Punktabzug, Lizenzentzug, Insolvenz? TSV 1860 braucht bis Donnerstag "deutlich über drei Millionen"

Der TSV 1860 muss bis Donnerstag seine positive Fortführungsprognose fertig haben. In diesem Jahr soll der Fehlbetrag aber noch deutlich höher ausfallen, als in der Vergangenheit.
Bernhard Lackner,
Christina Stelzl
Christina Stelzl,
Krischan Kaufmann
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1860-Präsident Robert Reisinger (l.) und Sport-Geschäftsführer Dr. Christian Werner.
1860-Präsident Robert Reisinger (l.) und Sport-Geschäftsführer Dr. Christian Werner. © IMAGO / Zink

München - Neben der sportlichen Krise könnte dem TSV 1860 bald auch eine (verschärfte) finanzielle Krise drohen. Grund ist die jährlich notwendige Fortführungsprognose, die die Löwen bis kommenden Donnerstag (31. Oktober) vorlegen müssen.

Bis zu diesem Stichtag müssen alle Drittligisten beim Deutschen Fußball-Bund (DFB) nachweisen, auch in der kommenden Spielzeit liquide zu sein, also über die nötigen finanziellen Mittel zu verfügen. So muss laut Statuten des Verbandes im Rahmen der "Überprüfung der wirtschaftlichen Leistungsfähigkeit" das Saisonergebnis positiv ausfallen. 

Die KGaA des TSV 1860 schreibt seit Jahren Verluste

Die Profifußballabteilung der Löwen, ausgegliedert in eine KGaA , schreibt seit der ersten Drittliga-Saison 2018/19 allerdings keine schwarzen Zahlen mehr. Der Fehlbetrag belief sich in den vergangenen Jahren jeweils auf rund zwei bis drei Millionen Euro. Dies kann laut DFB aber durch ein "positiv korrigiertes Eigenkapital" sowie den Nachweis von "ausreichend liquiden Mitteln" korrigiert werden. Von dieser Möglichkeit hat 1860 in der Vergangenheit auch Gebrauch gemacht.

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Hier kommt Löwen-Investor Hasan Ismaik ins Spiel, der das Minus ausgeglichen und somit für einen Großteil der Liquidität gesorgt hat. Auch der e.V.  trägt seinen Teil dazu bei, indem er die KGaA durch den Betrieb des Nachwuchsleistungszentrums entlastet. Der Profifußball der Sechzger wird somit durch beide Gesellschafter am Leben gehalten. Ob das auch dieses Mal der Fall ist? Davon ist grundsätzlich auszugehen, auch wenn dafür die Geldbörsen heuer deutlich weiter geöffnet werden müssen.

Der TSV 1860 braucht bis Donnerstag wohl "deutlich über drei Millionen"

Laut eines Berichts der "Süddeutschen Zeitung" fällt das Minus in diesem Jahr mit "deutlich über drei Millionen Euro" nämlich noch einmal höher aus als noch in der Vergangenheit, als der Fehlbetrag durch erhöhte Einnahmen wie Teilnahmen am DFB-Pokal oder den Verkauf von Top-Talent Leandro Morgalla zu RB Salzburg (1,8 Millionen Euro) erheblich gedrückt werden konnte.

Jene Einnahmen fehlen in dieser Saison aber. Stattdessen hat sich die finanzielle Lage durch den Wegfall mehrerer Sponsoren wie der Bayerischen Landeswerke und des Liga-Ärmelsponsors bwin noch einmal verschärft.

TSV 1860: Im schlimmsten Fall droht die Insolvenz

Was die ganze Sache nicht einfacher macht: Seit dem Abgang von Oliver Mueller gibt es keinen kaufmännischen Geschäftsführer mehr bei den Löwen, weshalb sich Sport-Geschäftsführer Dr. Christian Werner um die Angelegenheit kümmern muss. Er soll am Montagvormittag Besuch von Vize-Präsident und Wirtschaftsprüfer Karl-Christian Bay bekommen haben.

Klar ist: Bis Donnerstag muss das Finanzloch gestopft sein, sonst droht den Löwen von Seiten des DFB ein Punktabzug von neun Zählern, der Lizenzentzug und im schlimmsten Fall sogar die Insolvenz. Ein Szenario, an dem niemand Interesse haben kann - und das auch nicht eintreten wird. Denn nach AZ-Informationen hat die Ismaik-Seite bereits zugestimmt, die erforderlichen finanziellen Sicherheiten zu erbringen.

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  • Ultralöwe am 02.11.2024 00:17 Uhr / Bewertung:

    Freilich Chrisili weiß ich das beide Gesellschafter Pflichten im Kooperationsvertrag haben, nur ist auffallend das nur immer die eine Seite regelmäßig dafür sorgt das bei 60 weiter Profifußball gespielt wird und die andere Seite regelmäßig dafür sorgt das weniger Geld zur Verfügung steht das regelmäßig Strafzahlungen generiert werden das die Fanszene immer mehr gespalten wird. Reisingers Einsatz hat uns noch keinen Millimeter weiter gebracht und die andere Seite darf nicht allein weil es zum Glück die 50+1 gibt. Was 60 wirklichhelfen würde wäre ein neuer starker Präsi der dann echte Profis um sich holt und dann einen fachlichen Neustart macht. Das was Reisinger macht ist ein reiner Privatkrieg gegen Ismaik und seine Waffe ist der Profifußball den er schadet wo es nur geht und Ismaik seine Anteile so teuer macht wie es nur geht ohne das er mitreden darf. 2016/17 hat Ismaik durch falsche Berater Spieler und Trainer geholt die ALLE vom VR mit abgenickt wurden und mitschuld war was kam.

  • Chris_1860 am 31.10.2024 22:48 Uhr / Bewertung:

    Ultralöwerl, falsch. Beide Gesellschafter haben Pflichten im Kooperationsvertrag weißt du das nicht?

    Der Dank gebührt also beiden Gesellschaftern, HAM und dem e.V., dass sich beide im Rahmen des Kooperationsvertrages an ihre jeweiligen Verpflichtungen gehalten haben. HAM trägt die strukturellen Defizite der KGaA und der e.V. für das NLZ, wo jedes Jahr unser Tafelsilber heranreift, sofern Giannikis endlich auch die Jungen wieder spielen lässt.

    „Die KGaA hat, wenn es nicht außergewöhnliche Sondereinnahmen gibt, wie zum Beispiel der Verkauf eines Spielers oder ein unerwarteter Erfolg im DFB-Pokal, jedes Jahr ein Defizit zu beklagen. Dieses Defizit wird durch beide Gesellschafter ausgeglichen. Hierzu der TSV: “Nach dem Aufstieg in die 3. Liga beteiligte sich unser Mitgesellschafter mit seinen Unternehmen HAM in den vergangen Jahren in Summe in etwa gleicher Höhe an den Ausgaben der KGaA wie der gemeinnützige Verein die Nachwuchsausbildung im Leistungsfußball finanzierte.”

  • Ultralöwe am 31.10.2024 16:21 Uhr / Bewertung:

    Chrisi, stimmt schon wieder nicht. Die meisten Sponsoren haben die professionelle Zusammenarbeut mit Pfeifer sehr gelobt. Sie alle haben sIch FÜR eine Verlängerung des Vertrags mit Pfeifer ausgesprochen aber von Reusinger wurde kritisiert und vorgeworfen das er zu nah mit Ismaik zusammen arbeitet wie immer ohne jeden Beweis und Pfeifer, den besten GF den wir seit langer Zeit hatten mußte gehen. Das war übrigens auch der Vorwurf gegen Sitzberger und die Lüge über seine angeblichen E-Mails. Der e.V. wollte bei der letzten MV vor der Wahl alles offiziell ansprechen und Beweise liefern und was war, NICHTS !!! Ich war übrigens auch da und ich warte heute noch auf die Beweise eurer Lügen. Ihr stellt hier ständig Behauptungen auf ohne je einen Beweis geliefert zu haben. Ihr behauptet Dinge über Personen und Vorgänge die euch von einigen hier im Forum ganz klar wiederlegt wurden, oft auch weil sie unter 50+1 fallen. Jetzt hat Ismaik den Fußball wieder retten müssen wegen RRs total Versagen.

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