Trotz Volland, Niederlechner und Haugen: Holt Sechzig noch einen weiteren Stürmer?

Kevin Volland. Florian Niederlechner. Sigurd Haugen. Patrick Hobsch. Soichiro Kozuki. Maximilian Wolfram. Justin Steinkötter. Was die Löwen der Saison 2025/26 im Sturm anzubieten haben, ist wirklich eine Schau. Und trotzdem könnten die Sechzger nach AZ-Informationen noch einen Stürmer verpflichten. Ja, Sie haben schon richtig gesehen, liebe AZ-Leser: klingt komisch, ist aber so.
Starker Kader mit Nachjustierungsmöglichkeiten
„Wir haben einen sehr starken Kader und sind auf jeder Position doppelt gut besetzt“, erklärte Christian Werner, Geschäftsführer des TSV 1860, zwar am Mittwoch im Gespräch mit der AZ. Der 44-Jährige schob aber hinterher: „Wir haben eine gute, komfortable Situation. Wir können nachjustieren, wenn wir Bock darauf haben."
Sechzigs Sport-Boss bestätigte auch, was die AZ zuletzt über einen finanziellen Puffer im Etat von 6,3 Millionen berichtete: „Wir haben bei der Kaderkonstruktion Budget freigehalten, um auf Verletzungen zu reagieren oder inhaltlich nachjustieren zu können.“
Fokus auf Offensive gerichtet
Zuletzt hat der TSV Abstand von der Verpflichtung von Testspieler Christoph Ehlich (26) genommen und den Fokus auf dem Transfermarkt in Richtung Offensive gerichtet. Was angesichts des schlagkräftigen Spielermaterials der Blauen im Angriff zunächst entweder größenwahnsinnig oder völlig realitätsfremd klingt, ergibt auf den zweiten Blick durchaus Sinn.
Mögliche Abgänge im Angriff
Die Erklärung: Mit Justin Steinkötter (Leihe) und Soichiro Kozuki (Verkauf) könnten noch zwei der eingangs aufgezählten Offensivspieler gehen. Kozuki soll auf dem Transfermarkt ein begehrter Spieler sein, auch ein japanischer Klub soll an dem in Kyoto geborenen Löwen dran sein. Weil der 24-Jährige bei 1860 ins Hintertreffen geraten ist, aber starke Anlagen und einen gewissen Marktwert hat (350.000 Euro/transfermarkt.de), ist ein Abgang denkbar.

Steinkötters Herausforderung bei 1860
Steinkötters „Problem“ bei 1860 heißt Sigurd Haugen (28): Als der Wechsel des 25-Jährigen zu 1860 am 19. Juni über die Bühne gegangen war, war das Gesamtpaket des Norwegers für den TSV nicht realisierbar. Einige Wochen später hatten Haugens Ex-Verein Aarhus GF und der Spieler selbst in Sachen Ablöse und Gehalt Abstriche gemacht, sodass 1860 den Angreifer doch noch an Land ziehen konnte. Sammelt Steinkötter nun Spielpraxis bei einem anderen Drittligisten?
Potenzielle Verstärkung aus der Bundesliga
Sollte einer der genannten Angreifer gehen, oder gar beide, bräuchte der TSV adäquaten Ersatz und soll dabei, gerade zum jetzigen Zeitpunkt, ins obere Regal schielen. Der Hintergrund ist schnell erzählt: Am Wochenende beginnt die Bundesliga-Saison, was für manche Erstliga-Torjäger bedeutet, sich nicht in der Startformation oder gar im Kader zu befinden. Fällt für 1860 also von ganz oben oder aus dem Ausland noch einer runter?
Werner, der auf Nachfrage wie gewohnt keine Namen oder Transfergerüchte kommentieren wollte, versicherte: „Wir sind nicht unbedingt darauf angewiesen, dass jemand geht“. Der hoch ambitionierte Sport-Boss will auf seiner Mission, das A-Wort zwar nicht auszusprechen, aber ganz oben mitspielen zu wollen, offensichtlich nichts dem Zufall überlassen.
Stimmung im Team bleibt positiv
Auf die Frage, ob ein Löwe denn bereits einen Wechselwunsch hinterlegt hat, meinte Werner vielsagend: „Es kam bisher noch kein Spieler auf mich zu, der den Verein verlassen möchte. Wir haben eine super Stimmung in der Kabine, die Jungs geben richtig Gas im Training. Keiner fällt in irgendeiner Art und Weise ab. Aber wir sind vorbereitet für die Eventualität, dass etwas passiert.“ Vielleicht sogar im vermeintlich überfüllten Sturm der Sechzger.