TSV 1860: Gleich drei Löwen vor Rückkehr – der Konkurrenzkampf verschärft sich weiter

München - Mit 22 Punkten geht der TSV 1860 als geteilter Tabellenführer in die Länderspielpause, einzig Überraschungs-Aufsteiger SV Elversberg liegt wegen des besseren Torverhältnisses noch vor den Münchnern. Zeit zum Füße hochlegen ist nach dem ersten Viertel der Saison allerdings nicht, im Gegenteil.
Trainer Michael Köllner hat gleich zwei Testspiele in dieser Woche angesetzt. Am Donnerstag geht es gegen den österreichischen Erstligist WSG Wacker Tirol, tags darauf zum SV Münsing-Ammerland. Am Dienstag nächster Woche steht außerdem die Partie im Toto-Pokal beim FV Illertissen an. Die Taktung bleibt also weiter hoch.
TSV 1860: Abwehr-Trio steht vor dem Comeback
Eine durchaus nachvollziehbare Maßnahme der Sechzger, schließlich sollen die Stammspieler im Rhythmus bleiben und auch die Reservisten brauchen Spielpraxis, um den etablierten Kräften weiter Dampf zu machen. Nach der Länderspielpause dürfte sich der Konkurrenzkampf im ohnehin sehr breiten Kader noch einmal verschärfen.
Aktuell arbeiten gleich mehrere Rekonvaleszenten auf ihr Comeback hin. Stefan Lex und Quirin Moll, die beim 3:1-Sieg gegen den FC Erzgebirge Aue am vergangenen Freitag angeschlagen gefehlt hatten, sind ohnehin wieder fit. Zudem kehren mit Semi Belkahia, Marius Willsch und Phillipp Steinhart noch drei länger verletzte Spieler zurück, die in Top-Form allesamt berechtigte Startelf-Hoffnungen haben dürfen.
TSV 1860: Nach der Länderspielpause soll es nur noch einen Verletzten geben
Sie wieder näher ans Wettkampf-Niveau heranzuführen, ist eines der Ziele Köllners während der Länderspielpause. "Es geht auch darum, Semi Belkahia wieder zurückzubringen, Marius Willsch zurückzubringen, Philipp Steinhart wieder in den Prozess zu bringen, dass wir am Ende nur noch einen verletzten Spieler haben", meinte Köllner am Freitag.
Der dann hoffentlich einzige verletzte Spieler ist Marcel Bär, bei dem die Reha laut eigener Aussage ebenfalls gut verläuft. "Ich denke, dass ich dieses Jahr nochmal auf den Platz zurückkehren werde", sagte der Stürmer zuletzt. Bis zu seiner Rückkehr auf den Platz wird es jedoch noch ein bisserl dauern.
Löwen-Trio vor Rückkehr: Michael Köllner hat in der Abwehr bald mehr Optionen
Bei den anderen Rekonvaleszenten steht die Rückkehr schon deutlich früher bevor, was Köllner insbesondere im Abwehrverbund mehr Möglichkeiten schafft. Innenverteidiger Belkahia wird den Konkurrenzkampf im Zentrum verschärfen, der Weg in die erste Elf ist jedoch ein weiter. Abwehrchef Jesper Verlaat ist ohnehin gesetzt, daneben hat sich Top-Talent Leandro Morgalla etabliert und mit starken Leistungen auf sich aufmerksam gemacht. Um ihn zu verdrängen, wird sich Belkahia strecken müssen.
Besser stehen die Chancen hingegen für Rechtsverteidiger Willsch, der sich nach seiner vergangenen Seuchen-Saison während dieser Spielzeit wieder zurückgekämpft hatte, zuletzt aber wieder von Adduktorenproblemen gestoppt wurde. Wenn er wieder richtig fit ist, dürfte er ein Startelf-Kandidat für rechts hinten sein. Sommer-Neuzugang Christopher Lannert hat sich bei den Löwen noch nicht vollends etabliert und saß gegen Aue mal wieder auf der Bank, stattdessen half einmal mehr Yannick Deichmann auf der Rechtsverteidigerposition aus. Über Willsch als weitere Option dürfte sich Köllner freuen.
Der Konkurrenzkampf wird dem TSV 1860 im Jahres-Endspurt helfen
Dies gilt ebenfalls für die Rückkehr von Steinhart, der seit Mitte August wegen einer Knieverletzung ausgefallen war. Während seiner Abwesenheit durfte regelmäßig Fabian Greilinger auf der Linksverteidigerposition ran und zeigte wie gewohnt solide Leistungen, war aber weitgehend konkurrenzlos. Sobald Steinhart wieder richtig fit ist, hat Köllner auch links hinten wieder zwei gute Optionen.
Der Konkurrenzkampf wird sich in absehbarer Zeit also weiter verschärfen und das ist auch gut so. Vor der langen Winterpause, die wegen der WM in Katar dieses Jahr bereits Mitte November beginnt, stehen noch acht Ligaspiele an. Dabei geht es unter anderem gegen den Tabellendritten SC Freiburg II und den Vierten FC Saarbrücken mit Ex-Löwe Richard Neudecker. Eröffnet wird der eng getaktete Jahres-Endspurt am Samstag kommender Woche bei Borussia Dortmund II.