Transfers bei 1860 werden zur Hängepartie
Marbella - Markus von Ahlen ist Estragon, Gerhard Poschner Wladimir. Beide warten auf Godot. Auf einen Spieler. Auf den Neuzugang, den Heilsbringer. Wie bei Godot kennt man ihn noch nicht, weiß nichts Genaues über ihn. Nur, dass er bei der Rettung des TSV 1860 helfen soll. Die Frage ist: Wann kommt er?
"Heute nicht mehr", sagte Poschner am Donnerstag nur und behielt Recht. Wie weit die Gespräche mit den potentiellen Neuzugängen seien? "Weit." Danach zog der Sportchef der Löwen von dannen.
Poschner war sauer, weil durchgesickert war, dass 1860 Interesse an Marcel de Jong zeigt. Der Linksverteidiger, der beim FC Augsburg keine Chance mehr hat, soll den nach Aue abgewanderten Sebastian Hertner ersetzen.
"Wir kommentieren nicht jeden Namen, der ins Spiel gebracht wird", sagte Poschner zwar. Er bestätigte aber auch, dass er sich "nicht erst seit dem Abgang Hertners mit der Position des Linksverteidigers beschäftige".
Neben einem Ersatz für Eigengewächs Maxi Wittek steht auf Poschners Aufgabenliste noch immer ein neuer Stürmer ganz oben. Während der 45-Jährige den Namen de Jong nicht weiter kommentieren wollte, steht er in Sachen Andreas Voglsammer ganz offen zum Interesse der Löwen.
Nach AZ-Informationen wollte der Stürmer der SpVgg Unterhaching eigentlich zu 1860 wechseln. Doch der TSV und der Münchner Vorort-Klub konnten sich nicht auf eine Ablösesumme einigen.
"Wir hatten die letzten keinen Kontakt mehr zu Voglsammer", erklärte Poschner. Deswegen dürfte der 23-Jährige (sechs Tore, zehn Vorlagen) jetzt stattdessen zum 1. FC Heidenheim wechseln. Somit bleibt auch die Stürmersuche weiter eine Hängepartie.
Im Theaterstück von Samuel Beckett erscheint Godot übrigens bis zum Schluss nicht. Das soll bei 1860 anders sein.