Spieler gegen Anteile: So läuft das 1860-Invest

Die Löwen haben ab sofort einen Investor hinter sich. Der Berliner Imobilien-Fachmann Nicolai Schwarzer will in den nächsten Jahren Geld in den Verein pumpen. Damit sollen neue Spieler gekauft werden. Schwarzer erhält dafür Anteile an 1860.
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Hofft auf Harmonie bei seinen Löwen: 1860-Präsident Rainer Beeck
Rauchensteiner/Augenklick Hofft auf Harmonie bei seinen Löwen: 1860-Präsident Rainer Beeck

MÜNCHEN - Die Löwen haben ab sofort einen Investor hinter sich. Der Berliner Imobilien-Fachmann Nicolai Schwarzer will in den nächsten Jahren Geld in den Verein pumpen. Damit sollen neue Spieler gekauft werden. Schwarzer erhält dafür Anteile an 1860.

Irgendwann, als schon reichliche 20 Minuten über „nachrangige Darlehen“, „Exit-Optionen“ oder Eigenkapitalzufuhr gesprochen wurde, da war auch Miroslav Stevic verwirrt. „Ich komme mir hier vor wie bei der Fusion von der Commerzbank mit der Dresdner Bank“, sagte der neue Sportdirektor der Löwen. Aber so ist das wohl, wenn sich ein Fußballverein an einen Investor bindet. Die Löwen haben genau dies nun getan – mindestens die nächsten zwei Jahre erhalten sie vom Berliner Unternehmer Nicolai Schwarzer Geld für Spielertransfers. „Damit sind wir in der Lage, den Aufstieg 2010 anzupeilen“, erklärte Präsident Rainer Beeck.

Die AZ klärt, wie der Deal läuft:

Wer ist der Investor?

„Nicolai Schwarzer ist ein seriöser Geschäftsmann“, erklärte Vize-Präsident Michael Hasenstab. Viel bekannt ist über den Berliner allerdings nicht. Außer, dass seine Firma „Unternehmensgruppe Schwarzer“ Immobilien, vor allem in Luxuslagen, vermittelt und verkauft und er auch Profi-Fußballer in Finanzfragen berät. Mitte, Ende 30 sei Schwarzer – und fußballbegeistert, das wusste Hasenstab noch zu berichten. Und weiter: „Er wird sich demnächst bestimmt auch mal bei Ihnen in München vorstellen und bestimmt auch mal ein Spiel besuchen“, sagte Hasenstab.

Wie läuft der Deal?

Die Löwen erhalten von Schwarzer Geld, welches sie in den nächsten vier Transferperioden für Spielereinkäufe ausgeben können. Dieses Geld wird zunächst als so genannter „nachrangiges Darlehen“ an 1860 verbucht, kann aber von Schwarzer eingetauscht werden gegen Anteile an die Spielbetriebsgesellschaft der Löwen. Heißt: Schwarzer kann sich nach und nach Anteile an der KgaA sichern, laut Hasenstab maximal „zwischen 15 und 25 Prozent“. Auf das Darlehen erhält Schwarzer Zinsen, außerdem wird er an einem künftigen möglichen Gewinn der Löwen beteiligt. „Natürlich will Herr Schwarzer mit seinem Invest auch Geld verdienen“, erklärte Beeck.

Was passiert, falls 1860 nicht aufsteigt?

Schwarzer zahlt wohl erstmal bis Ende 2011. Sollte er danach seine Anteile wieder verkaufen wollen, hätte 1860 ein Rückkaufrecht. „Herr Schwarzer könnte seine Anteile natürlich auch an einen anderen Investor weiter verkaufen“, sagte Hasenstab, dann müssten 1860 und die DFL diesem Verkauf aber aber zustimmen.

Welche Rolle spielt Miroslav Stevic?

Der neue Sportdirektor kennt Schwarzer nach eigener Aussage schon seit „sieben oder acht Jahren“. Stevic war es auch, der Schwarzer überzeugte, sein Geld in einen Fußballklub zu stecken. „Ich habe ihn von meinem Konzept überzeugt“, so Stevic. Den Kontakt zu den Löwen will er aber nicht hergestellt haben. „Herr Schwarzer wurde uns von einer Agentur, die Investoren für Fußballvereine vermittelt, genannt“, erklärte Hasenstab. Die Verhandlungen liefen seit November – „bis zuletzt im Geheimen“, wie Franz Maget stolz erklärte.

Filippo Cataldo

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