TSV 1860: Glöckner nach Pleite gegen Aue raus: Die AZ nennt mögliche Nachfolge-Kandidaten

Der TSV 1860 verliert auch das Krisen-Duell bei Erzgebirge Aue mit 0:2. Am nächsten Tag trennen sich die Löwen nicht nur von Patrick Glöckner, sondern auch von Sportchef Christian Werner. Für den Trainerposten werden bereits Nachfolge-Kandidaten gehandelt.
Ruben Stark
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Noch Trainer beim TSV 1860: Patrick Glöckner.
Noch Trainer beim TSV 1860: Patrick Glöckner. © IMAGO/nordphoto GmbH / Trienitz

Patrick Glöckner ging nach der erneuten bitteren Enttäuschung über den Rasen, half einigen seiner niedergeschlagenen Spieler auf die Beine und umarmte sie kurz. Der Trainer des TSV 1860 wollte die Mannschaft nach dem 0:2 bei Erzgebirge Aue schnell wieder aufrichten. Doch mehr als das, wird der 48-Jährige womöglich nicht mehr tun können. Seine Tage als Löwen-Coach sind nach der dritten Niederlage in Folge und der Fortsetzung des Negativtrends gezählt. Der TSV 1860 hat sich inzwischen vom Trainer getrennt. 

Sechzigs Geschäftsführer Christian Werner, der am Sonntag selbst seinen Posten verlassen musste, wollte sich nach dem Spiel noch nicht auf eine Entscheidung pro oder contra festlegen, aber seine Äußerungen ließen eine Tendenz erahnen. "Es ist immer so, dass man sich mit den Gremien, dass man sich mit seinem Team bespricht. Dann werden wir genau analysieren und in den nächsten Tagen besprechen, wie es weitergeht. Meine Mama hat mir schon immer gesagt: einmal über alles schlafen", sagte der Sportchef der Löwen im Bauch des Erzgebirgsstadions. Häufig genug haben Trainer im Profifußball nach solchen Aussagen keine weitere Chance bekommen.

Glöckner gibt sich weiter kämpferisch

Glöckner selbst stellte die positiven Aspekte des Auftritts bei den Veilchen heraus und gab sich kämpferisch. "Solange ich im Amt bin, werde ich alles tun, um die Mannschaft wieder auf Kurs zu bringen", sagte der Coach, ordnete die Frage nach seiner Jobsicherheit aber gleichwohl realistisch ein: "Das kann ich zu diesem Zeitpunkt nicht beurteilen. Ich kenne das Trainergeschäft, das waren jetzt drei Niederlagen in Folge, entsprechend muss ich mich dem stellen."

Auch die Spieler verhielten sich problembewusst, obwohl es zweifellos in der Beziehung zum Trainer keinen offensichtlichen Riss gibt. "Das Verhältnis ist intakt, auf alle Fälle. Aber das ist wieder so ein brutaler Nackenschlag, das tut am meisten weh. Wir haben auf alle Fälle unser Bestes gegeben", bekannte Torhüter Thomas Dähne, der jedoch auch einräumte: "Ich finde, wir waren gut eingestellt auf den Gegner, aber am Ende wirst du nach Punkten abgerechnet und da waren es zu wenige." Ob er deshalb mit Veränderungen rechne? "Das ist nicht mein Bier. Wir sind die Mannschaft, wir stehen in der Verantwortung, wir müssen die Leistung auf den Platz bringen." Schon gegen die Kölner eventuell unter der Anleitung eines neuen Chefs.

Geschäftsführer Sport beim TSV 1860: Christian Werner
Geschäftsführer Sport beim TSV 1860: Christian Werner © sampics

Mögliche Nachfolgekandidaten werden schon gehandelt: Fans wünschen sich Köllner zurück

"Wir sind uns der Situation bewusst, aber wir haben auch viel Verantwortung und wollen so wertschätzend wie möglich sein", ergänzte Werner noch, der etwa Glöckners Einsatz und Leidenschaft für die Löwen herausstellte: "Es steckt viel Herzblut drin und wir wünschen uns alle bessere Ergebnisse, der Trainer als allererster." Dann schob er nach, dass für ihn nicht allein die Resultate der Maßstab seien. "Es ist schade, dass wir stehen, wo wir stehen. Und dabei geht es mir allein um die sportliche Entwicklung", sagte er. Und die stellt für den großen Aufstiegsfavoriten, der am Samstagabend mit elf Punkten aus acht Spielen auf Rang zehn stand, keinen zufrieden.

Eine Ablösung Glöckners ist deshalb denkbar – und wie immer in solchen Fällen werden bereits Nachfolge-Kandidaten gehandelt. In den Kreis der möglichen Trainer, die für 1860 infragekommen, gehören Tobias Schweinsteiger, Thomas Wörle oder Robert Klauß.

Trainer-Kandidat beim TSV 1860: Thomas Wörle.
Trainer-Kandidat beim TSV 1860: Thomas Wörle. © IMAGO/nordphoto GmbH / Hafner

Auch Thomas Oral oder Michael Schiele sind aktuell auf dem Markt verfügbar. Es gibt zudem Fans, die sich eine Rückkehr von Michael Köllner wünschen. Wie auch immer Werners Entscheidung ausfällt, wenn die Niederlage in Aue bedeutet, dass ein neuer Coach kommen soll, dann sollte diese, die nächste Wahl besser sitzen. Die Gedanken dazu nahm der Sportchef aber zunächst mit auf die vierstündige Busfahrt zurück nach Giesing. 

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  • Exilloewe III am 29.09.2025 16:25 Uhr / Bewertung:

    Allein wegen des doch AUCH unglücklichen Verlaufs in Aue (zweimal Pfosten, nicht gegebenes Tor(siehe Rafati)) hätte man Mittwoch abwarten sollen, was gegen Köln passiert. So sieht das fast schon geplant aus. Die Freistellung von Werner verstehe ich sowieso nicht, der hat sich echt den Arsch aufgerissen. Sicher nicht alles glücklich, aber er ist ja auch total davon abhängig, was der Trainer draus macht.

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  • Günzi am 29.09.2025 08:50 Uhr / Bewertung:

    Die Notbremse kommt zum rechten Zeitpunkt, obwohl ich glaube das der Glöckner mit dem richtigen Material eine konkurrenzfähige Truppe haben würde. Die Verpflichtung von Altprofis wie Volland & Niederlechner bringt nicht wirklich viel in einer Liga, in der Kampf, Leidenschaft & Laufbereitschaft die wichtigsten Tugenden sind. Es wurde wieder mal viel zu viel falsch gemacht, zwei absolute Leistungsträger ( Kozuki & Guttau) wurden leichtfertig abgegeben, Fremdkörper wie Jakob, Voet, Steinkötter usw. wurden ohne Sinn und Verstand verpflichtet anstatt sich mal einen Playmaker zu suchen der die Mannschaft führen kann und lenkt und denkt. Dazu viele Dauerverletzte und keine wirklichen Flügelspieler.
    Auch ist nicht wirklich ein Spielsystem zu erkennen oder zu erahnen. Kein Mensch erwartet Wunder von einer Mannschaft, aber ich denke schon das Charakter und Qualität zusammenpassen sollten und eine gesunde Mischung der Schlüssel zum Erfolg ist. So stehen wir halt wieder mit leeren Händen dar!

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  • Kaiser Jannick am 29.09.2025 13:59 Uhr / Bewertung:
    Antwort auf Kommentar von Günzi

    Kozuki war kein Leistungsträger und Guttau hätte zwar die Anlagen gehabt, war aber viel zu unbeständig und ist oft wochenlang nur Durchschnitt gewesen, wie auch am Samstag bei Aue.

    Warum sollen Jakob und Steinkötter "Fremdkörper" sein? Jakob war/ist schon länger verletzt, war letztes Jahr einer der besten Linksverteidiger und ist Ex-Löwe.

    Steinkötter hatte noch kaum Chancen von Glöckner bekommen, er war immerhin RL-Torschützenkönig.

    Einzig Voet schwächelt vor sich hin, seit Verlaat dessen Fehler nicht mehr kaschiert.

    Es wird sich zeigen, ob die "Notbremse" richtig war, ob das Team jetzt vor Leistung, Kampf und Spielfreude explodiert, oder ob es nicht doch alleine am Trainer lag.

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