Sechzig goes America

Löwen-Stürmer Cooper löst einen Boom bei den Fanartikelverkäufen aus. Geschäftsführer Stoffers hofft sogar, mit dem jungen US-Amerikaner neue Märkte in Übersee für den Verein zu erschließen.
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"Kenny hat in den USA eine riesengroße Fangemeinde". Sagt Manfred Stoffers.
sampics "Kenny hat in den USA eine riesengroße Fangemeinde". Sagt Manfred Stoffers.
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Löwen-Stürmer Cooper löst einen Boom bei den Fanartikelverkäufen aus. Geschäftsführer Stoffers hofft sogar, mit dem jungen US-Amerikaner neue Märkte in Übersee für den Verein zu erschließen.

MÜNCHEN Wie gut es dem TSV 1860 gerade geht, spiegelt sich am besten im Löwen-Stüberl wider. Denn immer dann hat die Wirtin einen lockeren Spruch auf den Lippen. „Jetzt seid’s alle wieder da“, rief Christl Estermann am Mittwoch in Richtung des gut gefüllten Biergartens, „weil wir aufsteigen!“ Und die glücklichen Fans lachten. Es herrscht tatsächlich eine neue Euphorie an der Grünwalder Straße – und einer der Auslöser hört auf den Namen Kenny Cooper.

Der US-Boy aus Dallas, der mit seinem herrlichen Kopfball-Treffer zum 1:0 gegen Koblenz (2:0) die Anhänger begeisterte, lässt die Fan-Gemeinde des TSV 1860 von besseren Zeiten träumen. „Dass Kenny bei 1860 so eingeschlagen hat“, sagt Ex-Löwe Gregg Berhalter der AZ, „das war der großen New York Times sogar eine Kurznachricht wert – und das ist schon eher ungewöhnlich für Fußball aus Deutschland.“ Und Berhalter muss es wissen. Der US-Amerikaner hat selbst lange Jahre in der Bundesliga und der Zweiten Liga für Cottbus und Sechzig gespielt und steht derzeit bei Los Angeles Galaxy in der Major League Soccer (MLS) unter Vertrag.

Sein Trikot jedoch war nie so begehrt wie das seines Landsmanns. Im Fan-Shop ist das Cooper-Dress – vor dem Auswärtsspiel in Rostock (Samstag, 13 Uhr) – mittlerweile der absolute Hit. „Das Trikot von Kenny wird am besten verkauft“, sagt die 1860-Angestellte Renate Fischer. Auch 1860-Geschäftsführer Manfred Stoffers ist überzeugt von Coopers Vermarktungspotenzial: „Das Trikot von Kenny und die graue Schlabberhose von Kiraly – das werden Bestseller.“

Ín der Geschäftsstelle des TSV 1860 steht seit Sonntagabend das Fax nicht mehr still, auch das Postfach der E-Mail-Accounts des TSV 1860 wächst stündlich an. „Wir haben schon viele Reaktionen aus den USA bekommen, die uns zu Cooper beglückwünschen“, verrät Stoffers der AZ, „Kenny hat in den USA eine riesengroße Fan-Gemeinde.“

Über eine E-Mail hat sich Stoffers aber besonders gefreut – weil sie dem TSV 1860 möglicherweise demnächst einen neuen Sponsor bringen könnte: „Ich habe eine Nachricht von einem Vorstandsvorsitzenden einer US-Firma mit Sitz in Deutschland bekommen: Der Mann wollte ein Cooper-Trikot für seinen Sohn.“ Nicht ohne Hintergrund hat Stoffers sofort ein Trikot mit Widmung des neuen 1860-Publikumlieblings verschickt.

Der Cooper-Boom soll dem Zweitligisten womöglich ganz neue Türen öffnen. „Durch Cooper haben wir erfahren“, so Stoffers, „dass 1860 nun auch in den USA wahrgenommen wird. Das könnte für uns ein zusätzlicher Markt werden.“ Stoffers Traum: Sechzig goes America. Stoffers erklärt: „Auch beim Chinesen Jiayi Shao hat die Marke 1860 damals zusätzliche Effekte gebracht.“ Etwa ein Sponsoring mit einer Motorrad-Firma in Peking.

Dass die Internet-Seite des TSV 1860 (www.tsv1860.de) relauncht wird und in Zukunft eine englische Version anbietet, daran denken die Löwen allerdings nicht. „Die Muttersprache der Löwen“, sagt Stoffers, „wird weiterhin Deutsch bleiben.“ Ansonsten müsste man ja die Homepage unter anderem auch auf Rumänisch, Serbisch und Tunesisch anbieten. Oliver Griss

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