Von Ismaik der Lüge bezichtigt: TSV-1860-Aufsichtsratsmitglied zieht Konsequenzen

Zuletzt wurde Karl-Christian Bay im Investoren-Trubel der Lüge bezichtigt, nun meldet sich das Aufsichtsratsmitglied des TSV 1860 zu Wort und zieht Konsequenzen.
"In meinen bisherigen Funktionen habe ich zuletzt auch an dem gescheiterten Investorendeal auf Seiten des Vereins mitgewirkt. Insoweit trage ich Verantwortung, der ich mich nicht entziehen werde. Gleichzeitig setze ich mich gegen jede Form von Unwahrheit entschieden zur Wehr und werde dies weiterhin tun", teilte Bay am Montag in einer Pressemitteilung mit und verkündete zugleich seinen Rücktritt.
Karl-Christian Bay tritt als Aufsichtsratsmitglied zurück
Er habe "immer wieder versucht, den Ausgleich zwischen den Gesellschaftern unter Berücksichtigung der Interessen des e.V. zu erreichen, um zu belastbaren Vereinbarungen unter teilweise sehr schwierigen Umständen zu gelangen. Dies ist mir in dem für unseren Verein besonders wichtigen Investoren-Prozess nicht gelungen." Zudem sei das gegenseitige Vertrauen nicht mehr, so der ehemalige Vizepräsident der Löwen. "Daher habe ich bereits am vergangenen Freitag die Konsequenz gezogen und meinen Rücktritt als stellvertretender Vorsitzender des Aufsichtsrats der TSV München von 1860 GmbH & Co. KGaA erklärt."
Hasan Ismaik teilte am Freitag auf Nachfrage der AZ mit, dass er entgegen ursprünglicher Ankündigungen seine Anteile am TSV 1860 vorerst nicht verkaufen werde: "Ich werde mit dem Verein weitermachen und mich bald mit dem Präsidenten und seinen Stellvertretern treffen, um den Plan für die nächste Saison, das Stadion und die Turnhalle zu besprechen. Alles, was ich den Fans von 1860 sagen möchte, ist, dass Reisinger (ehemaliger Vereinspräsident Robert Reisinger; d. Red.) und Karl Christian Bay (ehemaliger Vizepräsident) alle belogen haben."
Gegen diese Vorwürfe wehrte sich nun Bay vehement: "Entgegen verschiedener Darstellungen habe ich weder den Käufer vermittelt, vorgeschlagen oder mich an der Auswahlentscheidung beteiligt. Noch habe ich einen Compliance Check oder eine Kreditwürdigkeitsprüfung durchgeführt. Die entsprechende Verantwortung liegt und verbleibt beim Verkäufer und seinen Beratern. Die vielfach kritisierte Pressemitteilung war sowohl von Vertretern unseres Mitgesellschafters als auch von dem neuen Investor autorisiert worden. Andere Darstellungen entsprechen nicht der Wahrheit."