Schneider: "Es ging nie unter die Gürtellinie"

München - Wann immer man Dieter Schneider dieser Tage erreicht: Er ist im Stress. „Ich hetze derzeit von einem Termin zu dem anderen”, sagt der Löwen-Präsident. Anders kennt man es auch kaum.
Allerdings würde sich der Vielbeschäftigte ein wenig mehr Gewissheit wünschen. Der Vertrag mit Investor Hasan Ismaik wartet noch immer darauf, unterschrieben zu werden. Am Mittwoch soll es soweit sein. „Gegen Mittagszeit ist ein Termin beim Notar notiert”, sagt Schneider. Am Freitag müssen die Löwen bei der DFL den geforderten Liquiditätsnachweis (2,3 Millionen Euro) nachweisen. „Ich habe in meinem Leben schon viele Verträge gemacht und kenne die Abläufe. Aber natürlich würde ich mich gerne in der Angelegenheit zurücklehnen.”
Warum dann diese Verzögerungen? „Irgendjemandem fällt immer noch etwas ein, was in den Vertrag untergebracht werden muss.” Ist Ismaik, beziehungsweise sein Statthalter Hamada Iraki, also ein schwieriger Geschäftspartner? „Wir kommen aus unterschiedlichen Welten und Kulturkreisen, haben uns aber gut zusammengerauft. Auf der menschlichen Ebene ging es nie unter die Gürtellinie. Unser Verhältnis war nie wirklich schlecht, es war aber auch nie himmelhoch jauchzend gut”, so Schneider.
Der Präsident der Sechzger kann dem jordanischen Investor jedoch ein wenig Hoffnung machen. Denn das langfristige Darlehen, welches Ismaik zur Verfügung stellt, kann der Verein lediglich durch eigene Gewinne zurückzahlen. Doch der Löwen-Präsident ist in dieser Sache optimistisch. „Wenn wir auf dem Transfermarkt vernünftig wirtschaften und die Jugendarbeit weiter vorantreiben, ist es nicht ausgeschlossen, dass wir das Geld zurückzahlen können. Wir haben nämlich für die Zukunft eine Systematik hereingebracht”, so Schneider.