Stolperstein Schnüdel? 1860-Trainer Kauczinski warnt vor Schlusslicht Schweinfurt

Cheftrainer Kauczinski warnt vor dem ungleichen Duell der heimstarken Löwen am Samstag gegen Schlusslicht Schweinfurt: "Es ist unser Auftrag, alles zu geben!" TSV-Trainingslager in Belek ist fix.
von  Matthias Eicher
„Wir sind gewarnt“: Markus Kauczinski, Trainer des TSV 1860, hat warme Worte für den Löwen-Gegner Schweinfurt parat. Er sieht allerdings seine Mannschaft mit dem richtigen Mix „in der Lage, jeden zu schlagen“.
„Wir sind gewarnt“: Markus Kauczinski, Trainer des TSV 1860, hat warme Worte für den Löwen-Gegner Schweinfurt parat. Er sieht allerdings seine Mannschaft mit dem richtigen Mix „in der Lage, jeden zu schlagen“. © IMAGO/Nordphoto

Die Löwen und der große Aufstiegstraum. Im Sommer war das Ziel durch die ganzen Top-Verstärkungen scheinbar schon greifbar nahe, dann ein paar Monate später eher nur noch ein zartes Pflänzchen. Aufgegeben haben die Sechzger aber noch nicht: Passenderweise verkündeten die Giesinger just an einem Tag, an dem sie vor dem Training Schneeschippen mussten: Abflug, Anfang Januar! Trainingslager in der Türkei, um in der Rückrunde nochmal voll angreifen zu können.

"Da bin ich glücklich darüber, denn ich erachte das Trainingslager als sinnvoll", sagte Markus Kauczinski, Trainer des TSV 1860, über die fixierte Winterpausen-Vorbereitung in Belek: "Am 2. Januar geht’s wieder los mit dem Trainingsauftakt, am 17. ist das erste Spiel - das ist ja eher Länderspielpause als Vorbereitung! Umso wichtiger, dass wir es perfekt nutzen können."

Hält bei 1860 im Winter der Geist von Belek Einzug?

Perfekt nutzen, das soll so aussehen: Abflug am 3. Januar nach Antalya, einwöchige Einkehr im "Susesi-Resort", viele schweißtreibende Trainingseinheiten im nahe gelegenen Sportzentrum, ein Test über 3x45 Minuten gegen den Schweizer Erstligisten FC Winterthur. Und natürlich jede Menge Taktik, Technik, Fitness, Regeneration. Nicht zu vergessen: den Geist von Belek wecken. Kauczinski dazu auf AZ-Nachfrage: "Es geht auch darum, die Mannschaft beisammen zu haben, Einzelgespräche zu führen, Dinge außer der Reihe zu besprechen und einfach zusammen zu sein, um uns optimal auf die Rückrunde vorbereiten zu können."

Damit das Vorhaben der Blauen ein bisserl realistischer wird, wäre es von Vorteil, am Samstag um 16.30 Uhr den (traditionell hohen) Erwartungen zu entsprechen: Der nicht nur mit namhaften Spielern gespickte, sondern zuletzt tatsächlich aufstrebende TSV empfängt den 1. FC Schweinfurt 05 zum Duell der Gegensätze: Eine der größten Heim-Mächte der Liga (Rang drei, 17 Punkte), die auch schon die Tabellenführer Duisburg (3:1) und Cottbus (3:0) schlug, empfängt das abgeschlagene Schlusslicht (sechs Punkte), das schon 14 Pleiten auf dem Konto hat. "Ich weiß nicht, ob wir den dritten Sieg in Serie einfahren werden - aber ich weiß, dass wir alles dafür tun werden!"

Kauczinski lobt das Schlusslicht: "Schweinfurt ist eine gute Mannschaft"

Weiß Chefcoach Kauczinski doch, dass solche und ähnliche Duelle in der weiß-blauen Vereinshistorie der Sechzger besonders oft zu Punktverlusten oder zumindest hart umkämpften Duellen führten, wo fast ein jeder Sechzger-Anhänger mit einem Dreier rechnet? "Da habe ich noch nichts davon gehört", stellte der 55-Jährige klar.

Dennoch warnte Kauczinski vor Stolperstein Schweinfurt: "Schweinfurt ist eine gute Mannschaft, hat ein gutes Herz und seine Qualitäten", lobte der TSV-Trainer und wollte bemerkt haben, "dass für alle Mannschaften, die hierherkommen, das Spiel gegen Sechzig etwas Besonderes ist." Dieses Gefühl haben die Schnüdel, die ja auch noch ein bayerischer Kontrahent sind und zumindest für manche Spieler wie Ex-Löwe Kristian Böhnlein sowie einige Fans ein gewisser Derby-Charakter vorherrscht, also trotz allem nicht exklusiv.

Diese Vorgaben hat Kauczinski an seine Mannschaft

Wie bissig, giftig und gallig die "Schnüdel" auch immer daherkommen werden, Kauczinski will der Stolpergefahr mit der richtigen Einstellung trotzen: "Wir sind gewarnt. Wir sind voll gefordert und es ist unser Auftrag, alles zu geben."

Kauczinski baut auf den erkennbaren Aufwärtstrend des TSV, der auf die Siegerelf der letzten beiden Spiele bauen könnte: "Entscheidend wird sein, egal gegen welchen Gegner, dass wir all das, was Fußball ausmacht, zusammenbringen, über Spielfreude, über Disziplin und Kampf - diese Mischung. Dann sind wir in der Lage, jeden zu schlagen!" Bestimmt auch ein abgeschlagenes Schlusslicht.

merken
Nicht mehr merken
X

Sie haben den Inhalt der Merkliste hinzugefügt.