TSV 1860: Neuzugang Herbert Paul stellt sich im Trainingslager vor

Kaum wechselte Herbert Paul zum TSV 1860, erlebte der Verteidiger hinterrücks eine Überraschung. Der Neulöwe sprach über seine "zwei Vornamen", vergangene Versagensängste und seinen Gang ins Kloster.
von  Matthias Eicher
Will es mit den Löwen "irgendwann" in die Zweite Liga schaffen: Neuzugang Herbert Paul.
Will es mit den Löwen "irgendwann" in die Zweite Liga schaffen: Neuzugang Herbert Paul. © Rauchensteiner/Augenklick

Bodenmais - Der TSV 1860 verpflichtete gleich einen Doppelpack vom 1. FC Schweinfurt 05: Marius Willsch und Herbert Paul. Nachdem sich Willsch zuletzt bereits den Münchner Medien vorgestellt hatte, war nun der alte wie neue Kollege Paul an der Reihe: Im Trainingslager der Sechzger stand der 24-jährige Verteidiger Rede und Antwort.

Paul sprach über ...

... das Trikot-Malheur mit seinem Vornamen: "Das war nicht so wild. Ich habe eben zwei Vornamen. Ich muss auf dem Amt immer sagen: Ich heße Herbert Paul - und Paul ist der Nachname. Meine Eltern stammen aus Kasachstan, aber ich wurde in Deutschland geboren und sie wollten für ich einen richtig deutschen Namen. Mittlerweile habe ich mich damit angefreundet – war nicht immer so. Meine Mutter sagt immer, der Name bedeutet 'leuchtender Krieger', das gefällt mir. Das Trikot bekommt natürlich einen besonderen Platz."

Herbert Paul: Verpasste Chance bei SpVgg Greuther Fürth

... seine verpasste Chance in Fürth: "In Fürth hatte ich die Chance bei den Profis. Unter Mike Büskens und Frank Kramer war das. Damals war ich aber vom Kopf her noch nicht soweit."

... seine Position: "Ich habe Außenverteidiger auf beiden Seiten gespielt, aber lieber spiele ich rechts. Innenverteidiger kann ich auch spielen, aber das mache ich dann vielleicht eher, wenn ich älter bin. Als Innenverteidiger kann man ja noch ein paar Jahre länger kicken."

Paul: Lieber Basel als Buchbach

... seinen Ruf, mit den Aufgaben zu wachsen: "Ich brauche schon mal ein Lob, aber man muss mir auch in den Arsch treten. In Spielen gegen größere Gegner ist die Motivation von alleine da. Nochmal eine Saison nach Buchbach fahren zu müssen, wäre eklig gewesen. Ich denke, ich bin bei Biero ganz gut aufgehoben."

... seine Stärken: "Ich bin schnell, zweikampfstark und gut am Ball."

... seine Schwächen: "Ich denke, ich bin ab und zu etwas zu ballverliebt."

Vertragsauflösung beim FC Bayern

... die Vertragsauflösung bei den Bayern: "Ich habe dort mit Phillipp Steinhart und Nono Koussou zusammengespielt und durfte auch mit den Profis trainieren, auch mit Phillipp Lahm, der eines meiner Vorbilder ist. Ich habe mir damals zu viele Gedanken gemacht. Ich hatte Angst, Fehler zu machen und große Zweifel."

... den Gang ins Arbeitsamt: "Das war eine schwere Zeit, als ich mich mit meinem Karriereende beschäftigen musste. Vor allem der Gang zum Arbeitsamt. Als junger Fußballer denkst Du Dir: 'Arbeitslos? Ich doch nicht!' Das war schon eine Art Hallo-Wach-Effekt für mich."

Meditation im Kloster in Sri Lanka

... Meditation im Kloster: "Während der Zeit bei den Bayern bin ich in der Winterpause zwei Wochen nach Sri Lanka geflogen und habe dort in einem Kloster mit Mönchen meditiert. Ich meditiere nach dem Aufstehen und vor dem Schlafengehen. Du hockst dich hin, konzentrierst dich auf deinen Atem und siehst, wo deine Gedanken hin gehen. Es verhilft mir zu klaren Gedanken, das ist auch im Fußball wichtig. Es geht darum, präsent zu sein und Situationen richtig einschätzen zu können. Ich bin dadurch auch demütig geworden und habe gemerkt, dass nichts selbstverständlich ist."

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