TSV 1860: Gernot Mang setzt auf Einheit und Neuanfang nach Investor-Wechsel

Gernot Mang, der neue Präsident des TSV 1860, plant einen Neuanfang mit Einheit und Mut nach dem überraschenden Wechsel des Investors. Sein Ziel: den Verein langfristig zu vereinen und in die Zukunft zu führen.
Ruben Stark
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Startet mit offenen Armen in seine Zeit als Oberlöwe: Gernot Mang.
Startet mit offenen Armen in seine Zeit als Oberlöwe: Gernot Mang. © sampics

Gernot Mang ließ keine Zeit verstreichen. Noch während der Mitgliederversammlung des TSV 1860 fasste der neue Oberlöwe seinen ersten Beschluss. Jurist Peter Schaefer, einer der Vizepräsidenten im Team Mang übernimmt von Robert Reisinger den freigewordenen Platz des e.V. im wirkmächtigen Beirat des Klubs. Und Mang will "mit Löwenmut" weiter auf dem Gaspedal bleiben, um die Sechzger, die über Jahre Zerwürfnisse, Zerstrittenheit und Zank regelrecht kultivierten, endlich zu vereinen. Eine Mammutaufgabe!

Neue Voraussetzungen

Aber der 56-Jährige findet, das unterscheidet ihn vom Vorgänger, bessere Voraussetzungen vor. Reisinger galt als der Präsident der Hardliner, der Präsident, der 2017 die Scherben aufkehren musste nach dem Zwangsabstieg in die Regionalliga, der aber auch über das Gros seiner Amtszeit keinen Modus Operandi für den Umgang mit Hasan Ismaik fand. Das gelang ihm erst auf der Zielgeraden mit der harmonisch orchestrierten Trennung vom jordanischen Investor.

Auch deshalb hat sich die Mang-Agenda über Nacht verändert. Am Samstagnachmittag habe der gebürtige Österreicher, so schilderte er, per Telefon vom Wechsel des Anteilseigners erfahren. Seine erste spontane Reaktion: "Ich habe gesagt: 'Wenn es so ist, ist es ein Traum. Ist es wirklich wahr?'" Zugleich leitete er einen Auftrag ab. "Jetzt müssen wir schauen, was wirklich drinnen steckt", sagte Mang, der mindestens bis zum Sonntagnachmittag auch noch im Dunkeln tappte, was die Identität des Geldgebers aus der Schweiz angeht.

Zukunftsorientierte Zusammenarbeit

Mang weiß, dass sein Verhältnis und das seiner Mitstreiter zum künftigen Teilhaber entscheidend dafür sein werden, ob die momentane Euphorie, ob die Befreiung von alten Hemmnissen von Dauer ist - oder der Verein, schneller als ihm lieb ist, von alten Problemen eingeholt wird. "Wenn wir", verdeutlichte Mang, "mit dem Investor gemeinsam ein Konzept entwickeln für die nächsten Jahre, dann werden wir auch die Brücken bauen. Es kann dabei nur um Sechzig gehen, nicht um die KgaA, nicht um den e.V. vice versa. Es muss nur Sechzig sein."

Dazu gehört nach dem gegenseitigen Kennenlernen "eine vernünftige, konstruktive, professionelle Diskussion" als Startschuss in die Zusammenarbeit. "Ich habe viel mit Schweizern zu tun gehabt, sie sind offen, ehrlich, akkurat. Ich kann da nichts Gegenteiliges sagen", berichtete der Wirtschaftsfachmann aus Dornbirn, zu dessen Credo ganz zentral der Blick nach vorn gehört: "Lassen wir die Vergangenheit Vergangenheit sein, lasst uns gemeinsam die Zukunft aufbauen." Mit einer Mannschaft, die Aufstiegspotenzial hat, mit Fans, die Aufbruchstimmung empfinden. "Es passt gerade sehr, sehr viel zusammen. Jetzt haben wir mal das Glück auf unserer Seite."

Respektvoller Rückblick

Ein bisschen Rückspiegel erlaubt er sich gleichwohl doch. Mang will noch mal Kontakt zu Ismaik aufnehmen. "Das hat mit Respekt zu tun, das gehört sich", findet der neue Oberlöwe. Ein Präsident mit Stil, das möchte er offenkundig auch sein.

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11 Kommentare
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  • Benedikt am 08.07.2025 12:49 Uhr / Bewertung:

    Vorneweg ist der Sensationsdeal nun mal gut. Die neuen Investoren haben sich das ganze Tohuwabu bei Sechzig sicher genau angeschaut und setzen auf Tradition und einer Fangemeinschaft, die ihresgleichen sucht (Randalierer und solche, die nur auf Konfrontation aus sind, gibt es überall). Ab jetzt muss der Großteil der Vernünftigen eine Einheit bilden, am gleichen Strang ziehen, dann ist mir nicht bange. Natürlich wollen die Käufer verständlicher Weise auch Ertrag sehen - und da ist der Aufstieg in Liga zwei der nötige Schritt. Ich bin in heller Freude - aber was ist im Fußball schon sicher...

  • shark am 08.07.2025 09:58 Uhr / Bewertung:

    Ismaik wie auch Reisinger sind bei 60 zu einer ganz schwierigen Zeit eingestiegen,wobei beide
    grundsätzlich andere Positionen vertraten .
    Dank gebührt beiden,weil sie am Ende mit dem Einstieg eines neuen Investors und Präsidenten , 60 die Chance auf eine positive Perspektive eröffneten.
    Ob diese Chance genutzt wird sich zeigen

  • Himbeer-Toni am 07.07.2025 18:55 Uhr / Bewertung:

    Ich bin vorsichtig optimistisch. Vorsicht ist bei dieser Konstellation immer angebracht.
    Auch die Neuen wollen Geld sehen.

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