„Wir haben uns einfach die Hand gegeben, das war’s“
MÜNCHEN - Philipp Tschauner, die Nummer 1 im Löwen-Tor spricht über den Umgang mit seinem Dauerrivalen, dem Sechziger-Urgestein: Mchael Hofmann.
AZ: Nochmal nachträglich: Glückwunsch zum Status als Nummer eins im Löwen-Tor, Herr Tschauner.
PHILIPP TSCHAUNER: Danke! Ich bin natürlich überglücklich. Ich fühle mich auch gestärkt und selbstbewusst. Es ist halt so: Wenn man die Nummer 1 wird, ist man immer selbstbewusst.
Nervt es nicht, dass das Duell im Tor zwischen Ihnen und Michael Hofmann stets aufs Neue ausgerufen wird?
Nicht wirklich. Ich glaube, dass uns das beiden nicht geschadet hat. Das kitzelte bei uns immer wieder das letzte an Leistung raus.
Gab es eigentlich eine Gratulation von Michael Hofmann?
Wir haben uns die Hand gegeben, das war’s. Wir müssen uns nicht um den Hals fallen.
Wie ist das Verhältnis zwischen Ihnen?
Es ist nicht so kollegial wie in einer Redaktion (lacht). Wenn man zusammen in einer Mannschaft spielt, ist das etwas ganz anderes. Wir Torhüter sind ja sowieso eine spezielle Gruppe Typen.
Aber Sie ziehen mit Hofmann nicht um die Häuser, oder?
Nein das nicht. Wir haben immer wieder Mannschaftsabende, und da sind wir immer ganz gut miteinander ausgekommen.
Hätten Sie an einen Vereinswechsel gedacht, wenn Sie nicht wieder zum Stammtorhüter geworden wären?
Überhaupt nicht. Ich gebe nicht so schnell auf und habe letztes Jahr erst meinen Vertrag bis 2011 verlängert.
Vor einem Jahr haben Sie Ihren Stammplatz zwischenzeitlich wegen einer Verletzung verloren. Haben Sie Angst, es könnte wieder passieren?
Das muss und ist aus meinem Kopf raus. Natürlich wünsche ich mir, verletzungsfrei zu bleiben. Dafür gebe ich alles.
„Nicht junge Torhüter sind in Mode, sondern moderne“ - der Satz stammt von Ihnen. Sehen Sie das immer noch so?
Habe ich das gesagt? Ich bin zum zweiten Mal die Nummer 1 bei 1860 geworden, das ist ein Fakt. Es gibt sicher immer noch weitere Gründe, wenn man sich für einen Spieler entscheidet.
Sind Sie ein stiller Typ?
Wenn man mich auf dem Platz sieht, dann bin ich alles andere als still. Es zählt nur der Charakter auf dem Fußballplatz.
Interview: Reinhard Franke
- Themen:
- Michael Hofmann
- TSV 1860 München