„Wir müssen jetzt personell nachlegen“
München - Der 28-Jährige stammt aus Fürth und spielt seit 2013 im Mittelfeld des TSV 1860. Sein Vertrag läuft noch bis zum Sommer. Die AZ hat Daniel Adlung zum Interview getroffen.
AZ: Herr Adlung, wie geht es Ihnen und den Löwen nach der Winterpause?
DANIEL ADLUNG: Es war wichtig, dass wir uns mal erholen können. Nach der Hinrunde mussten wir einfach mal alle abschalten. Jetzt wollen wir die Kräfte bündeln. Wir haben nur noch 15 Spiele, da ist jedes Spiel ein Endspiel. So müssen wir da reingehen und versuchen, das Ruder rumzureißen.
Was muss passieren, damit es noch mit dem Klassenerhalt klappt?
Wir müssen eine andere Mentalität entwickeln und taktisch mit den Vorstellungen des Trainers reifen. Nur so werden wir bestehen können.
Einer, der in der Rückrunde nicht mehr dabei helfen wird, ist Marius Wolf. Können Sie seinen Transfer zu Hannover verstehen?
Im Fußball ist es normal, dass Spieler verkauft werden. Für den Verein ist es wichtiges Geld, um auf dem Transfermarkt aktiv werden zu können. Deswegen kommt uns Wolfis Verkauf im Endeffekt sogar zugute, weil wir jetzt Spieler holen können, die uns im Abstiegskampf weiterhelfen können. So werden wir einen adäquaten Kader beisammen haben, um das Unmögliche möglich zu machen.
Laut Ismaik: Löwen dürfen Wolf-Einnahmen reinvestieren
Haben Sie mit Marius Wolf noch einmal gesprochen, bevor er gegangen ist?
Er war nochmal in der Kabine, hat sich verabschiedet. Ich habe ihm alles Gute gewünscht. Er ist ein junger Spieler und muss weiter an sich arbeiten. Dann kann er seinen Weg in Hannover gehen.
Für Sie persönlich ist es in der Hinrunde nicht so gelaufen, wie Sie sich das vorgestellt haben. Was wollen Sie selbst anders machen in den kommenden Spielen?
Ich werde alles reinhauen, was ich habe. Viele sehen nicht, dass ich in der Vorrunde nicht immer auf der Position gespielt habe, auf der ich mich am wohlsten fühle. Da wird mit einem anderen Maß gemessen. Ich bin zwar auch nicht zufrieden, aber ich glaube an mich und arbeite hart an mir.
Haben Sie mit dem Trainer darüber gesprochen, wo Sie der Mannschaft am besten helfen können?
Wichtig ist das Feedback, das ich vom Trainerteam bekomme. Damit kann ich arbeiten. Was andere darüber denken oder schreiben, ist mir egal. Ich spiele, wo der Trainer mich aufstellt und wo er glaubt, dass ich der Mannschaft am besten helfen kann.
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Die Verantwortlichen sagen: Wir brauchen noch zwei, drei Spieler, sonst ist der Klassenerhalt nicht zu schaffen. Das bedeutet im Umkehrschluss, dass der aktuelle Kader nicht gut genug ist. Wie denken die Spieler darüber, die jetzt da sind und denen man damit indirekt die nötige Qualität abspricht?
Das sind einfach die Fakten. Sonst würden wir nicht dort stehen, wo wir stehen. Das Einzige, was man nicht vergessen darf, ist, dass wir viele junge Spieler haben. Dann sind erfahrenere Spieler wie Kai Bülow verletzt ausgefallen. Das hat uns wehgetan. Aber deswegen müssen wir personell jetzt nachlegen und ändern, was im Sommer aufgrund der schwierigen Situation verpasst wurde. Wir brauchen den einen oder anderen gestandenen Spieler, der uns sofort weiterhilft.
Inwiefern nimmt die Mannschaft die Diskussionen in der Führungsetage um Hasan Ismaik wahr? Geht einem Spieler dieser Machtkampf nicht irgendwann auf die Nerven?
Ich bin jetzt seit zweieinhalb Jahren bei 1860 und die Diskussion hat nie aufgehört. Wir können nicht beeinflussen, wie Hasan Ismaik denkt oder entscheidet. Wir müssen es so akzeptieren, wie es ist.
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