"Sitzen im gleichen Boot": Führungslöwen sind gegen Aue gefragt

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Wie ein Kartenhaus, das in sich zusammenbrach. So umschrieb Kevin Volland den Auftritt seiner Mannschaft gegen Hoffenheim II (1:5) am vergangenen Wochenende. Nun gilt es, das Kartenhaus am Samstag gegen Erzgebirge Aue (14 Uhr) wieder aufzubauen. Wie das so einfach funktioniert? "Die Basics müssen einfach passen", meinte Florian Niederlechner.
Niederlechner: "Ich muss zu hundert Prozent vorangehen"
Mit anderen Worten: Es braucht Kartenstapler, die ein solides Fundament errichten. Gefragt ist dabei nicht nur Trainer Patrick Glöckner, auch die Führungsspieler und der Mannschaftsrat ist in der Pflicht. "Ich muss zu hundert Prozent vorangehen", ist sich Niederlechner bewusst. Der 34-Jährige weiß, dass er in der Lage ist, seine Teamkollegen nach oben zu ziehen. Zurück in die obere Tabellenregion.
Um nicht den Anschluss an die Aufstiegsplätze zu verlieren, wäre ein Sieg gegen den Drittletzten der Dritten Liga so wichtig. Dafür will der Löwen-Stürmer Vollgas geben. "Ich muss und will der Anführer sein", kündigte Niederlechner an. Ein Statement, wie man es in dieser beklemmenden Situation von einem Führungsspieler hören möchte.

Verlaat sichert TSV 1860 seelischen Beistand zu
Vor allem, wenn der eigentliche Anführer Jesper Verlaat wegen einer Muskelverletzung ausfällt. Gerade in der Defensive wird der Kapitän schmerzlich vermisst. Das unterstrich Glöckner jüngst erneut. "Unser Fels in der Brandung fehlt uns natürlich", so der Coach, der zum Epizentrum der Kritik wurde und um seinen Job bangt.
Neben dem Platz steht er dem TSV 1860 aber zur Verfügung, kann auf die Mannschaft einwirken. Obwohl Verlaat das Rehaprogramm extern bestreitet, schaut der Niederländer regelmäßig am Trainingsgelände vorbei. "Die Führungsspieler wissen, dass sie in der Verantwortung stehen", so Glöckner: "Wir sitzen im gleichen Boot."

Jacobsen wird gegen Aue mit der Kapitänsbinde auflaufen
Auch Thore Jacobsen, der in Aue mit der Kapitänsbinde am Arm die Richtung vorgeben soll. Und in der Defensive helfen muss, damit man die Veilchen um Ex-Löwe Julian Guttau vom eigenen Tor fernhält. Klingt einfacher, als es ist. Obwohl der Krisen-Klub aus dem Erzgebirge erst auf fünf Tore kommt, feuerte die Offensive die drittmeisten Torschüsse der Liga ab.
"Sie sind in einer Ergebniskrise", fasste es Glöckner zusammen. Ähnlich wie die Münchner nach den jüngsten beiden Pleiten. Um aus dem Tief wieder herauszukommen, brauche es neben Basics laut Verlaat vor allem eines: "Es geht am Ende nur gemeinsam." Die Löwen müssen wieder als Rudel auftreten, mit Leitlöwen, die vorne wegmarschieren.
Glöckner droht bei Niederlade in Aue im schlimmsten Falle das Aus
Ansonsten droht dem TSV 1860 der Pleiten-Hattrick. Und Löwen-Dompteur Glöckner womöglich das Ende seiner Amtszeit.
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