Torschütze Simon: Mehr Muskeln gegen den Abstieg

Krisztian Simon weckt Hoffnungen: Beim Neuzugang des TSV 1860 läuft es Tag für Tag besser - sportlich und privat.
Marc Merten |
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Der Moment seines ersten Treffers im Löwen-Dress: Krisztian Simon trifft zum 1:0 für den TSV 1860 gegen Greuther Fürth.
Rauchensteiner Der Moment seines ersten Treffers im Löwen-Dress: Krisztian Simon trifft zum 1:0 für den TSV 1860 gegen Greuther Fürth.

Krisztian Simon weckt Hoffnungen: Beim Neuzugang des TSV 1860 läuft es Tag für Tag besser - sportlich und privat.

München – Am Tag nach seinem ersten Tor für die Löwen stand der Ungar schon vor dem Training dem Fernsehen Rede und Antwort. Der ungarische Fußballverband hatte zwei Reporter an die Grünwalder Straße geschickt, um Simon zu seinem gelungenen Abend am Ronhof zu interviewen. Immerhin darf sich der 23-Jährige berechtigte Hoffnungen machen, in einer Woche wieder für sein Land nominiert zu werden.

Argumente hatte er dafür jedenfalls am Freitagabend in Fürth gesammelt: Es lief die 34. Spielminute, als Simon seinen Gegenspieler Niko Gießelmann stehen ließ wie einen Rentner, im Höchsttempo in die Gasse startete, einen Traumpass von Korbinian Vollmann mitnahm, Wolfgang Hesl umkurvte und zum 1:0 für die Löwen einschob. Simon durfte erstmals im TSV-Dress über einen eigenen Treffer jubeln und legte damit den Grundstein für die so wichtigen drei Punkte gegen Fürth.

Der Treffer war genau das, was sich Trainer Torsten Fröhling von seinem Flügelflitzer erhofft hatte. Fröhling hatte die behäbige Greuther-Defensive mit Schnelligkeit aushebeln wollen. Und Simon erfüllte den Auftrag in Perfektion. „Er hat gezeigt, dass er Qualität hat“, lobte Fröhling. „Er sollte unbekümmert auftreten und die Euphorie zeigen, mit der er hierher gewechselt war. Ich habe ihm gesagt: Das einzige, was Dir passieren kann, ist, dass ich Dich rausnehme.“ Dafür gab es keinen Grund. Im Gegenteil. Simon sorgte nicht nur nach vorne für Gefahr, sondern arbeitete auch defensiv gut mit. „Er hat sehr diszipliniert nach hinten gearbeitet. Als Flügelspieler machst du in so einem Spiel die meiste Strecke. Das hat er sehr gut gemacht.“

Die Leistungsexplosion kommt nicht von ungefähr. Simon, der Anfang Februar auf Empfehlung des ungarischen Nationaltrainers und Hertha-Coaches Pal Dardai zu 1860 gewechselt war, hatte einen Kaltstart bei den Löwen. Zum Zweitliga-Start gegen Heidenheim noch Joker, war er in Darmstadt auf der Tribüne gelandet. Bei Fröhlings Debüt gegen St. Pauli in der Startelf, stolperte er nach einer Minute auf dem Weg zu seinem ersten Treffer frei vor dem Tor der Hamburger. Ein Symbolbild für seine ersten Wochen. Mit der Konsequenz, dass er die nächsten zwei Spiele nicht im Kader stand.

Doch Simon nahm die Herausforderung an, trainierte hart und baute in nur sechs Wochen drei Kilo Muskelmasse auf. "Ja", berichtete Simon der AZ stolz, "ich habe viel trainiert, um körperlich noch fitter zu sein und drei Kilo Muskeln zugenommen." Der pfeilschnelle Ungar weiß, dass er in der Zweiten Liga körperlich zulegen muss, um in den Zweikämpfen dagegen halten zu können. Das Tor in Fürth war die erste Belohnung für den 23-Jährigen.

Aber nicht nur sportlich, sondern auch privat läuft es immer besser für Simon. Seine Freundin, die eigentlich erst im Sommer nach München kommen wollte, ist bereits zu ihm gezogen. Und auch eine gemeinsame Wohnung haben sie gefunden. Seit einer Woche wohnen sie nun gemeinsam in München.

Einzig ein Gerücht aus der Heimat hatte zuletzt für Ärger bei Simon und seinem Berater Serafino Luzzi gesorgt. In ungarischen Medien war das Gerücht aufgekommen, der Flügelflitzer würde in München sage und schreibe 600000 Euro verdienen. Dem widersprach Luzzi gegenüber der AZ vehement. "Das ist absoluter Quatsch." Simons Bezüge seien die eines normalen Zweitliga-Profis. Heißt: Das Jahresgehalt dürfte bei circa 150000 Euro liegen. Luzzi bestätigte hingegen, dass Simon auch Angebote aus der englischen Zweiten Liga hatte. "Da hätte er das Dreifache verdienen können. Aber er wollte nach München."

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