TSV 1860: Was hinter der Gegen-Rechts-Aktion am Grünwalder steckt

Am Montagabend waren rund ums Stadion ungewöhnliche Motive zu sehen. Die AZ erklärt die Hintergründe.
von  AZ
Vor dem Spiel gegen Essen haben die Löwen und Partner Fritz Kola für Vielfalt im Fußball geworben.
Vor dem Spiel gegen Essen haben die Löwen und Partner Fritz Kola für Vielfalt im Fußball geworben. © Bohn

München - "Ausstieg in Fahrtrichtung links" kennt jeder Münchner U-Bahn-Fahrgast. Aber was ist "gegen rechts aussteigen"? Mit eben dieser Bitte wurden am Montagsbend Löwenfans an den U-Bahnhöfen rund ums Grünwalder Stadion überrascht.

Vor dem Spiel gegen Essen haben die Löwen und Partner Fritz Kola für Vielfalt im Fußball geworben.
Vor dem Spiel gegen Essen haben die Löwen und Partner Fritz Kola für Vielfalt im Fußball geworben. © Bohn

Mit diesem wie anderen ungewöhnlichen Slogans haben Löwen-Fans, der TSV 1860 und ein Sponsor für Vielfalt im Fußball geworben – und für eine Aussteigerhilfe, die Menschen hilft, die aus der rechten Szene wieder raus wollen. Innerhalb des Stadions wurden die Slogans überwiegend auf der Werbebande gezeigt, außerhalb vielerorts an Häuserwände projiziert.

"Echter Fan statt rechter Fan" – noch so ein Slogan, der in den Bahnen, im Stadion oder auch auf Aufklebern in Giesinger Kneipen am Montagabend zu sehen war. Initiiert worden war die Aktion, an der sich der TSV 1860 beteiligte, vom Sponsor Fritz Kola und der Aussteigerhilfe Exit.

1860 will für "Vielfalt, Bodenständigkeit, Mut und ein respektierendes Miteinander" stehen

"Der TSV 1860 München steht für seine Werte ein, insbesondere für Vielfalt, Bodenständigkeit, Mut und ein respektierendes Miteinander", sagte 1860-Geschäftsführer Marc-Nicolai Pfeifer. "Auf Basis dieser Werte unterstützen wir unseren Partner Fritz Kola gerne, um noch mehr Menschen für gemeinsame Botschaften zu erreichen."

Auf AZ-Nachfrage betonte 1860-Pressesprecher Rainer Kmeth, Hintergrund der Aktion seien nicht besondere Probleme in der Fanszene. "Es gibt keine nennenswerten Vorfälle", sagte er. Die Löwen engagierten sich "aus der gesellschaftlichen Verantwortung als Fußballverein heraus".

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