Siegen für die Sanierung
MÜNCHEN - Löwentrainer Maurer fordert nach dem Sieg gegen Hertha weitere Erfolge – doch der Vize will die Kosten senken
Als Trainer Reiner Maurer am Montagvormittag nach dem Training zu den Reportern kam, die vor dem Löwenstüberl im strömenden Regen auf ihn warteten, scherzte er: „Bleiben wir hier draußen, oder?“ Dass Maurer selbst völlig durchnässt war, störte ihn offenbar nicht. Er wollte über den starken Auftritt seines Teams am Sonntag beim 1:0 gegen Hertha BSC sprechen.
„Wir haben schon sehr gut gespielt“, sagte Maurer später drinnen im warmen Stüberl, „alle bei uns haben 100 Prozent gegeben und von der ersten Sekunde den unbedingten Willen rübergebracht.“
Sein Blick ging schon nach vorne. „Für mich ist jetzt nur Ingolstadt wichtig. Das wird ein ganz heißes Derby – wir wollen auch da gewinnen.“
In den letzten beiden Spielen des Jahres, in Ingolstadt und zu Hause gegen Paderborn, will Maurer das Maximum. Die Marke von 30 Punkten zum Ende der Hinrunde ist nach wie vor möglich. Maurer: „Wenn wir die beiden Punkte vom Abzug dazu nehmen würden, hätten wir bei zwei Siegen in den letzten beiden Spielen in diesem Jahr dann 32 Punkte geholt. Das wäre ein sehr guter Wert. Das muss man erst mal schaffen.“
Maurer sieht eine Aufbruchsstimmung im Team. „Wir brauchen weiter den Kontakt zur Spitze.“ Mit welcher Mannschaft Maurer das in der Rückrunde schaffen will, bleibt jedoch abzuwarten.
Denn je besser seine Spieler auftreten, umso größer ist auch die Chance, dass Kandidaten wie Antonio Rukavina oder Aleksandar Ignjovski bereits im Winter transferiert werden können. Kein Wunder, dass Vizepräsident Dieter Schneider am Montag befand: „So ein Sieg ist natürlich für die Gesamtsituation hilfreich, das ist keine Frage.“ Die Gesamtsituation? Oder meinte er die Finanzkrise? „Wir wollen keinen Ausverkauf machen“, sagte Schneider, „die Riesenmillionen kann man sicher nicht erzielen, aber natürlich wollen wir gewisse Ablösesummen erzielen und die Gehaltssumme in vernünftige Bahnen bringen.“ Das heißt: Siegen Löwen – für die Sanierung.
Reinhard Franke