Rakic und Rukavina: „Wie ein neues Leben“

Im Sommer wollte 1860 Rakic und Rukavina noch loswerden. Doch die Serben blieben – und spielen nun wieder. „Sie haben mich beeindruckt“, lobt Geschäftsführer Robert Schäfer.
Marco Plein |
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Löwen-Verteidiger Antonio Rukavina
Rauchensteiner/augenklick Löwen-Verteidiger Antonio Rukavina

Im Sommer wollte 1860 Rakic und Rukavina noch loswerden. Doch die Serben blieben – und spielen nun wieder. „Sie haben mich beeindruckt“, lobt Geschäftsführer Robert Schäfer, der weiter mit dem Duo plant.

Auf einmal ist alles anders für die beiden. Djordje Rakic und Antonio Rukavina stehen bei den Löwen wieder hoch im Kurs, Verteidiger Rukavina spielt immer, Stürmer Rakic so gut wie immer, und in dieser Woche bat Geschäftsführer Robert Schäfer die zwei Serben sogar zum ganz besonderen Gespräch. Der Anlass: „Ich wollte ihnen einfach mal danken. Dafür, wie sie sich verhalten haben und dafür, mit welcher Professionalität sie uns weiterhelfen. Das hat mich sehr beeindruckt.“ Auch die beiden Profis waren angetan vom Treffen, denn Rakic sagt stellvertretend: „Das hat mich sehr Freude und nur noch mehr motiviert, alles für diesen Verein zu geben.“ Doch was war geschehen?
Ein Blick zurück: Diesen Sommer wollten die Löwen die beiden Serben unbedingt loswerden. Man war der Meinung, die zwei würden jeweils zu viel Geld verdienen, man könne sie sich einfach nicht mehr leisten. Weil Trainer Reiner Maurer also nicht mehr mit den beiden planen konnte, wurden sie kaum noch eingesetzt, mussten sogar mit dem 17-jährigen Nachwuchs trainieren. „Damals war ich geschockt und wütend“, sagt Rukavina, für den sich aber kein neuer Verein fand. Auch Rakic lehnte ein paar Anfragen ab und entschied sich, bei 1860 für eine neue Chance zu kämpfen. „Das hat sich gelohnt“, sagt der Angreifer heute, „ich bin glücklich und stolz, dass ich wieder gebraucht werde. Es war eine schwere Zeit. Aber ich habe das durchgestanden.“ Und Rukavina findet: „Wir haben uns durchgekämpft, die Sache zusammen überlebt und heute kann ich darüber lachen. Jetzt ist es wie ein neues Leben für uns. Im Moment könnte es nicht besser sein.“
Was Rukavina damit meint, zeigten er und Rakic im letzten Spiel der Löwen. Nach vier Niederlagen aus fünf Spielen führten sie knapp 1:0 in Duisburg, gerieten aber unter großen Druck. Doch eine punktgenaue Flanke von Rukavina (auf Sandro Kaiser) und eine herrliche Einzelleistung von Rakic (zum Tor von Kevin Volland) ermöglichten den dringend benötigten Sieg und ließen Trainer Reiner Maurer durchatmen – den Mann also, der noch vor wenigen Monaten keine Verwendung für sie hatte. Nun sagt Maurer: „Die beiden haben top-professionell reagiert und sich alles erarbeitet. Aber das ist auch stellvertretend für unseren Kader, hier gibt’s keinen Neid, keinen Frust. Aber die beiden wissen natürlich auch, dass sie sich nur selbst geschadet hätten, wären sie nur noch mit hängenden Köpfen rumgelaufen.“
Und nun? Bleibt es trotzdem dabei, dass die beiden Serben die Löwen nach Ablauf ihrer Verträge im kommenden Sommer verlassen werden? „Das würde ich nicht sagen“, erklärt Schäfer, „sie haben ihren Wert und beweisen den immer wieder. Es wird sicherlich Gespräche mit ihnen geben, wie sie sich die Zukunft vorstellen.“ Auch Rakic klingt nicht abgeneigt, sich trotz seiner holprigen Zeit bei den Löwen langfristig durchbeißen zu wollen: „Ich liebe die Stadt und den Verein. Ich fühle mich hier wohl und will mich hier behaupten.“ Und Rukavina verdeutlicht: „Ich werde bald 28. Viele Verträge kriege ich nicht mehr. Und jeder weiß, dass ich hier zufrieden bin.“

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