TSV 1860 II gegen FC Bayern II: "Erhebliches Gewaltpotential"

Beim vergangenen Regionalliga-Derby zwischen dem TSV 1860 II und dem FC Bayern II stellten gewaltbereite Fans einen traurigen Negativrekord auf: So rüstet sich die Polizei für das Rückspiel.
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Pyrotechnik beim Amateur-Derby zwischen dem TSV 1860 und dem FC Bayern. Beim Hinspiel (Endstand: 1:3) im vergangenen August schlugen beide Fanlager über die Strenge
Rauchensteiner/Augenklick Pyrotechnik beim Amateur-Derby zwischen dem TSV 1860 und dem FC Bayern. Beim Hinspiel (Endstand: 1:3) im vergangenen August schlugen beide Fanlager über die Strenge

Vier verletzte Polizisten, elf Festnahmen: Beim vergangenen Regionalliga-Derby zwischen dem TSV 1860 II und dem FC Bayern II stellten gewaltbereite Fans einen traurigen Negativrekord auf: So rüstet sich die Polizei für das Rückspiel.

München - Unschöne Szenen gab es rund um das Derby der beiden Nachwuchsmannschaften des TSV 1860 und des FC Bayern im vergangenen August: Laut Polizeiangaben kam es dabei zu Verstöße gegen das Sprengstoffgesetz, Landfriedensbruch, Körperverletzung, Widerstand gegen Polizeibeamte und zu Beleidigungen.

Vor dem Rückspiel dieser brisanten Regionalliga-Begegnung, am 06.04.2015, appeliert die Polizei deshalb an die Fans:

Hier die offizielle Pressemitteilung:

Beim zurückliegenden Regionalderby FC Bayern München II gegen TSV 1860 München II am 12.08.2014 war aus polizeilicher Sicht ein erhebliches Gewaltpotential erkennbar. So haben sich bereits im Vorfeld des eigentlichen Fußballspiels mehr als 1.000 Fans auf dem Viktualienmarkt getroffen. Durch das massive Auftreten und das mehrfache Zünden von pyrotechnischen Gegenständen, kam es zu Ängsten und Beeinträchtigungen der Bevölkerung in der Innenstadt und in der U-Bahn.

Zur gleichen Zeit trafen sich ca. 500 Anhänger des TSV 1860 am Candidplatz und marschierten von dort aus auf der Straße zum Stadion. Auch hier wurden Bengalos und Böller aus der zum Teil vermummten Menge heraus gezündet. Speziell das Zünden von pyrotechnischen Gegenständen hat an diesem Tag eine für München nicht gekannte Dimension erreicht.

Um jeglichen Kontakt beider Fangruppen zu vermeiden, wurden sie getrennt voneinander zum Stadion begleitet. Eine bewusst gesuchte Konfrontation zwischen beiden Anhängerschaften vor dem Stadion, konnte nur durch den Einsatz von starken Polizeikräften verhindert werden. Aus einem Fanblock im Stadion wurden von Anhängern des TSV 1860 in großem Umfang pyrotechnische Gegenstände gezündet und in die rivalisierenden Zuschauerblöcke des FC Bayern sowie auf das Spielfeld geworfen. Unmittelbar darauf kletterten Fans des FC Bayern über die Trennzäune der Blocks und liefen auf die gegnerischen Fans zu. Auch hier konnte nur das schnelle Trennen der Fangruppen durch die eingesetzten Polizeibeamten Schlimmeres verhindern. Auch nach dem Spiel musste eine Begleitung beider Anhängerlager durch die Polizei stattfinden, um Auseinandersetzungen zu verhindern.

Bei den Ausschreitungen an diesem Tag wurden 3 Polizeibeamte durch körperliche Gewalt sowie 1 Beamter durch den Rauch von Pyrotechnik verletzt. Ferner mussten 11 Festnahmen (für das Amateur-Derby ein neuer Negativrekord) wegen Verstößen gegen das Sprengstoffgesetz, Landfriedensbruch, Körperverletzung, Widerstand gegen Polizeibeamte und Beleidigungen getätigt werden. Damit sich diese Vorkommnisse nicht wiederholen, wurde das Einsatzkonzept überarbeitet. Die Leitlinien in der Vorbereitung und Durchführung des Einsatzes sehen unter anderem vor, dass neben einem transparenten Polizeieinsatz auch höchstmöglichster Schutz für Unbeteiligte sowie eine Differenzierung zwischen friedlichen Fußballfans und Fußballrandalierern vorgenommen wird. Die Einsatzleitung für das kommende Derby übernimmt Polizeivizepräsident Robert Kopp.

Die Münchner Polizei hat viel Verständnis und Toleranz für Sportbegeisterung und Fankultur. Jedoch wird die Münchner Polizei sehr genau darauf achten, dass diese nicht auf Kosten der Allgemeinheit gehen. Gegen Gewalttäter wird eine niedrige Einschreitschwelle angesetzt und es wird konsequent gegen jegliche Art von Störung vorgegangen. Um das Sicherheitsgefühl der Münchner Bürgerinnen und Bürger nicht durch gewaltbereite Fans negativ zu beeinflussen, sind über 1.000 Polizeibeamte eingesetzt. Durch die starke Polizeipräsenz erhoffen wir uns eine Verhinderung von Straftaten und gewährleisten eine konsequente Strafverfolgung. Die Münchner Polizei weist darauf hin, dass durch die Ausweitung der Stadionverordnung des Grünwalder Stadions das Mitführen von Pyrotechnik und Glasflaschen verboten ist sowie ein Vermummungsverbot herrscht. Des Weiteren werden körperliche Durchsuchungen nach verbotenen Gegenständen am Stadioneingang durchgeführt.

Um Wartezeiten an den Eingängen zu vermeiden, wird eine frühzeitige Anreise empfohlen. Durch den Fanmarsch zum Stadion sowie durch den An- und Abreiseverkehr rechnet die Polizei ab 13.00 Uhr mit Verkehrsbehinderungen im Umkreis des Grünwalder Stadions. Für weitere Fragen sind am Einsatztag Informationsbeamte, diese erkennen Sie an den weißen Polizeimützen und das polizeiliche Bürgertelefon „089/2910-1910“ eine kompetente Auskunftsquellen. In Notfällen erreichen Sie die Polizei unter der Telefonnummer „110“.

Polizeivizepräsident Robert Kopp appelliert an jeden Fußballfan, sich am Tag des Derbys sportlich-fair und gewaltfrei zu verhalten, damit wir am Ostermontag ein schönes Fußballspiel mit friedlichen Fans sehen werden.

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