Steinhofer-Wechsel - Warten auf den Preissturz
München - Beim FC Basel haben sie Markus Steinhöfer einst ein Lied gewidmet. „Dr Steini isch e Glatte, er schiesst dr Ball an d Latte“, trällerten die Fans aus der Schweiz regelmäßig und huldigten dem 27-Jährigen aus Weißenburg in Mittelfranken damit für einen Lattenschuss ans eigene Gehäuse im Champions-League-Spiel gegen Manchester United (2:1).
Keine Frage, Markus Steinhöfer hat mit seinen 27 Jahren schon einiges erlebt im Profi-Fußball. Alleine deshalb würde der in der Abwehr und im Mittelfeld einsetzbare Akteur (22 Europapokal-Einsätze) dem TSV 1860 gut zu Gesicht stehen. Für Trainer Friedhelm Funkel ist er nach der Verpflichtung des Japaners Yuya Osako der nächste Wunschspieler. „Ich schätze seine Vielseitigkeit und seine Erfahrung“, sagt Funkel über den Mann, mit dem er in der Saison 2008/2009 bei Eintracht Frankfurt zusammengearbeitet hat.
Die AZ klärt die wichtigsten Fragen rund um den bevorstehenden Wechsel und die Person Steinhöfer.
Warum der Deal noch nicht perfekt ist:Der Wechsel zieht sich etwas länger hin, als zunächst gedacht. Vor allem in Sache Ablöse sind sich die Löwen noch nicht mit Betis Sevilla einig. „Wir wissen nicht, was wir finanziell machen können“, sagte Funkel am Montag zur AZ. „Ich bin mir auch nicht sicher, ob vor dem Trainingslager noch etwas passiert.“ Der Steinhöfer-Transfer droht also zur Hängepartie zu werden.
Das sagt Funkel: Der Löwen-Coach hat keine Eile bei dem Transfer: „Es wäre schön, wenn er beim Trainingslager dabei wäre. Das ist aber kein Muss. Wir müssen jetzt einfach abwarten. Zumal die Preise fallen, wenn sich der 31. Januar nähert.“ Dann schließt der Transfermarkt. Und die Möglichkeit für die Löwen, Spieler zu verpflichten. „Wir werden niemanden holen, der arbeitslos ist“, sagt Funkel.
Das sagt sein Ausbilder:Hermann Gerland, heute Co-Trainer beim FC Bayern, hat Steinhöfer damals von der A-Jugend zu den Bayern-Amateuren geholt. Über Steinhöfer sagte er der AZ am Montag: „Er ist ein ordentlicher Spieler. Auf der rechten Seite kann er alles spielen – vorne und hinten. Dass er in der Bundesliga spielen kann, hat er bei Frankfurt bewiesen. Er wird Sechzig verstärken, die zweite Liga packt er allemal.“
Das sagt sein Kumpel: Mit Xherdan Shaqiri vom FC Bayern hat Steinhöfer einst beim FC Basel zusammengespielt. „Er ist ein Supertyp. Wir schreiben uns in unregelmäßigen Abständen. Wir hatten in Basel eine tolle Zeit zusammen. Wenn er nach München käme, würden wir uns treffen, klar. Der kennt die Stadt wahrscheinlich besser als ich, kann mir dann noch was zeigen“, sagte Shaqiri der AZ.
Steinhöfer, der Feuerteufel: Bei Eintracht Frankfurt hat der 27-Jährige mal fast eine Wohnung abgefackelt. Bei einem Grillabend mit seinem Mitbewohner Martin Fenin sorgte ein defekter Schlauch an der Propangasflasche dafür, dass der Balkon und Teile des Dachs in Flammen standen und ein Sachschaden von 100000 Euro entstand. Später gönnten sich Steinhöfer und Fenin eine Pizza vom Lieferservice statt der Würstchen vom Grill. Dazu Funkel: „Das passiert halt mal.“