SV Meppen gegen TSV 1860: Die wichtigsten Aussagen von Daniel Bierofka

Der TSV 1860 muss am Sonntag beim SV Meppen antreten. Trainer Daniel Bierofka sprach im Vorfeld der Partie über Sechzigs Fluch der späten Gegentore, eine außergewöhnliche Statistik und seine Erinnerungen an Meppen.
von  Matthias Eicher
Löwen-Trainer Daniel Bierofka bei der Pressekonferenz vor dem Spiel gegen den SV Meppen.
Löwen-Trainer Daniel Bierofka bei der Pressekonferenz vor dem Spiel gegen den SV Meppen. © me

Der TSV 1860 muss am Sonntag beim SV Meppen antreten. Trainer Daniel Bierofka sprach im Vorfeld der Partie über Sechzigs Fluch der späten Gegentore, eine außergewöhnliche Statistik und seine Erinnerungen an Meppen.

München - Der TSV 1860 beim SV Meppen? Da war doch was. Im Jahre 1994 vollbrachten die Löwen durch einen Treffer von Torjäger Peter Pacult den Durchmarsch in die Bundesliga – am 38. Spieltag in Meppen.

Jetzt trifft die Elf von Trainer Daniel Bierofka am Sonntag (13 Uhr, im AZ-Liveticker) 24 Jahre später erneut in Meppen an. Im Vorfeld der Partie nahm der 39-Jährige Stellung zu Sechzigs Fluch der späten Gegentore, einer außergewöhnliche Statistik und seinen Erinnerungen an Meppen.

Daniel Bierofka über…

…das Spiel gegen Meppen: Jedes Spiel ist schwer. Meppen hat sich - ähnlich wie wir - unter Wert geschlagen. Ich habe viele Spiele von ihnen gesehen, weil sie die Mannschaft sind, die zwei Spieltage vorher gegen den Gegner spielt, gegen den wir danach antreten. Es waren immer enge Spiele, sie hatten oft unglückliche Spielverläufe. Sie spielen sehr viel auf Pressing und Gegenpressing, sehr intensiv. Jetzt waren sie gegen Braunschweig erfolgreich, also gehe ich davon aus, dass der Trainer so weiterspielen wird."

…das Personal: "Nico Helmbrecht hat noch mit seinem Knie Probleme, Markus Ziereis ist wieder auf dem Platz und auf einem ganz guten Weg, aber noch keine Option. Ein bisschen was merkt er noch. Hendrik Bonmann ist weiterhin im Aufbautraining, ich hoffe, dass er nach der Länderspielpause wieder einsatzfähig ist."

…die Tabelle: "Mich interessiert das nächste Spiel, jetzt Meppen. Wo wir etwas ausrichten können, wo sie uns wehtun können. Aber die Tabelle interessiert mich nicht."

...Optionen, die Startelf zu verändern: "Optionen gibt es immer. Jan Mauersberger ist aufgrund seiner Erfahrung für mich jedesmal eine Option."

…eine Reaktion auf die sieglosen Spiele: "Eine Reaktion haben die Jungs immer gezeigt. Die haben sie auch nach Wehen gezeigt. Wir sind ein Aufsteiger, haben in den letzten sechs Spielen eins verloren, jetzt wird die große Krise ausgerufen. Dem kann ich nicht folgen. Wir sind auf Tabellenplatz acht und müssen die Ruhe bewahren: der Mannschaft zeigen, was sie besser machen kann und auf den Prozess hoffen, wie sie es besser machen kann. Und dass sie es so umsetzt, dass wir die Spiele gewinnen. Die Mannschaft gibt alles auf dem Platz, ab und zu fehlt die Reife und Cleverness, aber das kommt mit den Spielen."

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Bierofka: "Wir dürfen die Spieler nicht vollquatschen"

…die späten Gegentore: "Wir müssen noch lernen, ruhiger zu verteidigen. Wir werden zu hektisch. Man darf es aber nicht immer nur an der Abwehr festmachen. Wenn man sieht, wie viele Tore wir hätten machen können. Wir müssen vorne das Tor zu Ende spielen. Ähnlich, wie es Quirin Moll gesagt hat: Du musst irgendwann das Spiel beenden, so dass der Gegner nicht mehr daran glaubt. Wenn du nur 1:0 hinten bist, glaubst du immer dran. Ich habe kürzlich eine Statistik gesehen, dass wir bis zur 81. Minute Tabellenführer wären. Also machen wir es 81 Minuten lang gut. Die restlichen neun Minuten werden wir auch noch hinkriegen."

…Erinnerungen an Meppen 1994: "Ich erinnere mich noch an das Spiel, an den Doppelpass von Winkler und Pacult, den Platzsturm. Das waren schöne Bilder. Ich weiß nicht, ob im Hause Bierofka ein Gläschen getrunken wurde, das kann schon sein. Mein Vater hat sich garantiert extrem gefreut. Die Spieler werden es auch über die Medien mitbekommen, auch die, die es nicht erlebt haben - dass Meppen eine gewisse Geschichte hat. Aber wir haben auch unsere eigenen Dinge auf der Agenda."

…Psychotricks: "Es gibt keine Psychotricks, es bleibt harte Arbeit auf dem Platz. Wir reden sowieso immer mit den Spielern. Wir können versuchen, sie nochmal zu sensiblisieren. Aber das Allerwichtigste ist: Dass wir die Spieler nicht vollquatschen mit dem Thema (späte Gegentore), um das Ganze nicht noch unbewusst zu verstärken. Wir müssen den Spielern die Zeit geben, sich zu finden in der Liga. Sie haben es trotzdem ordentlich gemacht, wir waren in keinem Spiel die schlechtere Mannschaft – im Gegenteil. Von dem her sehe ich viel Positives. Wir müssen Geduld bewahren. Das ist immer schwierig hier mit diesem Umfeld, aber wir dürfen nicht hektisch werden, sondern müssen die Geduld bewahren."

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