TSV 1860 München: Warum der Test für Chemie Leipzig in Giesing ein Glücksfall ist
München/Leipzig - Die Parallelen zwischen dem TSV 1860 und der BSG Chemie Leipzig sind schnell erzählt - vermeintlich: Beide Klubs haben eine große Vergangenheit und sind in die Niederungen der Regionalliga abgestürzt.
Pokalsieger als TSV 1860 Meister wurde
Doch es geht weitaus kleinteiliger. Ein Rückblick: Beide Vereine hatten ihre allerbeste Zeit Mitte der 1960er Jahre. Der TSV 1860 war 1964 DFB-Pokalsieger, stand 1965 im Finale des Europapokals der Pokalsieger. 1966 der Höhepunkt, die Deutsche Meisterschaft. Ein Jahr später reichte es in der Bundesliga immerhin noch zum zweiten Platz. Lange ist es her.

Halten zusammen: Spieler und Fans der BSG Chemie Leipzig im Alfred-Kunze-Sportpark. (Foto: imago/Picture Point)
Auch bei der BSG. Die Leipziger wurden 1964 DDR-Meister und 1966 DDR-Pokalsieger. Danach gab es keinen vergleichbaren Erfolg mehr, vor der Wende nicht, und auch nicht danach. Am 13 Januar treffen nun beide Klubs zum Test im Grünwalder Stadion aufeinander (18 Uhr). Es ist eine erste Standortbestimmung für die Löwen nach (dann) viereinhalb Wochen Winterpause.
TSV 1860 und Chemie Leipzig teilen sich Einnahmen
Für die Sachsen geht es um noch viel mehr. Erst 2008 fusionierte sich die BSG neu. Im Vorjahr gelang schließlich der Aufstieg aus der Oberliga in die Regionalliga Nordost. Doch der altehrwürdige Alfred-Kunze-Sportpark (Kapazität: 4.999 Zuschauer) ist weit mehr als in die Jahre gekommen. Der Klub plant nun, die Heimspielstätte auf eigene Initiative hin zu sanieren - und braucht dafür ordentlich Geld.
Die Partie ist denn auch als "Benefizspiel" ausgelobt. Beide Klubs wollen sich die Einnahmen nach Abzug der Kosten teilen. Sechzig möchte in seine Flutlichtanlage auf dem Trainingsgelände an der Grünwalder Straße investieren, die BSG in ihrer Heimspielstätte am liebsten eine neue bauen. Veranschlagte Kosten in Leipzig: geschätzt 300.000 bis 500.000 Euro.
Hilfe durch TSV 1860
So viel dürfte freilich beim Test in Giesing nicht zusammenkommen. Aber weiterhelfen werden die Einnahmen dem Klub bei seinem Langzeitprojekt "Leistungszentrum AKS 2030" allemal, mit dem sich der Verein für die sportliche Wettbewerbsfähigkeit in Sachsen rüsten will. Schließlich kickt die Betriebssportgemeinschaft längst im Schatten von RB Leipzig.
Und mit dem 1. FC Lok Leipzig (ebenfalls Regionalliga Nordost) gibt es weitere Konkurrenz in der eigenen Stadt. Mit im Schnitt 2.700 Zuschauern ist Zuspruch da, jetzt soll eine neue Flutlichtanlage her. Auch mit Hilfe des TSV 1860.
Lesen Sie hier: Schnäppchen aus Giesing! FC Arsenal buhlt um Ex-Löwe