Mit Tunay Deniz in der Startelf ist der TSV 1860 unschlagbar

Sechzigs Spielmacher Deniz ist nicht nur Matchwinner gegen die Spielvereinigung Unterhaching, er hat 2025 auch eine irre Serie.
von  Matthias Eicher
Zauberfuß in Aktion: Tunay Deniz zwirbelt die Löwen zum Sieg über Haching und jubelt anschließend ausgelassen vor der Westkurve.
Zauberfuß in Aktion: Tunay Deniz zwirbelt die Löwen zum Sieg über Haching und jubelt anschließend ausgelassen vor der Westkurve. © IMAGO

München - Die Sechzger wählen ja gerne ihren Löwen des Monats. Marco Hiller war's im November, die Löwen-Fans im Dezember, nicht zuletzt wegen der sportlichen Krise. Thore Jacobsen durfte sich im Januar über die Auszeichnung freuen. Während sich für den Monat März noch Maximilian Wolfram, Patrick Hobsch und "Der Besuch der Löwen im LMU-Klinikum" im Rennen befinden, wollen wir an dieser Stelle gerne den AZ-Löwen des Vierteljahres küren: Tunay Deniz.

Sechzig ist mit Deniz in der Startelf im Jahr 2025 ungeschlagen

Der Spielmacher des TSV 1860 hat nicht nur mit seinem Traumtor gegen die SpVgg Unterhaching zum 2:1 das S-Bahn-Derby zugunsten der Giesinger entschieden. Nein, der Deutsch-Türke hatte auch großen Anteil am 3:1-Auswärtssieg der Giesinger bei Hannover 96 II, durch einen direkt verwandelten Freistoß und zwei vorbereitete Treffer.

Deniz dürfte somit beste Chancen haben, bei der Wahl von Hauptsponsor "Die Bayerische" für den Monat März zu reüssieren. Wieso wir den 30-Jährigen (26 Spiele, je fünf Tore und Assists) dann gleich zum Löwen der ersten drei Monate des Jahres machen wollen? Ganz einfach: Der Startelf-Deniz ist im Jahr 2025 noch ungeschlagen. Immer dann, wenn der gebürtige Berliner von Beginn an aufgelaufen war, hat der TSV nicht verloren.

Deniz: "Ist natürlich ein schönes Gefühl, auch im S-Bahn-Derby zu treffen"

"Wird langsam zu oft wahrscheinlich, oder?", fragte Deniz lachend, als er nach dem Derby-Dreier einmal mehr als Matchwinner vor den Medien stand und auf AZ-Nachfrage, wie gut ihm diese Rolle gefalle, antwortete: "Es ist natürlich ein schönes Gefühl, auch im S-Bahn-Derby zu treffen und das Ding zu gewinnen."

Wer sich nun fragt, was Deniz bei Sechzigs Pleiten so getrieben hat? Die ganze Rechnung geht wie folgt: Beim 0:4 zum Rückrundenauftakt beim 1. FC Saarbrücken fehlte Deniz aufgrund einer Gelbsperre, Ex-Trainer Arigrios Gianniks musste nach dem Debakel gehen. Los ging's mit Nachfolger Patrick Glöckner und seinen ersten drei Partien ohne Pleite gegen den VfB Stuttgart (1:1), bei Viktoria Köln (2:1) und gegen den FC Ingolstadt (1:1), wobei Deniz damals im offensiven Mittelfeld aufgelaufen war (und gegen die Schanzer nur Joker war).

Deniz spielt unter Glöckner auf der Sechs

Die beiden Klatschen bei Dynamo Dresden (2:5) und gegen Arminia Bielefeld (0:3) verpasste Deniz dann fast komplett, da er in Dresden erst in der Schlussphase kam und gegen die Arminen im Kader fehlte. Was folgte, war der Glöckner-Schachzug, den Ex-Hallenser wieder auf die Sechs zu beordern, wo er teils bereits unter Giannikis zum Einsatz gekommen war. Zuletzt folgte die Leistungsexplosion des Mittelfeldmannes.

"Ich hoffe, es bleibt dieses Jahr dann auch so", scherzte Deniz über seine 2025er-Serie und ergänzte ernsthafter, dass "die Mannschaftsleistung" wichtiger sei: "Ich versuche, die Jungs so gut es geht in Szene zu setzen. Am Ende werde ich dafür bezahlt, das ist mein Job und dem versuche ich natürlich, nachzugehen."

Sechzig-Coach Patrick Glöckner warnt vor einer Serie des SV Sandhausen.
Sechzig-Coach Patrick Glöckner warnt vor einer Serie des SV Sandhausen. © IMAGO

Glöckner: "Tunay ist ein genialer Kämpfer"

Dabei hat Sechzigs Standard-Schütze auch eine Wandlung durchlaufen, beziehungsweise durch die Versetzung ins zentrale Mittelfeld eher eine Rolle rückwärts. "Er braucht das Spiel vor sich", hatte Glöckner schon vor dem S-Bahn-Derby etwas überraschend erklärt. Und zwar deshalb überraschend, weil Deniz gerade offensiv große Qualitäten hat und in seiner Karriere auch als Zehner oder sogar Hängende Spitze gespielt hat. Aber, wie Glöckner weiter ausführt: "Tunay ist ein genialer Kämpfer, der fußballerisch sehr stark ist und uns daher sehr guttut."

Worte, die auch Deniz selbst nach Haching bestätigte: "Auf jeden Fall. Ich übernehme den offensiveren Part auf der Sechs, das liegt mir momentan ganz gut und die Jungs haben das auch akzeptiert." Man darf gespannt sein, ob dies nun dazu führt, dass sich die eigentlich gesetzten Sechser Thore Jacobsen und Philipp Maier (weiter) um einen Platz duellieren, oder der Löwe des ersten Vierteljahres doch wieder näher ranrückt an den Kasten, den er so gerne anvisiert - bekanntlich aus allen Lagen.

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