"Wir haben das Beste erreicht, was zu erreichen war"
Aufatmen bei 1860-Präsident Dieter Schneider. Der Verein und Investor Ismaik haben sich Mittwoch geeinigt. Nun ist Geld für neue Spieler da: „Es kann gut sein, dass in den nächsten Tagen was passiert”.
MÜNCHEN -Tief durchatmen bei den Löwen. Und dann aufatmen. Am Mittwochabend ist die Tinte unter dem Vertrag getrocknet, der den Sechzigern eine Finanzspritze von Investor Hasan Ismaik und damit auch den von der DFL geforderten Liquiditätsnachweis in Höhe von 2,3 Millionen Euro garantiert.
„Es war der letzte Tag, denn am Donnerstag muss das Geld nicht nur auf dem Konto sein, sondern ein honoriger Wirtschaftsprüfer muss dies bestätigen”, sagte Präsident Dieter Schneider gestern Abend zur AZ und fügte erleichtert hinzu: „Und so ist das jetzt.”
Ähnlich zufrieden äußerte sich auch 1860-Geschäftsführer Robert Schäfer. „Da wir der erste Verein im deutschen Profi-Fußball mit einem ausländischen Investor sind, haben wir mit dieser Lösung Neuland betreten. Wir sind glücklich, diese Hürde gemeinsam genommen zu haben”, erklärte Schäfer, „jetzt besteht die Möglichkeit, den Kader maßvoll zu verstärken.”
Zwar ist nun die Fanartikel-GmbH für rund eine Million Euro an Investor Hasan Ismaik abgetreten worden, doch Schneider erinnerte daran, in welcher Situation sich der Verein noch vor einem Jahr befunden habe: „Wir können zufrieden sein, wenn man sieht, wo wir jetzt stehen. Vielleicht hätte irgendein Superstar noch etwas Besseres erreicht, aber unter diesen Umständen haben wir das Beste erreicht, was zu erreichen war.”
Für den Löwen-Boss steht jedoch nicht nur im Vordergrund, dass die Finanzlücke geschlossen ist, sondern dass in diesen „oftmals nervenaufreibenden Verhandlungen” eine gemeinsame Grundlage für die Zukunft geschaffen wurde: „Wir haben da nun eine Systematik entwickelt.”
Dies bedeutet auch, dass Sportchef Florian Hinterberger nun endlich mit Spielern verhandeln kann. Zwar werde es vor der Abreise ins Trainingslager nach Belek am Freitag wohl keinen Neuzugang geben, jedoch sagte Schneider gestern zur AZ: „Es kann gut sein, dass in den nächsten Tagen noch etwas passiert.”
Wer nun der Gewinner im Machtkampf ist? „Es gibt nur einen Sieger”, sagt Schneider, „und das sind die Löwen. Wir können den Fans damit eine sportliche Perspektive eröffnen.”