Shehata: "Löwen sollen aufsteigen"

Am Freitag war er zum ersten Mal da: Hasan Ismaiks neuer sportlicher Berater Hassan Shehata. Er soll dem Investor regelmäßig Bericht erstatten
von  Dominik Hechler
Hassan Shehata, dersportliche Berater von Investor Hasan Ismaik.
Hassan Shehata, dersportliche Berater von Investor Hasan Ismaik. © Sampics

MÜNCHEN Es war 12.28 Uhr am Freitagmittag, als beim TSV 1860 an der Grünwalder Straße Panik ausbrach. Fotografen rannten los, Journalisten hinterher. Eine Menschentraube stürmte auf einen parkenden, beigen Aston Martin zu und alle richteten ihre Augen auf die sich langsam öffnende Tür. Aus der noblen Karosse stieg dann nicht – wie man aufgrund der hektischen Szenerie leicht hätte glauben können – Lionel Messi. Sondern Hassan Shehata.

Mit vier Tagen Verspätung ist der neue sportliche Berater von Investor Hasan Ismaik also endlich am Trainingsgelände der Löwen angekommen. Selbst Löwenstüberl-Wirtin Christl Estermann war herausgeeilt, um sich ein Bild vom 63-jährigen Ägypter zu machen. „Fesch“, sagte sie und begrüßte ihn dann persönlich per Handschlag: „Welcome to Munich.“
Shehata trainierte zwischen 2004 und 2011 die ägyptische Nationalmannschaft und wurde mit dem Team dreimal Afrikameister. Nun soll er sich in Ismaiks Auftrag vor Ort einen Eindruck von der sportlichen Verfassung der Löwen machen – und ihm dann ausführlich Bericht erstatten. Ein Spion sozusagen.

„Wir möchten den Löwen helfen“, war Shehatas erster Satz, während er von Ismaiks Cousin Noor Basha über das Trainingsgelände geführt wurde. „Die Mannschaft soll ja nächstes Jahr in die 1. Bundesliga aufsteigen.“ Dabei kennt Shehata, der direkt mal seinen ehemaligen Co-Trainer Ahmed Saliman mit nach München brachte, bislang nicht einen einzigen Spieler, geschweige denn den Trainer. „Ich habe Noor beauftragt, mir eine Liste der Spieler mit den entsprechenden Bildern zu organisieren, damit ich sie unterscheiden kann“, sagte Shehata, nachdem er sich auf eine Holzbank direkt neben dem Traininsgplatz gesetzt hatte und sich sofort eifrig Notizen machte.

Am Samstag wird er sich auch das Spiel der Löwen beim FC St. Pauli anschauen. „Es ist immer besser, wenn man die Mannschaft live vor Ort sieht und nicht im Fernsehen“, meinte der 63-Jährige, der erst einmal „ein oder zwei Wochen hier in München bleibt“. Dann wird er Ismaik schon den ersten Zwischenbericht schicken. „Einen endgültigen Bericht werde ich erst dann schreiben, wenn ich alle restlichen Spiele gesehen habe. Ich habe nämlich vor, mir alle live anzuschauen.“

Shehata will also in regelmäßigen Abständen wiederkommen. Nach einer guten halben Stunde war sein erster Besuch bei den Löwen beendet. „Bis bald“, rief er und nippte ein letztes Mal am Espresso. Dominik Hechler

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