Schlägt nach Volland-Sperre und Haugens Kieferbruch jetzt Niederlechners Stunde?

Sigurd Haugen fällt aufgrund seines Kieferbruchs beim Jahresabschluss gegen den SC Verl aus. Darf nun der zum Bankdrücker degradierte Niederlechner von Beginn an ran?
Bernhard Lackner |
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Routinier Florian Niederlechner hat seinen Stammplatz beim TSV 1860 zuletzt verloren.
Routinier Florian Niederlechner hat seinen Stammplatz beim TSV 1860 zuletzt verloren. © IMAGO/nordphoto GmbH / Hafner

So eine Fußballkabine ist schon ein komplexes Konstrukt. Eines, das sehr schnell auch äußerst fragil werden kann. Im Optimalfall stellen sich alle Spieler für den gemeinschaftlichen Erfolg in den Dienst der Mannschaft – und ihr eigenes Ego hintenan. Leichter gesagt, als getan, denn jeder Fußballer ist auch eine Ich-AG, die ihre eigenen, individuellen Ziele verfolgt. Läuft es sportlich gut, sind vor allem die Reservisten gefordert, Frust und Unzufriedenheit herunterzuschlucken. Solange der Erfolg da ist, gibt es für einen Trainer schließlich wenig Gründe, etwas an der Aufstellung zu ändern.

Genau das musste in den vergangenen Wochen auch Florian Niederlechner erfahren. Der ehemalige Bundesligaspieler, im Sommer noch als einer der großen Hoffnungsträger an die Grünwalder Straße gewechselt, wartet mittlerweile seit sechs Spielen auf eine Startelf-Nominierung. Letztmals durfte er bei der 1:3-Auswärtsniederlage in Mannheim ran, das war Ende Oktober. Seitdem kam er in der Liga nur noch 96 Minuten zum Einsatz. Zu wenig für die eigenen Ansprüche. Viel zu wenig.

Kauczinski hat seine Startelf seit vier Spielen nicht geändert

Wobei es für Trainer Markus Kauczinski zuletzt auch wenig Grund zur Änderung gab. Freilich, allzu spektakulären Hurrafußball spielen die Löwen auch unter dem 55-Jährigen nicht. Seit seiner Amtsübernahme ist es ihm aber gelungen, die Mannschaft zu stabilisieren und sukzessive nach oben zu führen. Der Rückstand auf den Relegationsplatz beträgt nur noch zwei Zähler, die vergangenen vier Spiele wurden allesamt gewonnen. Immer mit derselben Startelf. Immer ohne Niederlechner.

Ein Mucken oder Murren ist vom Routinier aber nicht zu vernehmen. "Ich bin total entspannt", sagte er Anfang Dezember, "ich habe schon ganz andere Sachen in meiner Karriere erlebt." Als Herzenslöwe käme es ihm ohnehin nicht in den Sinn, schlechte Stimmung zu verbreiten. "Ich bin bei meinem Verein, da wird kein Stunk gemacht", stellte Niederlechner klar.

In seiner Situation müsse man "einfach mal still sein, muss man Gas geben im Training und dann weiß ich, dass man hundertprozentig wieder belohnt wird – und es wird schneller kommen als man vielleicht denkt."

Haugen erleidet Kieferbruch: Rückt Niederlechner in die Startelf?

Gut möglich, dass die Zeit des Wartens auf eine Startelf-Nominierung für den 35-Jährigen bald vorbei ist. Beim 2:1-Sieg in Ingolstadt hat sich Sigurd Haugen, der unter Kauczinski im Sturm gesetzt ist, einen Kieferbruch zugezogen und ist bereits operiert worden. Im letzten Spiel dieses Jahres gegen den Tabellendritten SC Verl am kommenden Samstag wird der Norweger definitiv ausfallen. Die Chance für Niederlechner?

Sigurd Haugen zog sich in Ingolstadt eine schwere Gesichtsverletzung zu.
Sigurd Haugen zog sich in Ingolstadt eine schwere Gesichtsverletzung zu. © IMAGO

Ganz sicher kann sich der Vollblut-Löwe da nicht sein. Mit Patrick Hobsch, der in den vergangenen Partien stets von Beginn an ran durfte und zu überzeugen wusste, hat bereits ein ähnlicher Spielertyp wie Niederlechner seinen Platz im Angriff so gut wie sicher. Zudem stehen mit dem Ex-Verler Maximilian Wolfram sowie Justin Steinkötter noch zwei weitere Alternativen bereit, die mehr Tempo mitbringen und dem verletzten Haugen daher mehr ähneln. Trainer Kauczinski hat gewissermaßen die Qual der Wahl.

Auch Volland und Voet fallen gegen Verl aus

Die Sturmspitze ist derweil nicht die einzige Position, auf der der Löwen-Dompteur seine Sieger-Startelf aus den letzten vier Spielen verändern muss. In Ingolstadt verletzte sich Routinier Kevin Volland am Knie und sah zudem eine äußerst umstrittene Gelb-Rote Karte, auch er wird gegen Verl am Samstag definitiv fehlen. Erster Ersatzkandidat für die Position hinter den Spitzen ist David Philipp.

Auch in der Abwehr wird es gezwungenermaßen einen Wechsel geben, da Siemen Voet am Wochenende seine fünfte Gelbe Karte gesehen hat und ebenfalls gesperrt fehlt. Nach den Verletzungen von Kapitän Jesper Verlaat und Raphael Schifferl ist die Personaldecke in der Defensive einigermaßen dünn. Gut möglich, dass Kilian Jakob für Voet in die Startelf rückt.

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