Volland, Niederlechner und Co. legen los – wie die Löwen in die Vorbereitung starten
Es wird heiß am Sonntag. Bis zu 32 Grad sollen es an der Grünwalder Straße werden. Der Himmel über dem TSV 1860 azurblau – die Aussichten für die Spieler aber schweißtreibend. Das kündigte Christian Werner in seinem Sommerinterview an. "Ich bin mir sicher, dass es eine maximal intensive Vorbereitung wird", sagte Sechzigs Sport-Boss. Bedeutet: Die Löwen werden wohl schon in der ersten Einheit der Saison in der Giesinger Nachmittagshitze von Coach Patrick Glöckner gequält, müssen ans Maximum gehen.
Es wird sich zeigen, wer den Urlaub für genügend Fitnesseinheiten genutzt hat – oder eben nicht. Mindestens zwei Trainingseinheiten pro Tag hat Werner für die kommenden sechs Wochen angekündigt, bis zum Saisonstart am ersten August-Wochenende. "Ich freue mich darauf, dass es am Sonntag losgeht", sagte er.
Training und Spiele en masse für Volland, Niederlechner und Co.
Ob es den Spielern auch so geht? Abwechslung bieten die vorerst sieben feststehenden Testspiele von Grafenau (28.6.) über Weyarn (29.6.) und Bamberg (4.7.), bis zum Trainingslager in Ulrichsberg/Österreich gegen den SK Artis Brno, den SV Ried (beide 8.7.), gegen Amstetten und Slovan Liberec (beide 11.7.). Nur nach Spaß klingt das allerdings auch nicht, zumal das Programm noch nicht finalisiert ist. Aber die Plackerei soll sich auszahlen.
Auf zwei neue Löwen werden die Fans besonders genau schauen: Kevin Volland und Florian Niederlechner, die beiden Königstransfers. Man hat in Giesing den Glauben, dass mit den Rückholaktionen auch bessere Zeiten auf den TSV 1860 zukommen. Zeiten, in denen man um den Aufstieg spielt. Volland lud die Fans am Freitag via Instagram zum Auftakt ein. "Ich genieße noch meine letzten zwei freien Tage und freue mich riesig, endlich wieder an der Grünwalder Straße zu trainieren", sagte der blaue Hoffnungsträger.

Nach Steinkötter soll auch noch Pfeifer kommen
Ob das Duo den hohen Erwartungshaltungen gerecht werden kann? Klar ist: Ohne starke Mitspieler wird es nicht klappen. Dafür zuständig: Kaderbastler Werner, der in seinem Büro schwitzen muss. Und für die Kaderzusammenstellung extra auf Urlaub verzichtet hat. Das zahlt sich nun aus: Mit Stürmer Justin Steinkötter vom Regionalligisten TSV Steinbach wurde am Donnerstag ein weiterer Neuzugang vorgestellt. Aber das soll es nach den zahlreichen Abgängen freilich noch nicht gewesen sein. Immerhin ist so manche Baustelle weiterhin offen.
Eine davon wird mit Manuel Pfeifer gestopft, dessen Verpflichtung am Samstag bekanntgegeben wurde. Nach AZ-Informationen wurde der österreichische Linksverteidiger bereits vergangene Woche in München gesichtet. Es ist der nächste Coup, der die Erwartungshaltung weiter befeuert. Hinter dem 25-Jährigen, der zuletzt in der österreichischen Bundesliga beim TSV Hartberg kickte, war offenbar auch der ein oder andere Zweitligist her. Letztlich entschied sich Pfeifer aber für die "Mission München".
Lucoqui-Rückkehr unwahrscheinlich – was passiert zwischen den Pfosten?
Bedeutet auf der anderen Seite, dass Anderson Lucoqui den TSV nach einer halben Saison wieder verlassen wird. Jüngst kündigte er schon auf seinen Kanälen in den sozialen Medien an, dass eine Entscheidung bevorsteht. "Wir müssen reden", so der Linksverteidiger, der erst im Winter von Eintracht Braunschweig kam, den aber immer wieder Knieprobleme begleiten.

Ohnehin war zuvor bereits Kilian Jakob als weiterer Linksverteidiger verpflichtet worden. Zudem machten die Löwen am Samstag mit dem belgischen Innenverteidiger Siemen Voet den nächsten Sommer-Deal fix. Während man damit auch in der Abwehr gut aufgestellt zu sein scheint, hat man auf anderen noch ordentlich Nachbesserungspotenzial. Allem voran im Tor. Die Suche nach einem Nachfolger für Marco Hiller verlief bisher ohne Erfolg. Aktuell beschäftigt man sich laut Sky mit Kiel-Keeper Thomas Dähne. Der 31-Jährige stand in der vergangenen Saison neunmal im Tor der Störche, würde also weitere Bundesliga-Erfahrung mitbringen. Dähne hat noch ein Arbeitspapier bis 2026.
Heißt: Nicht nur auf die Spieler des TSV 1860 wird eine intensive und hitzige Vorbereitung zukommen, auch auf Werner. Schweißperlen inklusive. Man kann nur hoffen, dass Werner eine Klimaanlage in seinem Büro hat.