So emotional lief der Abschied von Leit-Löwe Hiller

Der Publikumsliebling verabschiedet sich beim 1:1 in Sechzigs Saisonfinale gegen Aue in der Westkurve auf dem Zaun. Auch sieben andere Spieler sowie Co-Trainer Lex und Torwarttrainer Huber gehen. Bei Leih-Löwe Abiama besteht noch Hoffnung.
Matthias Eicher
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Emotionaler Abschied: Hiller verabschiedet sich mit einem letzten „Humba-Täterä“ von den Fans.
Emotionaler Abschied: Hiller verabschiedet sich mit einem letzten „Humba-Täterä“ von den Fans. © IMAGO/Eibner-Pressefoto/Heike Feiner

"Hiller, Hiller!" Oft feierten die Löwen ihren Torwart und Kurven-Liebling in seinen 276. Pflichtspielen für die Sechzger. "Hiller, Hiller!" Mit diesem Sprechchor forderte die Westkurve im Saisonfinale am Samstag gegen Erzgebirge Aue in der 51. Minute des sportlich bedeutungslosen Duells sogar, dass der gebürtige Gröbenzeller zum Elfmeterpunkt schreitet und in seinem (vorerst) letzten Spiel den fälligen Strafstoß reinhaut.

Gewonnen hat der TSV 1860 das letzte Saisonspiel gegen Aue (1:1) nicht, wenngleich Thore Jacobsen den Elfer gekonnt versenkte. Auch die bayerische Drittliga-Meisterschaft hat der TSV damit knapp hinter dem FC Ingolstadt 04 verpasst und eine holprige Saison 2024/25 auf dem elften Tabellenplatz beendet.

Hiller verabschiedet sich mit "Humba-Täterä"

Und doch waren sie am Ende alle berührt, erleichtert und guter Dinge, diese schwierige Spielzeit mit einem denkwürdigen Nachmittag zu beschließen, an dem insgesamt gleich zwei Funktionäre und acht Spieler Sechzig Servus sagten. Hiller schmetterte schließlich in der Westkurve auf dem Zaun mit dem Lautsprecher des Capos der Ultras ein letztes, standesgemäßes "Humba-Täterä".

Sichtlich gerührt: Löwen-Keeper Marco Hiller nach seinem letzten Spiel für den TSV 1860.
Sichtlich gerührt: Löwen-Keeper Marco Hiller nach seinem letzten Spiel für den TSV 1860. © IMAGO

"17 Jahre in einem Verein zu spielen und immer mit einem Löwen-Gesicht in Verbindung gebracht zu werden, das ist nicht nur für Marco selbst, auch für die Fans, für die Mannschaft eine große Pille zu schlucken. Da geht schon ein Charakter, ein Spieler, der viel geleistet hat, der mehr als die Hälfte seines Lebens hier verbracht hat. Das geht nicht spurlos an einem vorbei", adelte Kapitän Jesper Verlaat den "Killer-Hiller", wie der 28-Jährige wegen seiner Vorliebe für gehaltene Elfmeter genannt wurde.

Zukunft von Hiller ungewiss: Gerüchte um Wechsel

Der Niederländer zeigte sich auch persönlich getroffen: "Es ist sehr schade, denn ich habe mit Marco am längsten zusammengespielt hier. Deshalb geht mir auch persönlich ein großes Stück verloren für die nächste Saison, weil man einfach sehr viel zusammen erlebt hat."

Was die Art und Weise von Hillers Abschied oder gar seine Zukunft angeht, wollte sich Sechzigs Abwehrchef nicht aus dem Fenster lehnen: "Ich denke, dazu ist alles gesagt. Keine Ahnung, ich weiß nicht, wohin er geht." Zwei Gerüchte halten sich hartnäckig: ein Abenteuer in der französischen Heimat von Hillers Frau und das Interesse von Zweitligist 1. FC Kaiserslautern.

Weitere Abgänge bei 1860 München

Neben Hiller werden weitere Akteure künftig keinen Löwen auf der Brust mehr tragen: 1860 verabschiedete in Person von Geschäftsführer Christian Werner auch die Reservisten Leroy Kwadwo und Marlon Frey, die Junglöwen Tim Kloss, Moritz Bangerter und Raphael Ott, Leih-Löwe Dickson Abiama und später am Abend noch den jungen Torhüter Erion Avdija, der für die U21 aufgelaufen war.

Kloss und Ott hatten nach AZ-Infos Angebote des TSV ausgeschlagen, man konnte sich nicht zuletzt aufgrund der geringen Spielzeit für die Talente nicht auf eine weitere Zusammenarbeit einigen.

Hoffnung bei Leih-Löwe Abiama

Bei Abiama besteht laut Boss Werner Hoffnung auf eine Doch-noch-Weiterverpflichtung: "Dickson möchte erst einmal zurück zu Lautern gehen, aber wir bemühen uns um einen weiteren Verbleib, falls er dort keine Zukunft sieht. Seine Leihe war eine absolute Win-Win-Situation, daher ist das kein definitiver Abschied." Die Tatsache, dass Sean Dulic, Lukas Reich und Julian Guttau kein Bildchen erhielten, belegt, dass 1860 noch mit ihnen in Vertragsverhandlungen steht.

Funktionäre Lex und Huber verabschieden sich

Neben den acht Spielern wurden auch zwei Funktionäre verabschiedet: Ex-Kapitän Stefan Lex, der zuletzt als Co-Trainer und Teamanager bei 1860 wirkte und nun ein Jahr Elternzeit nimmt, sowie Torwarttrainer Harry Huber.

Ob sein Abgang mit den Personalien Hiller oder René Vollath zusammenhängt? "Harry ist mit dem Wunsch, den Verein am Saisonende zu verlassen, auf uns zugekommen. Diesem Wunsch haben wir entsprochen", erklärt Werner und dankt Huber. Vollath erhält künftig eine neue Rolle - nicht als Nachfolger von Hiller, sondern von Huber als Torwarttrainer.

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