Sechzigs Dreierkette: Warum es mit Glöckner beim TSV 1860 nun funktioniert

Die Rückkehr zur Dreierkette hat dem TSV 1860 unter Trainer Patrick Glöckner Stabilität und Erfolg gebracht. Sein Vorgänger Argirios Giannikis ist mit diesem Abwehr-Experiment noch gescheitert.
Ruben Stark
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Zufriedene Löwen = zufriedener Trainer: Patrick Glöckners Umstellung auf die Dreierkette hat sich als Glücksgriff erwiesen.
Zufriedene Löwen = zufriedener Trainer: Patrick Glöckners Umstellung auf die Dreierkette hat sich als Glücksgriff erwiesen. © IMAGO/Ulrich Wagner
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Argirios Giannikis hatte sich daran hin und wieder versucht, aber beim Vorgänger von Patrick Glöckner wurde die taktische Variante nach wiederholter Bruchlandung als untauglich zurück zu den Akten gelegt. Der aktuelle Trainer des TSV 1860 kramte die Dreierkette unbeeindruckt erneut hervor und für ihn ist sie ein Baustein für den positiven ersten Vierer-Ligaspieltagsblock gewesen. Ist der Schachzug also gelungen? Glöckner nickt bestätigend – "ja". Bis zum Heimspiel gegen den TSV Havelse am Sonntagabend war die so formierte Abwehrreihe ein Stabilitätsanker und Fundament für bis dahin lediglich drei Gegentore der Löwen.

Stabile Abwehr als Erfolgsfaktor

"Ich glaube, wir lassen mit die wenigsten Torchancen zu in der gesamten Liga und haben drei Gegentore aus vier Spielen bekommen. Das sagt schon alles. Die Jungs fühlen sich damit sehr wohl, und entsprechend sind wir sehr zufrieden", verdeutlichte Glöckner in seiner jüngsten Pressekonferenz. Die Kombination mit Youngster und Shootingstar Sean Dulic, Kapitän und Löwenmähne Jesper Verlaat sowie dem Champions-League-erfahrenen Belgier und Hünen Siemen Voet hat sich vorerst durch- und festgesetzt, funktionierte zwar noch nicht perfekt, aber doch sehr ansehnlich.

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Die Dreierkette als Konstante

Das Trio ist eine Konstante für Glöckner, der "ein Freund von Automatismen" ist. Nur in der Schlussphase des Spiels gegen den VfB Stuttgart II, als die taktischen Überlegungen im Bemühen um den Ausgleich hintenanstanden, wurde daran etwas verändert. Voet machte da Platz für Simon Haugen, mit der Folge, dass der Norweger den Last-Minute-Punkt sicherte.Einen Treffer beim Auftakt in Essen (1:1), einen mit kosmetischer Wirkung gegen den VfL Osnabrück (3:1) und einen gegen den VfB II (1:1), mehr ließ der blaue Defensivverbund nicht zu – und setzte zugleich den Trend aus der Saisonvorbereitung fort.

Zwei Routiniers in der Löwen-Defensive geben den Ton an: Siemen Voet und Abwehrchef Jesper Verlaat.
Zwei Routiniers in der Löwen-Defensive geben den Ton an: Siemen Voet und Abwehrchef Jesper Verlaat. © IMAGO/Lucca Fundel

Erfolgsrezept aus der Vorbereitung

Ein einziges Gegentor war da in sieben Testläufen und einem Toto-Pokalspiel zu verzeichnen – freilich in unterschiedlichen personellen und taktischen Zusammenstellungen. War die Grundordnung in der Anlaufphase zur Saison durchaus noch Thema und Inhalt mancher Diskussion, so hat sich qua Erfolg die Dreierkette etabliert und Gedanken an eine Viererkette, wie sie Giannikis in weiten Teilen seiner Amtszeit bevorzugte, sind perdu, fort und haben keine Spuren hinterlassen.

Glöckners Entscheidung für die Dreierkette

Seine Entscheidung skizziert Glöckner wie folgt: "Es geht nicht darum, ob man sagt: Ist es der richtige Schritt gewesen? Wichtig ist, dass du ein System findest, in dem du dich wohlfühlst, mit dem Spielermaterial, was du zur Verfügung hast. Für diese Mannschaft mit diesen Stärken, ist das die richtige Grundordnung. In dem Fall macht es absolut Sinn." Unbeantwortet ist aber noch die Frage, ob das Trio Dulic – der laut Glöckner übrigens sehr gutes Feedback bei U20-Nationalmannschaft erhalten habe –, Verlaat und Voet auch die gesamte Saison so prägt wie die ersten Wochen.

Gab jüngst sein Debüt für die Junioren-Nationalmannschaft: Sean Dulic.
Gab jüngst sein Debüt für die Junioren-Nationalmannschaft: Sean Dulic. © IMAGO

Zukunftsperspektiven und Anpassungen

In diesem Falle durften die Träume und Wünsche der Anhänger von einem Aufstieg sich deutlich der Realität angenähert haben. Das Grundrezept von Glöckner - auch dafür - klingt recht banal: "Coaching, Training, Analysen, miteinander arbeiten, miteinander umsetzen." Vielleicht hat er auf dem Weg aber doch nochmal eine taktische Überraschung parat. "Man kann", sagt der 48-Jährige, "aus einem 4-2-3-1, aus einem 4-4-2, aus anderen Grundordnungen heraus auch einen guten Ball spielen, das ist nicht das Thema." Und, man kann ja nie wissen.

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