Neuer Investor beim TSV 1860: "Wichtig ist, dass es weitergeht mit den Löwen"
Hasan Ismaik oder Matthias Thoma? Wer ist (aktuell) Hauptgesellschafter der Löwen? Wie das Handelsregister belegt, ist der Anteilsverkauf der KGaA des TSV 1860 noch nicht vollzogen (Stand: Mittwoch, 17.39Uhr). Reichlich gibt's dagegen Emotionen, Gedanken und erste Statements über den Investoren-Hammer, den viele Löwen noch nicht fassen können. Die AZ hat sich bei Ex-Spielern, Funktionären und Fans umgehört:
Neuer Investor beim TSV 1860 München: Reaktionen der Löwen-Granden
Meisterlöwe, Ex-Vizepräsident und Ex-Aufsichtsrat Fredi Heiß: "Ohne Investor würde 1860 seinen Nimbus als großer Traditionsverein verlieren, denn dann könnte man sich gleich für eine Amateurliga melden. Was ich über den neuen Investor gehört habe, soll das eine ganz solide Geschichte sein. Der Name Matthias Thoma, den ihr da ausgegraben habt, sagt mir nichts. Aber wenn man die Stimmung, den Anteilsverkauf und das Drumherum sieht, könnte man glatt euphorisch werden. Man muss Hasan Ismaik dankbar sein, dass er uns 2011 gerettet und immer über Wasser gehalten hat, obwohl er viel einstecken musste. Er hat auch Fehler gemacht, keine Frage. Aber außer ihm hat sich keiner gemeldet, als 1860 vor die Hunde gegangen wäre. In Zukunft geht es um eine kompetente Besetzung der Ämter, da haben wir Luft nach oben. Ich hoffe, dass der Verein die Sache richtig angeht. Mit vereinten Kräften können wir eine tolle Entwicklung hinlegen. Auf geht's, Sechzig!"

Pacults Perspektive
Aufstiegsheld und Ex-Trainer Peter Pacult: "Mir ist ehrlich gesagt völlig wurscht, ob die Anteile ein Jordanier, ein Schweizer oder ein Österreicher hält - wichtig ist, dass es weitergeht mit den Löwen! Was hinter dem Gesellschafterwechsel steckt, ist mir fern. Man kann jedem Investor nur wünschen, dass man sich zusammenrauft oder erst gar keine großen Kämpfe ausfechten muss. Man darf nicht nur die Schuld bei Hasan Ismaik suchen. Manche Leute im Verein haben ihn gerne genommen und hinterrücks das Messer reingerammt. Man kann nur hoffen, dass Ruhe reinkommt und es auch sportlich in die richtige Richtung geht. Man hat viele klingenden Namen geholt. Ich wünsche auch meinem Landsmann Manuel Pfeifer alles Gute, ein guter Mann für Sechzig, der einen guten Weg gemacht hat und wir mit Austria Klagenfurt einst zu spät dran waren. Er muss nur wissen, dass andere Österreicher bei 1860 schon große Spuren hinterlassen haben". (lacht)

Skepsis bei Cassalette
Ex-Vereinspräsident Peter Cassalette: "Bei den Löwen bin ich grundsätzlich erstmal skeptisch, wenn es um gute Nachrichten geht. Den neuen Schweizer Geldgeber kann ich nicht beurteilen, schließlich ist kaum etwas bekannt. In einer neuen Gesellschafterkonstellation kann es nur besser werden, denn zuletzt herrschte Stillstand, seit der e.V. den Kampf gegen Hasan Ismaik ausgerufen hat. Ich habe Hasan ja persönlich kennengelernt. Ich hatte gute Tage mit ihm, wir haben aber auch stundenlang gestritten, was das Beste ist für Sechzig. Das ist es, was ich den Löwen wünsche: Nur das Beste!" Ich bin gespannt, wie ein Investor mit dem Grünwalder Stadion einen vernünftigen Ausbau hinbekommen und dort Geld verdienen will."

Wölls Hoffnungen
Allesfahrer Roman Wöll: "Als ich am Samstag davon gehört habe, dass wir einen neuen Investor kriegen, habe ich mir gedacht: "Was zur Hölle ist jetzt los? Das klingt ja wie ein Traum!" Inzwischen sind leichte Zweifel dazugekommen, weil es noch nicht fix ist, wobei die Dinge bei Sechzig ja immer länger dauern. Ich hoffe, dass jetzt auch die Hardliner Ruhe geben. Es herrscht große Euphorie von allen Seiten: Volland, Niederlechner, Haugen, Dähne: Christian Werner hat einen super Job gemacht. Wenn wir jetzt nicht aufsteigen, wann dann?"