Schindler: „Wir brauchen einen dreckigen Sieg“
Der 1860-Kapitän spricht Klartext vor dem Leipzig-Spiel – und stützt den Trainer. Schindler: "Ich bin 100 % von dem Trainer überzeugt."
München - Genug schöngeredet. In Zeiten der anhaltenden Krise beim TSV 1860 spricht Kapitän Christopher Schindler jetzt Klartext. „Wir investieren so viel, doch in den entscheidenden Momenten sind wir nicht da. Es reicht einfach nicht diesen verdammten Sieg endlich mal einzufahren.“
Die acht sieglosen Ligaspiele nagen sichtlich am Kapitän, der wenig angetan ist vom Offensivspiel seiner Elf. „Gegen Sandhausen war das nichts nach vorne. Wir müssen uns mehr Torchancen erarbeiten. Es fällt uns schwer das Spiel offensiv zu gestalten“, bemängelte der Kapitän.
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Die Ursachen dafür liegen auch im mentalen Bereich, glaubt Schindler. „Eine Verunsicherung ist zu spüren. Es ist auch eine Kopf-Sache. Wir werden nicht sicherer. Und dann gehen viele Sachen nicht mehr automatisch. Wir müssen versuchen diese verkrampfte Spielweise endlich zu lösen.“
Doch das geht nur über ein Erfolgserlebnis. „Wir brauchen jetzt einen dreckigen Sieg“, forderte Schindler deshalb vor dem Duell gegen den Aufstiegsaspiranten aus Leipzig. Mit dem Ost-Klub hat 1860 noch eine Rechnung offen. Die verheerende 0:3-Heimniederlage in der vergangenen Saison hat sich in die Köpfe der Spieler eingebrannt. „Mit ihrem fast schon übertriebenem Pressing haben sie uns letztes Jahr überrannt“, erinnerte sich Schindler.
Dagegen setzt er die neue defensive Stabilität seiner Abwehr. „Wir sind eine eingespielte Truppe. Das ist es, was uns zumindest in der Defensive zugute kommt. Jeder weiß von ganz vorne bis ganz hinten was zu tun ist.“
Gegen Leipzig geht es nicht nur um die Krisenbewältigung allein, sondern auch um die Zukunft von Trainer Torsten Fröhling. „In Zeiten der Krise ist der Trainer immer das schwächste Glied. Unser Trainer kennt das Geschäft und weiß, wie es funktioniert“, so Schindler, der weiterhin zu einhundert Prozent vom Trainer überzeugt ist. „Ein Sieg wäre daher für den ganzen Verein wichtig, für die Mannschaft, für den Trainer – für alle!“
Bei der Realisierung dieses frommen Wunsches, kann der Innenverteidiger selbst wieder mitarbeiten. Nach seiner Innenband-Dehnung am rechten Knie, die sich Schindler gegen Sandhausen zugezogen hat, gibt der Kapitän leichte Entwarnung. „Die Untersuchungen waren unauffällig, „ich plane, dass ich gegen Leipzig dabei bin.“
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