Zum Saisonende laufen bei 1860 die Verträge von neun Profis aus – so auch jene von Hofmann, Hoffmann, Pappas und Rösler. Die AZ wagt die Prognose, wer nächste Saison noch da sein wird.
MÜNCHEN Die Löwen stecken mal wieder in der Zwickmühle. Einerseits möchte der Klub nächstes Jahr den Aufstieg anpeilen, andererseits müssen im Sommer aber auch wieder Spieler verkauft werden. „Wenn man kein Geld hat, hat man keine andere Wahl“, sagte Trainer Ewald Lienen schon.
Einen Radikalumbruch des Kaders möchte Lienen aber vermeiden. „Das Gerüst soll bleiben“, sagte er. Dazu müssten aber zumindest einige der insgesamt neun auslaufenden Verträge verlängert werden.
Am Dienstag stellte die AZ die mögliche Verkaufsliste der Löwen vor. Spieler, die verkauft werden könnten, um frisches Geld in die Kassen zu spülen. Geld, mit dem potenzielle zukünftige Leistungsträger gehalten werden könnten.
Welche Verträge auslaufen, wer die Löwen wohl verlassen muss und wer bleiben könnte – die AZ-Prognose:
Michael Hofmann:
Der 37-Jährige bekam vor dieser Saison noch einen Gnadenvertrag. Nun wird er seine Karriere wohl beenden. Prognose: Gut möglich, dass er in einer anderen Funktion bei den Löwen weiterarbeitet.
Torben Hoffmann:
Der Abwehr-Routinier weiß selbst, dass er bei den Löwen wohl nicht mehr zum Stammspieler wird. Hat bereits angeboten, seinen Vertrag auch zu deutlich schlechteren Konditionen zu verlängern. Prognose: Der 35-Jährige darf wegen seiner Verdienste um 1860 und seine wichtige Rolle in der Mannschaft noch ein Jahr bleiben – als Ersatzspieler.
Radhouene Felhi:
Sein Leihvertrag läuft aus. Er möchte aber nicht zum tunesischen Klub Étoile sportive du Sahel zurück. Hat deshalb bereits angeboten, sich sogar an seiner Ablöse zu beteiligen. Ewald Lienen und Geschäftsführer Manfred Stoffers schätzen den intelligenten und eloquenten Fußballer, der mittlerweile fließend Deutsch spricht sehr. Prognose: Wenn es finanziell irgendwie machbar ist, wird 1860 versuchen, ihn zu halten.
Marcos Antonio:
Blieb den Beweis schuldig, ein „Mini-Zé-Roberto“ zu sein, wie die Löwen bei seiner Vorstellung verkündeten. Der 21-Jährige kam lediglich auf fünf Einsätze, das Experiment mit ihm dürfte als gescheitert gelten. Prognose: Er muss wohl zurück nach Brasilien.
Charilaos Pappas:
Der Grieche wäre auf der linken Seite eine Alternative zu Rösler und Bierofka, sollte der wieder fit werden. Hat sich nach Anfangsschwierigkeiten gut eingelebt und mittlerweile auch ein paar wichtige Tore geschossen. Zudem verdient er nicht allzu viel. Prognose: 1860 wird die Vertragsoption wohl ziehen.
Eke Uzoma:
Der 20-Jährige kam in der Winterpause vom SC Freiburg, um Spielpraxis zu sammeln. Es war ein verlorenes halbes Jahr für ihn, denn unter Lienen spielte er bislang exakt 102 Minuten. Prognose: Dürfte froh sein, bald wieder in Freiburg trainieren zu dürfen.
Emanuel Biancucchi:
Der Messi-Cousin hat noch immer keinen italienischen Pass und kann somit nicht in der Regionalliga spielen. Bei Lienen kam er nie über die Joker-Rolle hinaus (12 Einsätze). Prognose: 1860 würde den Vertrag wohl verlängern, die Frage ist aber, ob der Argentinier das noch will. Hat angeblich Kontakte zum Nürnberger Club.
Sascha Rösler:
Nach Problemen zu Saisonbeginn spielt er eine starke Rückrunde. „Zuletzt wirkte er zwar etwas müde“, sagt Lienen, „ aber das ist normal und kein Problem.“ Prognose: Würde auch einen Ein-Jahres-Kontrakt akzeptieren. Und der sollte möglich sein, wenn sich beide Parteien ein wenig aufeinander zu bewegen.
Djordje Rakic:
Der Serbe hat gute Ansätze gezeigt, seit er in der Winterpause aus Salzburg kam. Erzielte seitdem drei Tore und will unter keinen Umständen zurück nach Österreich. „Notfalls breche ich meinen Vertrag“, sagte er. Für 300000 Euro könnten die Löwen den 24-Jährigen kaufen. Prognose: Wenn genug Geld in den Kassen ist, werden sie es wohl tun.
Filippo Cataldo