, kein Abschalten im Spiel, sondern immer 100 Prozent"
Zuerst wird selbstverständlich auf dem Rasen entschieden, mit welcher Formation 1860 die besten Erfolgsaussichten hat. "Ich mag kein Gelaber, ich mag kein Abschalten im Spiel, sondern immer 100 Prozent. Das leben die Jungs sehr gut", lobt Glöckner seine Akteure im Kollektiv: "Alle Spieler geben Gas, da kann man sich nicht beschweren."
Das Schlussfazit von Glöckner, um es mit den Worten Giesinger Türstehers auszudrücken: "Ich denke, dass es wichtig ist, allen Spielern zu vermitteln, dass die Tür immer einen Spalt auf ist." Damit jeder Löwe im Laufe einer langen Saison das Gefühl hat: Vielleicht komm' ich ja beim nächsten Mal rein.
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