"Sonst wäre es verlorenes Geld"

Löwen-Hauptsponsor erklärt in der AZ, unter welchen Bedingungen er weitermacht
AZ: Herr Filipiak, zunächst war zu hören, Sie wollen als Hauptsponsor bei 1860 aussteigen. Dann hieß es, Sie seien sich nicht sicher. Was haben Sie denn nun vor?
JANUSZ FILIPIAK: Ich entscheide nach den Informationen, die ich vom Verein erhalte. Und nach der erschreckenden Info, die ich im Dezember bekam, als mir die sehr schlechte Lage des TSV bewusst wurde, fiel mir auf, dass mein Geld nicht ausreicht, um die Probleme des Vereins zu lösen. Dann habe ich die Entscheidung getroffen, nach diesem Jahr auszusteigen. Doch es gab noch ein Treffen mit der neuen Vereinsführung am 1. März. Ich habe ihnen gesagt, dass ich meine Entscheidung nicht ändern kann, es sei denn, sie bringen den Nachweis einer Lösung. Sie haben gesagt, sie arbeiten daran und melden sich wieder. Darauf warte ich jetzt.
Der Verein fährt einen harten Sanierungskurs, hat sich zum Beispiel von vielen Spielern getrennt. Fürchten Sie, dass die Geldprobleme dennoch zu groß sind?
Ich will nicht spekulieren. Es ist auch nicht meine Aufgabe, das herauszufinden. Wenn es nur um Sympathien ginge, gäbe es kein Problem. Ich bin immer noch voll von 1860 überzeugt und bin sehr zufrieden mit dem Sponsordasein. Es macht mich stolz, wenn ich den Fernseher anschalte und Comarch auf der Brust dieses Traditionsvereins sehe. Auch das Feedback unserer Kunden ist sehr gut. Deswegen geben wir ja Geld, die Marke ist immer noch groß. Aber die Finanzlage ist sehr, sehr schwer.
Was muss getan werden?
Es müssen noch andere Geldgeber aufgetrieben werden. Die Lage beunruhigt mich. Das Geld, das wir geben, wäre für das Sponsoring eines Erstligisten gut, aber es reicht nicht, um die Geldprobleme eines Zweitligisten zu lösen. Jetzt muss die Vereinsführung eine Lösung finden. Ich bin sehr besorgt.
Wenn Sie aussteigen, werden die Probleme noch größer.
Ich weiß, ich werde ja auch bis zum Saisonende weiterbezahlen, aber für das nächste Jahr würde mein Geld nicht ausreichen, um das Loch zu stopfen. Unser Geld würde nicht helfen, es wäre also verlorenes Geld. Dafür sind die Schulden zu groß. Das Geldproblem muss gelöst werden, sonst kann ich auch nichts machen.
Präsident Schneider sagt, er sei optimistisch, den Verein retten zu können, wenn man sich an den Sanierungsplan halte. Sie scheinen davon nicht überzeugt zu sein.
Das habe ich nicht gesagt, aber mir geht es um Nachweise. Ich habe ihn und Herrn Schäfer ja getroffen. Mich hat es aber auch etwas verwirrt, dass nun schon wieder eine neue Vereinsführung da ist. Trotzdem: Herrn Schneider habe ich als sehr seriösen und ehrenhaften Mann neu kennengelernt.